definición y significado de Donaustadt | sensagent.com


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Definición y significado de Donaustadt

Definición

definición de Donaustadt (Wikipedia)

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Sinónimos

Aue (n.f.)

Mutterschaf, Zibbe, Zicke

Ver también

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Frases

Amtsgericht Aue • Aue (Bad Berleburg) • Aue (Barmen) • Aue (Elbe) • Aue (Eschweiler) • Aue (Hückeswagen) • Aue (Karlsruhe) • Aue (Leine) • Aue (Oste) • Aue (Remscheid) • Aue (Sachsen) • Aue (Wanfried) • Aue (Weser) • Aue-Fallstein • Aue-Oker-Kanal • Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf • Brunnen und Skulpturen in Aue • Bundestagswahlkreis Annaberg – Aue-Schwarzenberg • Bundestagswahlkreis Aue – Schwarzenberg – Klingenthal • Burgdorfer Aue • Bürgerhaus Aue • Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft • Denkmale und Gedenkstätten in Aue • Diamantene Aue • EHV Aue • Eichert (Aue) • Erzgebirgsensemble Aue • FC Erzgebirge Aue • Friedenskirche (Aue-Zelle) • Friedrich Aue • Gaedtvilla (Aue) • Gera-Aue • Geschichte der Stadt Aue • Gisela von der Aue • Goldene Aue • Große Aue • Große Aue-See • Hartmann von Aue • Kleine Aue (Diepholz) • Klosterbach (Große Aue) • Kreis Aue • Kursächsische Postmeilensäule Aue • Königsklinger Aue • Landkreis Aue • Landkreis Aue-Schwarzenberg • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aue • Mater Dolorosa (Aue) • Mehde-Aue • Neudörfel (Aue) • Nickelhütte Aue • Nikolaikirche (Aue) • Rodenberger Aue • Rüdesheimer Aue • Sachsenhäger Aue • Schönebecker Aue • Selke-Aue • Verbandsgemeinde Goldene Aue • Verwaltungsgemeinschaft Aue-Fallstein • Verwaltungsgemeinschaft Ballenstedt/Bode-Selke-Aue • Verwaltungsgemeinschaft Bode-Selke-Aue • Verwaltungsgemeinschaft Gera-Aue • Verwaltungsgemeinschaft Goldene Aue • Verwaltungsgemeinschaft Goldene Aue (Sachsen-Anhalt) • Verwaltungsgemeinschaft Goldene Aue (Thüringen) • Verwaltungsgemeinschaft Gramme-Aue • Verwaltungsgemeinschaft Saale-Elster-Aue • Wagenfelder Aue • Wahlkreis Aue-Schwarzenberg 1 • Wahlkreis Aue-Schwarzenberg 2 • Walter Aue • Weseler Aue • Wohl-Aue-Reaktion

Diccionario analógico




Stadt (n.)




Aue (n.)


Wikipedia - ver también

Wikipedia

Stadt

                   
  Berlin (Deutschland)
  La Paz (Bolivien)
  Jerewan (Armenien)
  Los Angeles (USA)
  Johannesburg (Südafrika)
  Zagreb (Kroatien)
  Teheran (Iran)

Eine Stadt (von althochdt.: stat = Standort, Stelle; etymologisch eins mit Statt, Stätte; vgl. dagegen Staat) ist eine größere, zentralisierte und abgegrenzte Siedlung im Schnittpunkt größerer Verkehrswege mit einer eigenen Verwaltungs- und Versorgungsstruktur. Damit ist fast jede Stadt zugleich ein zentraler Ort.

Städte sind aus kulturwissenschaftlicher Perspektive der Idealfall einer Kulturraumverdichtung und aus Sicht der Soziologie vergleichsweise dicht und mit vielen Menschen besiedelte, fest umgrenzte Siedlungen (Gemeinden) mit vereinheitlichenden staatsrechtlichen oder kommunalrechtlichen Zügen wie eigener Markthoheit, eigener Regierung, eigenem Kult und sozial stark differenzierter Einwohnerschaft. Das Letztere unterscheidet sie von Lagern wie Arbeitslagern, Straflagern, Winterquartieren von Heeren, das Erstere zum Beispiel vom Dorf.

Die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Stadt in ihren Facetten befasst ist die Urbanistik.

Inhaltsverzeichnis

  Form und Entwicklungen

  Stadtgröße und Stadttyp

Je nach Größe, Bedeutung, Verbund oder Funktion einer Stadt unterscheidet man

Während etwa in Dänemark die Untergrenze der Bevölkerungszahl bei einer städtischen Siedlung bei 200 Einwohnern liegt, sind es in Deutschland und Frankreich 2.000, in Österreich 5.000, in der Schweiz, Italien, Spanien und Großbritannien 10.000 und in Japan 50.000 Einwohner. Der Begriff Stadt ist rechtlich nicht eindeutig definiert und so gibt es Gegenbeispiele: Die kleinste Stadt Deutschlands ist mit 301 Einwohnern (2007) Arnis. Es wurde 1934 zur Stadt ernannt, da die Ortsbezeichnung Flecken abgeschafft wurde. Die kleinste Stadt mit altem Stadtrecht (verliehen 1326) ist Neumark in Thüringen mit 480 Einwohnern (2007).

  Stadtplanung, Städtebau

Hauptartikel: Stadtplanung und Städtebau

Mit der Planung von Städten beschäftigt sich die Stadtplanung und der Städtebau. Essenziell für das Funktionieren einer Stadt sind die Stadt- und Verkehrsplanung. Bebauungs- und Flächennutzungspläne beschäftigen sich mit der optimalen Abstimmung von privat, kommerziell und öffentlich genutzten Flächen, Gebäuden und Einrichtungen. Stadtentwicklungspläne geben die Richtung der Stadtentwicklung vor und können negative Auswirkungen gegenwärtiger Probleme und Trends wie Urbanisierung und Suburbanisierung durch geschickte Planung für die Zukunft minimieren.

  Stadt und Verstädterung

Hauptartikel: Urbanisierung und Suburbanisierung

Die Zahl der Städte nimmt zu, dies kann durch Neugründungen oder Verleihung des Stadttitels geschehen. Typische Gründungsphasen sind Hochmittelalter, Barock (Residenz-/Festungsstädte) und das Industriezeitalter (Wolfsburg, Eisenhüttenstadt). Um 1800 lebten nur etwa 25 % der deutschen Bevölkerung in Städten und 75 % auf dem Land, 2005 wohnt 85 % der Bevölkerung in der Stadt. Eine ähnliche Entwicklung ist in allen Industrienationen zu verzeichnen, in denen heute (2005) zwischen 61 % der Bürger, wie in Irland, und bis zu 97 %, wie in Belgien in der Stadt wohnen. Weitere Angaben: Frankreich: 77 %, Vereinigtes Königreich: 90 %, Italien: 68 %, Japan: 66 %, Österreich: 66 %, Russland: 73 %, Schweiz: 75 %, Vereinigte Staaten: 81 %.

Ausgesprochen niedrig ist der Anteil an der städtischen Bevölkerung in einigen Entwicklungsländern. Auch hierzu einige Daten (2005): Afghanistan: 23 %, Äthiopien: 16 %, Bangladesch: 25 %, Eritrea: 19 %, Kenia: 21 %, Demokratische Republik Kongo: 32 %, Laos 25 %, Niger 17 %, Ruanda 19 %, Sri Lanka 15 %, Tansania: 24 %, Uganda: 13 %, Vietnam: 28 %.

Folgende Anteile der städtische Bevölkerung in % und im Vergleich dazu folgendes Bruttonationaleinkommen (BNE) in US-$ pro Kopf waren 2004 in den Weltregionen zu verzeichnen:[1]

Weltregionen Bevölkerung in % BNE in US-$
Afrika südl. der Sahara 36 601
Naher Osten und Nordafrika 56 1971
Südostasien 28 594
Ostasien und Pazifik 41 1416
Lateinamerika 77 3576
Europa und Zentralasien 64 3295
Unterentwickelte Welt 27 333
Welt 49 6329

Der Hauptgrund der Verstädterung ist der sich verändernde Anteil der Wertschöpfung in den einzelnen Wirtschaftssektoren und damit der Menschen, die dafür tätig sind im (siehe Tabelle). Dazu folgende ausgewählte Länder im Vergleich:[2]

Wirtschaftssektor USA Deutschland Indien Tansania
I. Primär: Landwirtschaft 1,6 % 2,3 % 59 % 80 %
II. Sekundär: Industrie, Bergbau 22 % 30 % 22 % 9 %
III. Tertiärer: Dienstleistung, Handel 77 % 68 % 19 % 11 %
  Urbanisierung in Europa 2006

In Deutschland wohnen wesentlich mehr Einwohner in Städten als im weltweiten Durchschnitt. Die Liste der Städte in Deutschland enthält eine vollständige Auflistung aller 2063 Städte in Deutschland. 2004 lebten 25,3 Mio. Einwohner (= 30 %) in 82 Großstädten über 100.000 Einwohner. Die elf Agglomerationsräume mit mehr als einer Million Einwohnern (davon drei mit mehr als 3 Millionen Einwohner) zählen allein rund 25,6 Millionen Menschen.

In Österreich existierten im Jahr 2004 über 200 Städte, darunter fünf Großstädte einschließlich Wien, das als Agglomeration fast 2 Millionen Einwohner aufweist, sowie 72 Städte, mit mehr als 10.000 Einwohnern (dazu Liste der Städte in Österreich).

In der Schweiz gab es 2004 rund 230 Städte, darunter fünf Großstädte und 127 Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern (dazu Liste der Städte in der Schweiz).

In Europa (bis zum Ural) befanden sich (2004) etwa 17 Agglomerationen mit mehr als drei Millionen Einwohnern und etwa 35 Städte mit mehr als einer Million Einwohnern (dazu Liste der größten Städte der EU).

Weltweit existieren (2006) über 134 Agglomerationen mit mehr als drei Millionen Einwohnern, mehr als 62 Städte mit mehr als 3 Millionen Einwohnern und über 310 Städte mit mehr als einer Million Einwohnern. Seit dem Jahr 2006 wohnt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, während 1950 noch 70 % auf dem Land lebten. Nach Prognosen der UNO wird der weltweite Anteil der städtischen Bevölkerung bis 2030 auf über 60 % steigen (siehe Liste der größten Städte der Welt). Ihre Einwohnerschaft ist oftmals ethnisch, sprachlich, sozial, kulturell, konfessionell sehr vielfältig.

  Stadtrecht

Hauptartikel: Stadtrecht
  Hauptmarkt in Trier mit Marktkreuz; Trier erhielt im Jahr 958 das Marktrecht.

Der historische Stadtbegriff, der sich in Europa aus dem mittelalterlichen Stadtrecht herleitet, hatte als wesentliche Merkmale das Marktrecht, das Recht auf Selbstverwaltung, die Freiheit der Stadtbürger, das Recht auf Besteuerung, der Gerichtsbarkeit, die Aufhebung der Leibeigenschaft, das Zollrecht, das Recht zur Einfriedung und Verteidigung sowie das Münzrecht.

Im heutigen deutschen Sprachraum gibt es kein Stadtrecht mehr im eigentlichen Sinne, d. h. die Selbstverwaltung in den Städten regeln staatliche Grundsätze und Ländergesetze. Bei den Gemeindeordnungen in Deutschland handelt es sich um Landesgesetze, die jeweils vom Parlament eines Bundeslandes erlassen werden. Die Gemeindeordnung ist die „Verfassung“ einer Gemeinde. Die Bezeichnung Stadt ist nur ein Titel.

Titularstadt nennt man eine Gebietskörperschaft, die formell den Titel Stadt trägt und in der Regel eine eigenständige Gemeinde ist, der jedoch mehrere Elemente einer Stadt fehlen. Titularstadt wird gelegentlich – in Nichtübereinstimmung mit der historischen Bedeutung – ein Ort genannt, der im Zuge einer kommunalen Neugliederung das Stadtrecht verloren hat. In Einzelfällen wird der Zusatz aus historischen Gründen, oder zur Differenzierung von anderen Orten, als Teil des Namens geführt.

Auch heute noch ist das Überschreiten der Mindesteinwohnerzahl in den meisten Ländern nicht automatisch mit der Erhebung zur Stadt verbunden, sondern es bedarf eines ausdrücklichen Beschlusses einer höherrangigen Gebietskörperschaft – in Deutschland und Österreich ist dies das jeweilige Bundesland. Im Bundesland Oberösterreich wird seit 2002 als einziges Kriterium eine Bevölkerungszahl von über 4.500 gefordert.

In den USA erfolgt der Erwerb von Stadtrechten über die Anerkennung einer eigenständigen Stadtverwaltung durch die nächsthöhere Verwaltungsorganisation. Eine Gemeinde gründet sich hierbei selbst und meldet die Selbstverwaltung als „Municipal Corporation“ an.

  Stadtstatus

In Deutschland unterscheidet man rechtlich

  • kreisangehörige Städte, die ebenso wie Gemeinden Träger der kommunalen Selbstverwaltung sind. Die Aufgaben und Rechte und Kompetenzen kreisangehöriger Städte unterscheiden sich nicht von denen der Gemeinden. Die Stadt, in deren Sitz die Kreisverwaltung (Landratsamt) liegt, wird auch als Kreisstadt bezeichnet. In einigen Bundesländern gibt es kreisangehörige Städte mit bestimmten Sonderrechten (Sonderstatusstadt, Große Kreisstadt oder Große kreisangehörige Stadt).
  • kreisfreie Städte, das sind solche Städte, die keinem Landkreis angehören. Sie bilden sozusagen einen eigenen Kreis. Im Gegensatz zu kreisangehörigen Städten haben kreisfreie Städte zusätzliche Aufgaben. So sind sie unter anderem untere staatliche Aufsichtsbehörde oder Aufgabenträger für den öffentlichen Nahverkehr. Diese Aufgaben werden bei Gemeinden (und damit auch kreisangehörigen Städten) von den Landkreisen wahrgenommen.

In Österreich unterscheidet man zwischen Städten mit eigenem Statut (sind Gemeinden die zugleich die Aufgaben eines Bezirkes übernehmen) und sonstigen Städten (sind Gemeinden, die zu einem Bezirk gehören). Eine Stadt mit eigenem Statut ist meist auch Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Umland-Bezirks, der auch in den meisten Fällen so heißt (zum Beispiel Innsbruck Stadt und Innsbruck Land). Heute kann jede Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern ein eigenes Statut anfordern. Eine der kleinsten Städte überhaupt ist das niederösterreichische Hardegg: mit allen eingemeindeten Orten hat es 1.490 Einwohner, die eigentliche ursprüngliche Stadt jedoch nur 78. Die tatsächlich kleinste Stadt Österreichs ist Rattenberg mit 434 Einwohnern.

In der Schweiz gelten Ortschaften nur dann als Stadt, wenn sie entweder mehr als 10'000 Einwohner haben oder wenn ihnen, was selten ist, im Mittelalter das Stadtrecht verliehen wurde.

Im Vereinigten Königreich unterscheidet man zwischen City und Town. Ein Ort darf erst dann als City bezeichnet werden, wenn die Königin oder der König diese zu einer solchen ernennt. In der Regel vergibt der Monarch diesen Titel erst dann, wenn die Siedlung eine Kathedrale besitzt. Die Großstadt Stockport ist beispielsweise keine City, sondern Town, wohingegen die Stadt Sunderland eine City ist. Der Verwaltungsbezirk Greater London ist keine City, aber innerhalb dieser Gebietskörperschaft gibt es die City of London und die City of Westminster.

In Schweden ging man bei der Gemeindereform von 1971 einen anderen Weg. Die Begriffe Stadt (stad) und Minderstadt (köping) wurden aus der verwaltungstechnischen Terminologie gestrichen und durch Ortschaft (tätort) ersetzt. Im allgemeinen Sprachgebrauch existiert die Bezeichnung stad für größere Siedlungen aber weiterhin.

  Siedlungsstruktur

Hauptartikel: Raumordnung

Der Begriff Siedlungsstruktur beschreibt die Struktur der menschlichen Siedlungen. Darin ist die Verteilung der Bevölkerung im Raum, die Art und Dichte der Bebauung, Nutzungen, Infrastruktur und zentrale Einrichtungen enthalten.[3]

Eine grundlegende Theorie zur Verteilung zentraler Nutzungen im Raum stammt von Walter Christaller. Anhand von Untersuchungen in Süddeutschland entwickelte er 1933 die Zentrale-Orte-Theorie. „Zentrale Orte“ besitzen einen Bedeutungsüberschuss: Sie sind Standort von Angeboten (zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten), die nicht nur von den eigenen Bewohnern sondern regelmäßig auch von Einwohnern der Nachbargemeinden genutzt werden. Christaller entwickelte ein hierarchisches System zentraler Orte mit zehn Stufen. Orte höherer Hierarchie-Stufe besitzen weitere solcher Einrichtungen: Eine Großstadt besitzt nicht nur Einkaufsmöglichkeiten sondern häufig auch eine Universität und spezialisierte Kliniken, die ein weiteres Umfeld versorgen. Das heute von der Raumordnung und Landesplanung genutzte System zentraler Orte besitzt (je nach Bundesland) vier bis fünf Stufen.[4]

Die Siedlungsstruktur wird entsprechend dem föderalen Staatsaufbau in Deutschland auf mehreren Ebenen geplant:[5]

  • Raumordnung (auf Bundesebene insbesondere durch das Raumordnungsgesetz ROG)
  • Landesplanung (umfassen das Bundesland, werden vom Landtag beschlossen)
  • Regionalplanung (umfassen in Nordrhein-Westfalen Teile der Regierungsbezirke, in Süddeutschland mehrere Landkreise, beschlossen von der Regionalversammlung)
  • Flächennutzungspläne (umfassen die Gesamtfläche einer Kommune, werden vom Stadt- oder Gemeinderat beschlossen).

  Stadtstruktur

Die Strukturen einer Stadt bestehen aus baulichen Elementen und aus Netzen. Sie müssen auf die Ausweitung und auf die Änderungen der Kapazitätsanforderungen der Stadt durch Ergänzungen, Komplettierungen oder Korrekturen angepasst werden. Lage, Bevölkerungsveränderungen, Bauwerke, Verkehrsstruktur, Netzwerke und Geschichte bestimmen und formen die Stadtentwicklung und die Eigenart der Stadt.

Die baulichen Elemente einer Stadtstruktur sind:

Die Stadt als Teil von Netzwerken:

  • Räumlich: Umland, andere Städte, Regionen, Land und Länder, ggf. auch Europa oder die Welt.
  • Funktional: Wirtschaft, Finanzwirtschaft, Handel, Politik, Soziales, Kultur, Sport etc.
  • Politisch: Ortsteil- oder Stadtteilbeirat, ggf. Bezirksrat, Stadtrat, Kreis, ggf. Regierungsbezirk, Land, Staat, Europäische Union
  • Bevölkerungsspezifisch: Abstammung und Sprache, Religion, Soziale Schicht, Lebensalter

  Die Entwicklung der Stadt (international)

Hauptartikel: Stadtbaugeschichte

  Stadtentwicklung und Stadtgeschichte

Städte entwickelten sich, je mehr Überschüsse ihre Bewohner durch ihre Arbeit erwirtschafteten. Dies führte zu immer weiterer arbeitsteiliger Spezialisierung ihrer Bewohner und zur Herausbildung typisch städtischer Tätigkeiten, etwa des Handels und des Handwerks. Durch den Tausch der selbst angebotenen Ware oder Dienstleistung gegen die von anderen erbrachte entstand eine städtische Ökonomie, die sich in ihrer Komplexität erheblich von der ländlichen unterschied.

Die städtischen Funktionen, etwa der Handel mit anderen Regionen oder die Funktion als zentraler Ort für ein ländliches Umland, verlangen eine möglichst günstige Einbindung der Stadt in ihre Umgebung. Deshalb wurden die meisten Städte an sorgfältig ausgewählten Standorten gegründet, etwa an Kreuzungen bereits bestehender Handelsstraßen, an Flussübergängen oder an sturmgeschützten Meeresbuchten. Zur verkehrlich-wirtschaftlichen Bedeutung des Standorts kam häufig auch eine militärische, etwa um den Verkehr auf einer wichtigen Route kontrollieren zu können.

  Neue Fabriken um 1860

Die wichtigste Änderung städtischer Entwicklung brachte die Industrialisierung. Durch den Bau der Eisenbahnen wurde die Verkehrszentralität von Städten neu definiert. Bisher eher abseits liegende Städte, die viele Bahnlinien an sich ziehen konnten, wurden zu wichtigen Zentren, andere Städte gingen den entgegengesetzten Weg. Die industrielle Revolution stellte die jeweiligen städtischen Ökonomien auf völlig neue Grundlagen. Städte, die sich der Ansiedlung von Industrie öffneten, wuchsen aufgrund des Arbeitskräftebedarfs der Fabriken rasch an; Städte, die sich der Entwicklung verschlossen, blieben in ihrem Wachstum zurück. Die städtebauliche Entwicklung sprengte die engen Grenzen der vorindustriellen Stadt, die Einrichtung innerstädtischer Verkehrssysteme wurde erforderlich.

Dieser Prozess wurde im 20. Jahrhundert durch eine bis heute anhaltende Entwicklung abgelöst: die Suburbanisierung, die bisher kompakte Stadt verliert Potentiale an das Umland. Bedingung hierfür war das Entstehen einer breiten Mittelschicht, die Eigenheime oder Reihenhäuser außerhalb der Stadt errichtete, sowie die Massenmotorisierung und ein besseres Bahnnetz, zum Überwinden größerer Distanzen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Die weiterhin anhaltende Suburbanisierung hat ökonomische, ökologische und soziale Folgen, etwa die Zersiedelung bisher unbebauter Räume, das anhaltende Wachstum des Autoverkehrs und bedingt auch eine soziale Entmischung der Bevölkerung.

Durch eine Entwicklung der Stadterneuerung mit politisch und baulich gestärkten dezentralen oder subzentralen Stadtbezirken oder Stadtteilen wurde dem Prozess der Suburbanisierung begegnet. Die Stadt gewinnt wieder an Bevölkerung und Kraft.

  Stadtgrundriss, Straßennetz und Stadtzentrum

Hauptartikel: Stadtmorphologie
  unregelmäßige Morphologie (Algier)
  regelmäßige Morphologie (Krefeld)

Die entwicklungsgeschichtlichen Unterschiede bedingen den Unterschied in der äußeren Gestalt von Städten sowie ihrer jeweiligen sozialen und funktionalen Struktur. Seit den Anfängen städtischer Siedlungsentwicklung (Urbanisierung) vor achttausend Jahren sind vor allem baulicher Grund- und Aufriss (oder Ansicht und Stadtbild, siehe unten) der Städte durch eine fortwährende Entwicklung und Veränderung gekennzeichnet. Dabei findet das siedlungsbezogene Planungs- und Gestaltungshandeln der Menschen seinen Ausdruck in jeweils spezifischem Stadtgrundriss und Stadtbild, die allerdings zugleich auch die jeweilige technologische Machbarkeit repräsentieren.

Sehr früh entstehen nach den Himmelsrichtungen nord-süd- oder ost-west-ausgerichtete rechtwinklige Straßenraster und Stadtgrundrisse (zum Beispiel altchinesische Städte, z. T. alt-amerikanische Städte). Ebenso bilden sich kreisrunde (zum Beispiel Bagdad), aber genauso Städte mit unregelmäßigem, sich dem Gelände anpassendem Umriss (zum Beispiel alt-griechische und organisch gewachsene deutsche mittelalterliche Städte). Jericho (ab 9000 v. Chr.) war nach biblischer Überlieferung offensichtlich eine der ersten Städte mit Stadtmauer. Hingegen besaßen die Städte des alten Kreta keine Stadtbefestigung und wurden um 2000 v. Chr. Opfer einfallender Kriegerscharen der Völkerwanderungen.

Regelmäßige Straßenraster sowie unregelmäßige Straßengrundrisse in einer Stadt erfahren im Lauf der Geschichte eine Abstufung in Haupt- und Nebenstraßen sowie Trennung in Fußgänger- und fahrenden Verkehr. Weiterhin entstehen im Straßennetz zentrale Plätze und besonders ab dem 19. Jahrhundert ausgesparte Baublöcke für allgemein öffentlich zugängige Parks. Wenn die Stadt beispielsweise von einem mächtigen Herrscherbau, einem überragenden kultischen Bauwerk (zum Beispiel Tempel) oder einer beherrschenden Wirtschaftsfunktion (zum Beispiel einem Hafen) stark abhängt, entsteht dort der hauptsächliche Platz, zu dem sich zumindest alle Haupt-, manchmal auch Nebenstraßen und alle Bebauung ausrichten. Das ganze Straßennetz und die gesamte Stadtbebauung laufen dann sternförmig auf dieses Stadtzentrum zu, zum Beispiel auf das barocke Schloss wie in Karlsruhe. Bei Hafenstädten verlagert sich das Stadtzentrum von der Stadtmitte zum Hafen hin (zum Beispiel in Alexandria, Ägypten).

Der Traum von einer Idealstadt als stadtplanerische Vorstellung einer Stadt, die unter einheitlichen Gesichtspunkten wie wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Organisation entworfen werden kann, war und ist eine soziale und ästhetische Utopie. Es gilt: „Die Stadt lebt!“

Für den mitteleuropäischen Raum lassen sich historisch bis zum 18. Jahrhundert allgemein vier verbreitete Stadtgrundrisstypen unterscheiden, abzüglich solcher meist topographisch begründeter Sonderformen wie zum Beispiel der Ville enveloppéé:[6]

Diese Stadtgrundrisstypen können in einer Stadt auch kombiniert auftreten. Ein bauhistorisch bekanntes Beispiel für eine solche Kombination mehrerer Grundrisstypen ist Hildesheim.

  Stadtbild, Bebauungshöhe und Baumaterial

Hauptartikel: Stadtbild

Im Stadtbild, in Ansicht oder in der Höhe ragen Städte heraus zuerst aufgrund von Türmen (Zikkurat, so der Turm zu Babel, Babylon, oder die mittelalterlichen Kirchtürme), besonders jedoch ab 19. Jahrhundert, d. h. der Industrialisierung, Erfindung des Aufzugs (Lift) und Beginn des Hochhausbaus wie etwa ab 1870–1880 Chicago und New York sowie heute Shanghai oder Frankfurt (Main). Lehm, Stein und Holz finden sich als Baustoff seit Vor- und Frühgeschichte sowie heute Beton, Stahl und Kunststoffe. Wichtige Bauten liegen meist auf den hervorgehobenen Stellen (Anhöhen, zentrale Plätze), sind aus den dauerhafteren Materialien (zum Beispiel Stein, während die einfachen Häuser aus Lehm oder Holz sind) sowie künstlerisch am anspruchsvollsten gestaltet.

  Stadtviertel und Sozialstruktur

Stadtviertel bilden sich hierarchisch, d. h. die Oberschicht wohnt geräumig in den natürlich günstigen Stadtgebieten (mit viel Platz auf stabilem und gesundem Baugrund und angenehmem Stadtklima), untere Bevölkerungsschichten eng beieinander in den weniger günstigen Stadtgegenden (mit wenig Wohnraum auf eventuell sumpfigem Boden und schlecht durchlüfteter Umgebung, zum Beispiel in den Mietskasernen und Hinterhöfen Berlins, der um 1900 am dichtestbewohnten Stadt der Welt, Manhattans Lower East Side bis zum Ersten Weltkrieg oder in Hongkong nach dem Zweiten Weltkrieg). Oder Stadtviertel entstehen getrennt nach Berufen und Funktionen wie bestimmte Handwerkerviertel, Geschäftsviertel, Industrieviertel, Hafenviertel, usw. Auch bilden sich Stadtviertel nach Herkunft ihrer Bewohner, zum Beispiel in Jerusalem Armenier-, Christen-, Moslemviertel, oder in New York China Town, Harlem oder Spanish Harlem.

  Historisch bedeutende Städte (bis etwa 1500)

  Jericho: Ausgrabungsfeld
Stadt (Irak)
Uruk
Uruk
Babylon
Babylon
Bagdad
Bagdad
Ur
Ur
Babylon, Ur und Uruk auf der Karte des Irak
  Jerusalem: Klagemauer und Felsendom
  Athen: Akropolis
  Lübeck: Innenstadt (Altstadt)
  Florenz
  Xian: Krone der Stadtmauer

Die historisch bedeutenden sowie zugleich oft ältesten Städte entsprechen den Metropolen der bedeutenden Epochen der Menschheitsgeschichte und sind dort archäologisch oder überliefert nachweisbar. Diese Städte hatten teilweise schon mehrere zehntausend bis um eine Million Einwohner und waren die größten ihrer Epoche. All jene Städte weisen mehr oder minder die zuvor dargestellten Merkmale bezüglich Stadtgrundriss und Stadtbild, Stadtviertel und Sozialstruktur auf, jedoch in besonderen, in weiterführender Literatur einzeln beschriebenen Ausprägungen. Darauf wird hier aber nicht eingegangen.

Historisch bedeutende Menschheitsepochen sind: die jüngere oder endende Steinzeit in Klein- und Vorderasien (Türkei bzw. Israel und Palästina, ab etwa 9000 v. Chr.); Mesopotamien (ab etwa 4000 v. Chr.); Alt-Vorderasien (ab etwa 3000 v. Chr.); Alt-Ägypten (ab etwa 2500 v. Chr.); Alt-Iran (ab etwa 1000 v. Chr.); Alt-Griechenland (ab etwa 1000 v. Chr.); Hellenismus (ab etwa 400 v. Chr.); Römisches Reich (ab etwa 200 v. Chr.); das Byzantinische Reich (ab etwa 600); die mittelalterliche Hanse (ab ca.1200); die Renaissance (ab etwa 1400); die islamische Stadtgeschichte (ab etwa 650); Alt-China (ab etwa 1000 v. Chr.); Alt-Japan (ab etwa 200); Alt-Indien (ab etwa 4000 v. Chr.); Alt-Südostasien (ab etwa 500); Alt-Amerika (ab etwa 500 v. Chr.). Beispiele historisch bedeutender Städte nach genannten Epochen sind:

  • Jüngere oder endende Steinzeit in Klein- und Vorderasien (Türkei bzw. Israel und Palästina, ab etwa 9000 v. Chr.)
    • Jericho (Vorderasien, ab etwa 9000 v. Chr., heute Palästina)
    • Çatalhöyük (Kleinasien, ab etwa 6000 v. Chr., matriarchalische Kultur, heute Türkei)
  • Mesopotamien (ab etwa 4000 v. Chr., heute Irak und Iran)
    • Uruk (ab etwa 3300 v. Chr.)
    • Susa (ab. etwa 3500 v. Chr., heute Iran)
    • Ur (ab etwa 2500 v. Chr.)
    • Babylon (ab etwa 1800 v. Chr.)
  • Alt-Vorderasien (ab etwa 3000 v. Chr.)
    • Troja (Kleinasien, am Hellespont, ab etwa 3000 v. Chr.)
    • Milet (Kleinasien, Ägäis, ab 3. Jahrtausend v. Chr.)
    • Jerusalem (ab etwa 1850 v. Chr.)
  • Alt-Ägypten (ab etwa 2500 v. Chr.)
    • Memphis (Altes Reich, ab etwa 2500 v. Chr.)
    • Theben (das „hunderttorige Theben“, Neues Reich, ab etwa 1500 v. Chr.)
  • Alt-Iran (ab etwa 1000 v. Chr.)
  • Alt-Griechenland (ab etwa 1000 v. Chr.)
    • Korinth (ab dem 10. Jh. v. Chr.)
    • Athen (ab dem 7. Jh. v. Chr., Blüte ab etwa 500 v. Chr.)
  • Hellenismus (ab etwa 400 v. Chr.)
    • Alexandria (ab etwa 400 v. Chr., Verdrängung Memphis’, heute Ägypten)
  • Römisches Reich (ab etwa 200 v. Chr.)
    • Rom (ab 753 [?] – vmtl. ab dem 7. Jh. v. Chr., heute Italien)
    • Trier (römische Militäransiedlung, ab etwa 30 v. Chr., heute Deutschland)
    • Köln (römische Siedlung, Name: Colonia Claudia Ara Agripinensum)
  • Byzantinisches Reich (ab etwa 600)
    • Byzanz (ab dem 7. Jh. v. Chr., Blüte ab etwa 600, vorher Oströmisches Reich: Konstantinopel, später Osmanisches Reich: Istanbul, heute Türkei)
    • Thessaloniki (ab 315 v. Chr., Blüte ab etwa 600 als Zweitregierungssitz neben Konstantinopel, heute Griechenland)
  • Mittelalter (ab etwa 500, spätmittelalterliche Zunahme besonders der bedeutenden deutschen der Städte ab etwa 11–1200)
    • Köln (um 1180 größte deutsche Stadt, hatte neben Jerusalem, Konstantinopel und Rom den Titel Sancta im Namen)
    • Lübeck (Hauptort der Hanse, ab etwa 1200, heute Deutschland)
    • Nürnberg (zeitweiliger Aufenthaltsort aller Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reichs von 1105 bis 1571)
    • Mailand (Hauptstadt des Lombardischen Bundes, heute Italien)
  • Renaissance (ab etwa 1400)
  • Islamische Stadtgeschichte (ab etwa 650)
    • Bagdad (islamische Gründung, ab etwa 750, heute Irak)
    • Isfahan (oder Esfahan, vor allem islamisch-iranisch bedeutend ab etwa 1500, altpersisch gegründet etwa 600 v. Chr., heute Iran)
    • Timbuktu (ab etwa 1400, Ausgangs- bzw. Endpunkt der Kamel-Karawanen, heute Mali)
  • Alt-China (ab etwa 1000 v. Chr.)
    • Xian (Ausgangspunkt der Seidenstraße und Chinesischen Mauer)
  • Alt-Korea (ab etwa 2300 v. Chr.)
  • Alt-Japan (ab etwa 200)
  • Alt-Indien (ab etwa 4000 v. Chr.)
    • Harappa (Induskultur, ab etwa 4000 v. Chr., heute Pakistan)
  • Alt-Südostasien (ab etwa 500)
    • Angkor (riesige Tempelstadt, heute Kambodscha)
  • Alt-Amerika (ab etwa 500 v. Chr.)
    • Teotihuacán (ab 500 v. Chr., heute Mexiko)
    • Chan Chan (größte alt-amerikanische Stadt, noch heute erhaltener Hafen, ab etwa 1000, heute Peru)

  Die neuzeitlich größten Städte und Stadtregionen (ab etwa 1500)

  Paris: Satellitenfoto
  Londinium: antike Karte
  Madrid um 1888
  Tokio
  Kalkutta: Zentrum
  Kairo: Zentrum
  New York: Midtown und Lower Manhattan
  Santiago de Chile: Stadtzentrum
  Sydney: Opera House

Die Menschheit verteilte und verteilt sich nicht gleichmäßig über die Erde, sondern ballt sich in gemäßigten oder küstennahen Erdregionen, historisch ausgehend von den günstigen Naturräumen wie Flusstälern, buchtenreichen Küsten, klimatisch angenehmen Hochebenen in Tropen und Subtropen. Die Bevölkerungsdichte ist von jeher ein gewichtiger Ausdruck allgemeiner und besonders wirtschaftlicher Leistungskraft. Dabei fällt jedoch auf, dass die meisten Über-Zehn-Millionen-Städte in Schwellenländern liegen, allerdings solchen mit überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Zuwachsraten wie in China und Indien. Nachfolgend aufgezählte Städte sind die größten neuzeitlichen (ab etwa 1500) und gegenwärtigen Städte bzw. dichtest besiedelten Stadtregionen. Sie haben in unserer Gegenwart oft weit über zehn Millionen Einwohner, stellen die derzeit globalen bedeutendsten Wachstumszentren dar und vereinigen oft fünfzig und mehr Prozent der gesamten Ressourcen (Bevölkerung, Energie, usw.) und Wirtschaft des Staates, in dem sie liegen, auf sich; z. ;B. Mexiko-Stadt (etwa sechzig Prozent der mexikanischen Ressourcen und Wirtschaft), Buenos Aires (etwa 50 % der argentinischen Ressourcen und Wirtschaft) oder Seoul (Südkorea).

Besonders seit den 1990ern, mit der sogenannten Globalisierung, überschritten die Einwohnerzahlen dieser Stadtregionen rasant die Zehnmillionengrenze. Andere Riesenstädte mögen folgen, wobei China (ähnlich: Indien) trotz seines Verstädterungsgrades von erst um dreißig Prozent, aber mit bereits mehr als zwanzig Städten über fünf Millionen Einwohnern, die sich rasch der Zehnmillionengrenze nähern, jegliche bisherigen Dimensionen sprengt. Die meisten Über-Zehn-Millionen-Städte hat Asien, die meisten Menschen in Städten leben jedoch in Lateinamerika. Die größten globalen Stadtregionen sind (siehe auch: Liste der größten Städte der Welt):

  Die Entwicklung der Stadt in Europa

  Griechische und phoenikische Kolonisation

  Die Antike

Die abendländische Stadt hat ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Kultur der Antike.

  Griechische und phönizische Kolonisation

Die Kultur der Polis im antiken Griechenland, 800–338 v. Chr., (Sparta, Korinth, Athen) verbreitete sich nach Kleinasien (Milet, Ephesos) und bis zur Krim, nach Magna Graecia („Großgriechenland“), d. h. Sizilien (Syrakus) und Unteritalien (Tarent), ferner nach Südfrankreich (Marseille), nach Nordafrika (Kyrene) und später im Hellenismus im gesamten Orient.

Im Rahmen der griechischen Kolonisation bestanden in der Regel zwischen der Neugründung und der Mutterstadt kultische und politische Bindungen, etwa von Syrakus zur Mutterstadt Korinth (vgl. hier zum Beispiel Timoleon). Vergleichbare Entwicklungen machten auch nicht-griechische (phönizische, etruskische, latinische) Stadtstaaten durch, typische Beispiele dafür sind Karthago, Veii oder Rom.

  Imperium Romanum

  Rom im Altertum

Im Imperium Romanum kam es vor allem in Westeuropa, aber auch in der römischen Provinz Africa sowie auf dem Balkan, zu einem Urbanisierungsschub (der östliche Mittelmeerraum war bereits vorher stark städtisch geprägt). Als Blütezeit der antiken Stadt kann man das 1. bis 3. Jahrhundert sehen, viele antike Ruinen datieren aus dieser Zeit. Rom hatte in dieser Epoche eine differenzierte Stadtstruktur mit fast 1.000.000 Einwohnern.

Römerstädte in Deutschland entstanden vornehmlich an Rhein und Donau, vor allem aus Legionslagern: Castra Regina (Regensburg), Augusta Vindelicorum (Augsburg), Confluentes (Koblenz), Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln), Augusta Treverorum (Trier), Mogontiacum (Mainz), Sorviodurum (Straubing) und Colonia Ulpia Traiana (Xanten). In Österreich entstanden viele Römerstädte aus Legionslagern am Donaulimes aber auch im Landesinneren: Vindobona (Wien) und Carnuntum bei Wien, Iuvavum (Salzburg), Lauriacum auf dem Stadtgebiet von Enns, Virunum bei Klagenfurt, Teurnia bei Spittal an der Drau sowie Flavia Solva bei Leibnitz. In der Schweiz sind folgende Römerstädte nachgewiesen: Augusta Raurica (Kaiseraugst), Aventicum (Avenches), Iulia Equestris/Noviodunum (Nyon) und Forum Claudii Vallensium (Martigny).

Die Struktur dieser römischen Stadt war hoch entwickelt. Ein charakteristisches Merkmal war das „Schachbrettmuster“ als Planstadt, welches aus den sich rechtwinklig schneidenden Straßen resultierte, die meist von einer Stadtmauer umschlossen waren.

Den Mittelpunkt einer römischen Stadt bildete der Schnittpunkt der von Ost nach West verlaufenden Hauptstraße und der Nord-Süd-Achse. Hier befand sich das Forum, wo sich der Großteil des politischen, religiösen und wirtschaftlichen Lebens abspielte. Des Weiteren wurde dort die Gerichtsbarkeit ausgeübt. Meist schloss sich an das Forum die Basilika an, in der öffentliche Versammlungen stattfanden. Zudem wurden in der Nähe des Forums noch das Kapitol (der Haupttempel) und für das öffentliche Leben wichtige Bauten, wie zum Beispiel Theater und Thermen errichtet. Um dieses Zentrum herum befanden sich die Wohnviertel, die zunächst meist aus einstöckigen Einzelwohnhäusern bestanden. Später kamen in den ärmeren Stadtvierteln auch mehrstöckige Mietshäuser hinzu. Zwischen ihnen lagen weitere Gebäude, wie der Zirkus, eine von Sitzreihen flankierte Rennbahn, oder kaiserliche bzw. Verwaltungspaläste.

  Das römische Aquädukt in Segovia
  Der Titusbogen in Rom

Auch sanitär waren die Städte der Antike fortschrittlich: die Wasserversorgung wurde durch über- und unterirdische Wasserleitungen, sowie die Aquädukte (brückenartige Überlandleitungen) gewährleistet. Damit wurden, unter anderem, so aufwändige Bauten wie die Thermen versorgt, in denen teilweise tausende Menschen Platz fanden. Diese stellten nicht nur mit ihrer prunkvollen Ausstattung, wie der Bodenheizung, dem warmen Wasser und den Säulenhallen, sondern vor allem mit ihren Leseräumen, Bibliotheken und Sportanlagen einen gesellschaftlichen Mittelpunkt dar. Um diese Steinbauten errichten zu können, wurde zu dieser Zeit der Mörtel erfunden. Dieser ermöglichte auch den Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Sportarenen, eindrucksvollen Rundbauten und freistehenden Triumphbögen, welche die Macht Roms symbolisierten.

Während der frühen Kaiserzeit gab es eine gefestigte Schicht lokaler Eliten in den römischen Städten, denen die politische Führung auf kommunaler Ebene oblag. Das stabilste Element im Gesellschaftsgefüge bildete der Dekurionenstand (ordo decurionum), der maßgeblichen Einfluss auf das soziale und politische Leben in den Städten hatte. Die soziale Herkunft dieser Gruppe unterschied sich in den Provinzen. Dazu gehörten Ritter, die nach längerem Dienst in die Kommunen zurückkehrten oder wie in Niedergermanien lokale Eliten (Militärs, Kolonisten) oder wie in gallischen Provinzen der alte Stammesadel. Im Wesentlichen regelte jedoch das Geld den Zugang zu Ehrenämtern (honoratioren). Es musste ein Minimalvermögen nachgewiesen werden. Die lokalen Eliten waren zumeist Grundherren von benachbarten Gütern. Den meisten Dekurionen wurde als Anerkennung das römische Bürgerrecht verliehen. Da das Land nur von Zentralorten aus verwaltet werden konnte, bildete sich eine grundbesitzende Aristokratie heraus, die politisch alle entscheidenden Funktionen übernahm.

Das verhältnismäßig einfach strukturierte politische System auf kommunaler Ebene bestand aus zwei politischen Organen:

  • Der Rat hatte meist 100 auf Lebenszeit bestellte Mitglieder. Er fungierte als beratende Versammlung und entschied über die für die Stadt aufzubringenden Leistungen.
  • Die Magistratur bestand aus 4–6 Beamten (nur den Dekurionen zugänglich). Sie wurde von den zwei „Bürgermeistern“ (duoviri) geführt. Sie war für die Rechtsprechung, Verwaltung der Kassen, Polizei und Durchführung der Kulte zuständig. Von ihrer kapitalkräftigen Oberschicht erwarteten die übrigen Schichten die Sicherung der Lebensmittel- und Wasserversorgung, die Finanzierung aufwendiger Bauten und Spiele sowie die Repräsentation der Stadt. Sie waren dazu verpflichtet, die Steuern einzutreiben, für deren Einhaltung sie hafteten.

Die Tatsache, dass auf dem Dekurionenstand das Funktionieren der Stadt basierte, führte auch zum Niedergang der Städte in verschiedenen Reichsteilen. In der älteren Forschung herrschte die Ansicht vor, dass durch die Kosten für Militär und Bürokratie, die Oberschichten in der Spätantike ruiniert wurden. Sie konnten die Stadt nicht mehr versorgen und sie wurden außerdem zu Leistungen verpflichtet, die sie bis dahin freiwillig erbracht hatten. Massive Veränderungen im sozialen und politischen Gefüge waren die Folge. Soziale Aufsteiger, wie Händler und Handwerker, hatten Zugang zu den Ämtern. Ein System der Zwangsmitgliedschaft wurde schließlich eingeführt, wonach jeder Dekurio werden musste, der das erforderliche Mindestvermögen besaß.

Neueren Forschungen nach blühten die meisten spätantiken Städte offenbar noch bis ins späte 5. und frühe 6. Jahrhundert hinein auf. Erst aufgrund von Kriegen (zum Beispiel die islamische Expansion) bzw. im Westen auch aufgrund des weitgehenden Zusammenbruchs des römischen Verwaltungssystems und einem Niedergang des kulturellen Niveaus, kam es dann zu einem regional unterschiedlich stark ausgeprägten „Verfall“ städtischer Zentren und zum Niedergang der poleis (siehe Kastron).[7]

  Stadtentwicklung im Mittelalter

  Mittelalterliche Stadtgründungen

  Darstellung einer spätmittelalterlichen Ratssitzung, die Bürger werden mit Wappen dargestellt

Mit der Völkerwanderung verfielen die Städte in Mitteleuropa weitgehend. Beginnend mit dem Alemanneneinfall von 260 waren nach und nach zunächst die rechtsrheinischen Limesstädte zerstört worden. Bis zum 5. Jahrhundert eroberten die Germanen auch die Römerstädte am Rhein. Nur noch in wenigen Städten konnten sich geringe gallorömische Restbevölkerungen halten. Die Germanen selbst mieden die Städte und die von ihnen übrig gebliebenen Trümmerfelder als Siedlungsgebiete. Die bedeutenden Römerstädte blieben aber erhalten (zum Beispiel Trier, Köln, Regensburg, Bonn), wenn auch nicht in der Bausubstanz. Viele der alten Stadtkerne wurden im Frühmittelalter aufgegeben und Neugründungen am Rand der ehemaligen Zentren etabliert. Neue Stadtbefestigungen ersetzten die alten, viel zu groß gewordenen Mauern. Wichtigstes Element der Kontinuität waren die Funktionen als Bischofssitze. Diese Städte blieben religiöse und kulturelle Zentren, die die spätrömisch-christliche Tradition fortsetzten. Zunächst übernahmen Bischöfe viele Funktionen der ehemaligen römischen Verwaltungsbeamten.

Dennoch kam es im Verlauf des Frühmittelalters zu einem fast vollständigen Erlöschen des städtischen Lebens. Die neuen merowingischen Herrscher setzten vor allem in den Städten, die keine Bischofssitze waren, Grafen als Verwaltungsbeamte ein, die das umliegende Territorium kontrollieren sollten und dazu oft auf die in den Städten weiter bestehenden römischen Rechtstraditionen zurückgriffen. Die städtische Selbstverwaltung verschwand unter den Grafen zusehends. Nur in den Bischofsstädten wurden die überkommenen römischen Freiheitsrechte der Bürger von den Merowingern teilweise erhalten, um weiter von den Abgaben der Stadtbevölkerung zu profitieren. Dennoch wanderten im Frühmittelalter verstärkt Bewohner ab, während es kaum Zuwanderung aus dem germanischen Umland gab. Das zog Verödung nach sich, zum Teil bis zu einem Stand, in dem auf ehemals bebautem Stadtgebiet Ackerbau betrieben wurde.

  Kaiserpfalz Goslar

In der Karolingerzeit ab dem 8. Jahrhundert entstanden Klöster in den Städten, die zu neuen wirtschaftlichen Schwerpunkten wurden, ohne jedoch eine Fortsetzung alter Handelstraditionen zu werden. Die römischen Stadtbürgerrechte und die Selbstverwaltung verschwanden in dieser Zeit vollkommen. Auch die Bischöfe herrschten nicht mehr aus der römischen Tradition heraus, sondern Kraft der vom König an sie verliehenen Rechte. Im weiteren Verlauf der karolingischen Epoche wurden zunächst Bischofsburgen, dann zunehmend auch Königshöfe und Pfalzen in den Städten errichtet. Dazu kamen einige wenige Neugründungen im karolingischen Kernland zwischen Seine und Rhein sowie an Flussufern und Handelswegen nach Norden, beispielsweise Gent, Antwerpen, Duisburg, Soest, Wik und Haithabu.

  Magdeburg: Blick auf den Dom im Elbtal

Unter den Ottonen setzte ab dem 10. Jahrhundert eine bescheidene Welle von Neugründungen ein. Um Herrschaftszentren, meist sächsische Grafensitze, bereits unter den Karolingern errichtete Pfalzen oder neu gegründete Bischofssitze wie Magdeburg, siedelten sich Händler an, die die Oberschicht mit Waren versorgten und sich in Gilden zu organisieren begannen. Solche Bischofs- oder Burgsiedlungen waren meist in zwei Teile mit eigenen Befestigungsanlagen geteilt: Die urbs mit dem Herrschaftssitz und das suburbium mit der Händlerbevölkerung. Beispiele für diese Gliederung sind Frankfurt, Würzburg, Fritzlar und Erfurt.

  Altstadt (Freiburg im Breisgau)
  Braunschweig: Altstadtrathaus mit Altstadtmarktbrunnen

Die Anzahl der Städte in Mitteleuropa blieb bis 1100 mit einigen hundert noch sehr gering, oft mit einem organisch gewachsenen Stadtgrundriss, in dem es oft große Freiflächen gab, auf denen Vieh gehalten wurde. Steinhäuser begannen erst ab dieser Zeit in den Städten zu entstehen. Auch eine Stadtmauer war kaum vorhanden, sondern meist lediglich ein Wall mit Graben. Der weitaus größte Teil entstand in den folgenden 250 Jahren im Verlauf eines allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs und nachdem die Angriffe aus den Randgebieten des Reiches geendet hatten. In der gleichen Zeit verdoppelte bis verdreifachte sich die westeuropäische Bevölkerung, neue Anbaugebiete wurden erschlossen, neue Landwirtschaftsmethoden angewendet, Geldwirtschaft und Handel ausgedehnt. Die unter diesen Rahmenbedingungen gegründeten späten Städte werden als „Gründungsstädte“ bezeichnet, die meist durch einen Gründungsakt entstanden und entsprechend einem Entwurf planmäßig ausgebaut wurden. Als älteste Stadt dieses Typs gilt Freiburg im Breisgau, das 1118 gegründet wurde und 1120 ein fortschrittliches Stadtrecht erhielt. Weitere Beispiele für bedeutende Gründungen in dieser Zeit sind Leipzig (1150) und Lübeck (1158). Die Zentren des neuen städtischen Aufschwungs lagen in Italien (befördert durch den Orienthandel im Rahmen der Kreuzzüge) und in Flandern, wo sich eine aufstrebende Tuchindustrie entwickelte.

Ab der Stauferzeit begannen Stadtgründungen zunehmend eine strategische Komponente zu bekommen. Die Könige versuchten ebenso wie die Landesherren mit Städten die eigenen Einnahmen zu verbessern, Menschen aus konkurrierenden Territorien abzuwerben und durch Landesausbau oder Eroberungen erworbene Gebiete zu sichern. Vor allem im Rahmen der Eroberung slawischer Gebiete im Osten im 14. Jahrhundert kam es zu einer regelrechten Stadtgründungswelle an den Orten ehemals slawischer Siedlungen.

Um 1500, am Beginn der Neuzeit, bestehen als bedeutende Städte, unter anderem die Freien Reichsstädte und Hansestädte:

Die mittelalterliche Gründungsstadt ist der weitaus häufigste Typ an Städten in Mitteleuropa. Die Welle der Stadtgründungen verebbte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgrund der Pestwellen und dem daraus resultierenden Bevölkerungsrückgang. In der Folgezeit wurden nur noch wenige Städte neu gegründet.

  Sozialstruktur der mittelalterlichen Stadt

  Stadtsiegel von 1286 der ehemaligen freien Reichsstadt Memmingen

Ab dem 11. Jahrhundert begann sich aus der städtischen Grundbesitzer- und Fernhändlerschicht zunächst ein so genanntes „Meliorat“, dann das mittelalterliche Patriziat zu entwickeln. Das Patriziat bildete eine gegen sozialen Aufstieg zunehmend abgeschottete Gruppe, in der es in vielen Städten noch einmal eine Führungsgruppe „ratsfähiger“ Familien gab. Nur aus deren Reihen durften sich Mandatsträger rekrutieren. Später wurden auch Ministeriale, die zunächst von den Stadtherren als Verwaltungsbeamte eingesetzt worden waren, sowie Ritter aus dem Umland in das Patriziat aufgenommen.

Im 13. Jahrhundert begannen verstärkte Konflikte innerhalb der Städte. Dabei zogen sich die Frontlinien zwischen dem Patriziat, das eine größere politische Selbstbestimmung forderte, und den Stadtherren sowie zwischen Patriziat und städtischen Unterschichten. Im 14. und 15. Jahrhundert waren nahezu alle Städte von solchen, auch gewaltsam geführten, Auseinandersetzungen betroffen. Meist endeten diese Kämpfe nicht mit einer grundlegenden Änderung der Stadtverfassung, sondern mit dem Aufrücken der rebellierenden Gruppen in das Patriziat und innerhalb des Patriziats in die ratsfähigen Schichten. Nach außen begannen sich die Städte zunehmend in Bünden zusammenzuschließen, um so mehr politisches und militärisches Gewicht zu erlangen.

Insgesamt lässt sich im Spätmittelalter ein Anwachsen der städtischen Unterschichten feststellen, die oft außerhalb der Stadtmauern lebten. Niedere Arbeiter bildeten in dieser Zeit ebenfalls Zünfte und erhielten ein vermindertes „Kleinbürgerrecht“, das keine politischen Mitbestimmungsrechte umfasste.

  Wirtschaftsstruktur der mittelalterlichen Stadt

Nach dem Soziologen Max Weber ist die „okzidentale Stadt“ primär ein Markt für den Fernhandel (siehe auch Stadtsoziologie).

Die Stadt und das Umland waren, anders als heute, stark voneinander abgegrenzt. Die räumliche Trennung entsprach auch der wirtschaftlichen Trennung. Das Umland versorgte die Stadt mit Nahrung und Rohstoffen (primärer Sektor) und die Stadt versorgte das Umland mit handwerklichen Erzeugnissen und Dienstleistungen (sekundärer und tertiärer Sektor).

Wichtig für das Entstehen und die Entwicklung der Städte war das Marktwesen. Siedlungen, an denen ein Markt stattfand, waren oft Vorformen für die Bildung von Städten, da sich dort Händler und Handwerker niederließen und mit dem Bedürfnis nach Regeln für die Handelsabwicklung das Rechtswesen ausgebaut wurde. Dieses Marktrecht war eine Quelle für die Entwicklung des spezifischen Stadtrechts. Dabei waren Wochenmärkte als kontinuierliche Händlertreffpunkte bedeutender als Jahrmärkte, die meist in Bischofsstädten zum Patronatsfest angesiedelt waren. Allerdings entwickelte sich nicht aus jeder Marktsiedlung eine Stadt. Im linksrheinischen Gebiet befanden sich diese Märkte zunächst vor allem dort, wo sich bereits in der Römerzeit Händler getroffen hatten. Im Osten waren Märkte erheblich seltener, entstanden meist erst im Früh- oder Hochmittelalter und zogen erheblich häufiger Stadtgründungen nach sich als im Westen.

Unter den Merowingern und Karolingern wurden in der Regel römische Märkte fortgeführt, aber nur wenige neue gegründet. Die Karolinger begannen aber mit der rechtlichen Regelung des Marktwesens, indem sie das Münzwesen reformierten, Marktrechte zu vergeben begannen und die Grafen zu Aufsehern über die Märkte sowie die damit verbundenen Zölle bestimmten. Darüber hinaus gab es vor allem Lebensmittelhandel außerhalb der Märkte und Märkte, die von einzelnen Grundherren ohne ausdrückliche königliche Erlaubnis betrieben wurden. Unter den Karolingern begann sich das Marktwesen nach Osten auszudehnen, insbesondere im Sklavenhandel mit Awaren und Slawen. Sächsische Burgen und Häfen erlangten verstärkte Bedeutung als Handelsplätze.

Unter Ottonen und Saliern begann sich das königliche Marktregal durchzusetzen. Am Ende der ottonischen Epoche war Handel, der über Lebensmittel hinausging, praktisch nicht mehr außerhalb königlich bewilligter Märkte möglich. Unter Otto dem Großen begann das Marktrecht, insbesondere der Marktfrieden, zum persönlichen Schutzrecht für Händler und Kunden zu werden, die sich auf dem Weg zu einem Markt befanden. Unter den Ottonen stieg die Anzahl der erteilten Marktrechte sprunghaft an. Zunächst gründeten vor allem Klöster, ab dem 12. Jahrhundert auch Landesherren verstärkt Märkte und erhielten dafür die königliche Bewilligung. Viele Städte hatten das Stapelrecht, ein Privileg, das Fernhändler zwang, ihre Waren zum Verkauf anzubieten, und leiteten die Fernhandelswege durch ihre Stadt.

Das städtische Handwerk organisierte sich in Kleinbetrieben mit einem Meister und ein bis zwei Gesellen, deutlich seltener mit fünf oder mehr Gesellen. Oft betrieben Handwerker zusätzlich Landwirtschaft. Zudem arbeiteten nicht alle ausschließlich für den freien Markt. Viele waren, vor allem im frühen Mittelalter an einen adligen Haushalt gebunden, für den sie produzierten. Die Handwerkszünfte regulierten das Wirtschaftsgeschehen, indem sie die Zahl der Handwerker und damit die Konkurrenz begrenzten, neue Produktionsmethoden verboten, Rohstoffversorgung, Herstellungs- und Verkaufsbedingung und Preise festlegten. Zudem kamen ihnen militärische, religiöse und soziale Funktionen zu. Im Spätmittelalter entwickelte sich aber ein Übergang zur arbeitsteiligen Massenproduktion, in die auch neue Techniken Einzug hielten.

  Das Recht in der mittelalterlichen Stadt

  Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, Schedelsche Weltchronik 1493

Die rechtliche Stellung der mittelalterlichen Stadt war geprägt von ihrem Status als freie Reichsstadt oder Fürstenstadt, wobei der genaue Status sehr unterschiedlich sein konnte. Generell hatten die Städte das Bestreben, sich von der Herrschaft der Stadtherren, der in ihr residierenden Bischöfe und Burgvögte (vgl. Nürnberg) zu befreien, was ihnen mehr oder weniger erfolgreich gelang. Bei den Gründungsstädten wurden diese Freiheiten, um die ältere Städte oft lange kämpften, bereits im Stadtrecht zur Gründung verankert. Viele Städte wurden durch Handel und Handwerk sehr reich und konnten sich dadurch lange gegenüber den Stadtherren behaupten, die Städte gerne aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen unter ihre Kontrolle bringen wollten. Die mittelalterliche Stadt stand damit in scharfer Konkurrenz zu den weltlichen und geistlichen Territorialherrschaften. In Gebieten mit starker Territorialherrschaft hatten es die Städte schwer, sich zu behaupten, so gab es im bayerischen Stammland mit Regensburg nur eine Reichsstadt, die um ihren Status kämpfen musste. Im territorial zersplitterten Franken und Oberschwaben entstanden mächtige Reichsstädte wie Nürnberg, Rothenburg, Augsburg oder Reutlingen und im Norden waren die Hansestädte wie Lübeck, Bremen, Hamburg und Rostock starke Wirtschaftsstandorte.

Grundlage der inneren Rechtsstruktur der mittelalterlichen Städte war der städtische Friede. Dieser Zustand garantierter Gewaltlosigkeit entwickelte sich bei älteren Städten aus dem Friedensrecht der städtischen Keimzelle, dem Markt- oder Burgfrieden. Bei planmäßigen Stadtgründungen des Hoch- und Spätmittelalters wurde der Stadtfrieden meist bei der Gründung festgeschrieben. Ursprünglich war die Garantie dieses Friedens die wichtigste rechtliche Funktion des Stadtherren. Mit der zunehmenden Bedeutung der Bürgerschaft als eigenständige Macht mit politischen Strukturen wurde sie die Trägerin des Friedens, was eine Voraussetzung für die Emanzipation den Stadtherren gegenüber darstellte. Der Friedensbruch wurde als Bruch des Bürgereides verstanden und entsprechend streng bestraft, auch wenn beispielsweise die Verletzungen als Folge eines Angriffs nur gering waren. Zudem waren Bürger zur Verbrechensverfolgung angehalten. Um wichtige Gebäude wie das Rathaus gab es meist zusätzliche Friedensbezirke mit verschärften Bestimmungen. Häufig wurden nächtliche Ausgangsverbote oder -beschränkungen erlassen. Im Spätmittelalter begannen sich die städtische Friedensordnung und die städtische Gerichtsbarkeit ins Umland auszudehnen. Die Städte waren zudem wichtige Träger der Landfriedensbewegung des 12. Jahrhunderts.

Zweites Rechtsprinzip war die städtische Freiheit. Leibeigene oder Hörige, die in die Stadtgemeinschaft aufgenommen wurden, erlangten die persönliche Freiheit. Dieses Recht war ursprünglich von den Stadtherren gewährt worden, um die Zuwanderung in die Städte und deren Funktion als Wirtschaftszentren zu stärken. Ähnliche Freiheitsrechte wurden auch in Regionen gewährt, in denen Land urbar gemacht und dazu Bauern angelockt werden sollten. Viele Städte stellten allerdings Hürden für die Aufnahme in ihre Gemeinschaft auf, um die Konflikte mit den umliegenden Landesherren wegen der Abwerbung von Untertanen zu verringern. Das städtische Freiheitsrecht umfasste auch die Gleichheit aller Bürger vor Gericht. Bei weitem nicht alle Bewohner einer Stadt genossen das volle Bürgerrecht und damit die volle städtische Freiheit. Die Stadt selbst konnte in ihrem Umland auch Hörige haben.

  Stadtmauer von Mayen

Insbesondere im Verlauf der Emanzipation von den Stadtherren organisierten Städte auch das eigene Wach- und Verteidigungswesen. Zentrales Element war die Stadtmauer, zu deren Instandhaltung und ständigen Besetzung die Bürger verpflichtet waren. Im Kriegsfall waren alle arbeitsfähigen Männer der Einwohnerschaft zum Verteidigungsdienst verpflichtet. Die Waffen wurden selbst bezahlt. Im Gegenzug musste die Stadt gefangen genommene Kämpfer der eigenen Seite auslösen. Die Oberschicht stellt die Kavallerie, das städtische Schützencorps wurde zunehmend auch als Polizeitruppe eingesetzt. Für ärmere Einwohner wurden in Zeughäusern Waffen gelagert. An der Verteidigung waren auch verbündete Adlige, Hörige der Stadt und Söldner beteiligt. Ab dem 14. Jahrhundert entzogen sich wohlhabende Bürger zunehmend ihrer Verteidigungspflicht, indem sie Ersatzmannen stellten. Zunehmend wurden besoldete Wächter und Stadtknechte eingesetzt.

Die innere Rechtsstruktur der Städte unterschied sich erheblich von der des Umlands. Es umfasste die verliehenen Rechte und Freiheiten, beispielsweise Marktprivilegien, Münzrecht, Zoll, Steuer- oder Wehrhoheit, und wurde im Verlauf der Entwicklung durch verschiedene Gewohnheitsrechte ergänzt und verändert.

Das städtische Recht wurde in Statuten niedergeschrieben. Diese Rechtssammlungen wurde oft „Willküren“ genannt: Rechte, die nicht althergebracht waren, sondern aus einem bewussten Willensakt gewählt, also „gekürt“, wurden. Wer den Bürgereid leistete, unterwarf sich damit auch den Willküren.

Vor allem in den Neugründungswellen des Spätmittelalters bildeten sich „Stadtrechtsfamilien“. Bei Neugründungen von Städten wurden die Rechtsordnungen bereits bestehender Städte übernommen. So wurde das Deutsche Recht in den Städten von Mittel- und Osteuropa übernommen zum Beispiel als

  Stadtstaaten oder Stadtrepubliken

  Hansestadt Lübeck: Holstentor

Im Mittelalter entwickelten sich mehr oder weniger abhängige Stadtstaaten oder Stadtrepubliken, Städte die sich im Heiligen Römischen Reich den Status einer Freien Reichsstadt erworben hatten oder in Italien selbständige Staaten waren. Ein Stadtstaat ist im Gegensatz zum Flächenstaat ein Staat, der nur das Gebiet einer Stadt und sein engeres Umland umfasst. Es kann sich dabei um einen souveränen Staat oder um einen Gliedstaat innerhalb eines Bundesstaates nach dem föderalistischen Prinzip handeln.

Im Heiligen Römischen Reich wurden als Freie Reichsstadt jene Kommunen bezeichnet, die keinem Reichsfürsten, sondern direkt dem Kaiser unterstanden und auch einige Bischofsstädte, die eine gewisse Autonomie erworben hatten.

Es gab im Mittelalter 107 bis möglicherweise 115 Reichsstädte. Im Westfälischen Frieden 1648 verloren Metz, Tull (Toul), Wirten (Verdun) und die eidgenössischen Städte Basel, Bern, Luzern, Mülhausen, Schaffhausen, Solothurn, Zug und Zürich diesen Status. Bis 1679 bzw. 1681 wurden Bisanz (Besançon), Colmar, Hagenau (Haguenau), Kaisersberg (Kaysersberg), Landau in der Pfalz, Münster (Munster), Oberehnheim (Obernai), Rosheim, Schlettstadt (Sélestat), Türkheim (Turckheim), Weißenburg (Wissembourg) und Straßburg von Frankreich annektiert und verloren damit ihren Status. Bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gab es insgesamt noch 51 Reichsstädte, danach nur noch 6 Städte: Augsburg, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Lübeck und Nürnberg.

Ab 1815 blieben im Deutschen Bund bzw. im Deutschen Reich noch 4 Städte und zwar Bremen, Frankfurt am Main (bis 1866), Hamburg und Lübeck (bis 1937) selbständige Stadtrepubliken bzw. ab 1866 selbständige Länder des Deutschen Reichs. In der Bundesrepublik Deutschland sind Berlin, Bremen und Hamburg als Stadtstaaten selbständige Länder.

  Venedig: Wahr- und Hoheitszeichen der Serenissima: Der Löwe von St. Markus (Gemäldeausschnitt von Vittore Carpaccio, 1516)

In Italien hatten die Stadtrepubliken Venedig (713/16–1797), Florenz (12. Jh.–1531), Genua (11. Jh.–1797) besondere Bedeutung. Zu erwähnen sind noch unter anderem Brescia, Como, Grosseto, Lucca, Massa Marittima, Pisa und Verona. Rom war 1354 nur kurzfristig Stadtrepublik.

In der Schweiz gingen viele Schweizer Kantone aus Stadtstaaten hervor, die zuvor Reichsstädte waren. Die frühere Reichsstadt Basel wurde 1833 als Halbkanton ein Stadtstaat. Die frühere Reichsstadt Zürich war bis 1798 als Stadtstaat eine „Freie Republik“ im Bund der Eidgenossen. Genf wurde 1536 die Genfer Republik und 1814 Stadtrepublik bis es 1815 um ehemals französischen Landgebiete zu einem auch ländlichen Kanton mit 45 Gemeinden erweitert wurde.

Weitere Stadtrepubliken waren unter anderem Nowgorod (1136–1478) und Pskow (13.–15. Jh.) in Russland sowie Dubrovnik (Republik Ragusa: 14. Jh.–1808) und die Republik Krakau (1815–1846). Als Freie Stadt wurde auch Danzig bezeichnet, als die Stadt von 1920 bis 1939 unter der Hoheit des Völkerbunds stand.

  Politik in der mittelalterlichen Stadt

Zunächst wurden die Städte direkt vom jeweiligen Stadtherren und seinen Beamten beherrscht. Im 12. Jahrhundert begannen nach dem Vorbild der Städte der Lombardei diese Beamte sich zunehmend zu verselbstständigen; die Beamten kamen aus den Familien des Patriziats. Bis zum 13. Jahrhundert gab es Stadträte in nahezu allen Städten. Parallel begann ein Prozess der Übertragung von Rechten vom Stadtherren auf den Stadtrat. Diese Rechte wurden nicht mehr im Auftrag des Stadtherren sondern verstärkt aus dem eigenen Machtanspruch des Stadtrats heraus beansprucht, der sich aus der im Bürgereid vereinten Bürgerschaft speiste. Nach den Ständekämpfen des 13. Jahrhunderts war dieser Prozess im 14. Jahrhundert weitgehend abgeschlossen und die Stadträte hatten sich als Regierung der Städte aus eigener Macht etabliert. Im 15. Jahrhundert bildeten sich spezialisierte Ratsausschüsse. Neben politischen Entscheidungen reglementierte der Stadtrat auch die städtische Wirtschaft und legte Warenpreise fest. Auch die Niedere Gerichtsbarkeit ging vom bevollmächtigten Schultheiß des Stadtherren an den Rat über. Etwas langsamer und nicht überall folgte diese Entwicklung auch für die Blutgerichtsbarkeit, die gelegentlich an den Stadtrichter oder Bürgermeister persönlich weitergegeben wurde.

Die Wahlen zum Stadtrat waren sehr unterschiedlich gestaltet. Anfangs wurde der Rat von der Bürgerschaft für kurze Perioden gewählt. Die Amtszeiten weiteten sich aber immer mehr aus, teilweise bis zur Wahl auf Lebenszeit. Meist umfasste der Rat 12, 24 oder 36 Mitglieder, vor allem im Spätmittelalter kam es aber zur Vergrößerung dieser Zahl, in Extremfällen auf bis zu 300 Mitglieder. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts kam die Bezahlung des vormals ehrenamtlichen Ratsamtes auf.

Neben der Teilnahme an Ratssitzungen, in denen politische Entscheidungen gefällt wurden, bekamen einzelne Ratsmitglieder auch Ämter, diplomatische oder militärische Aufgaben übertragen. Diese Ämter wurden meist jährlich unter den Ratsmitgliedern verteilt. Erst im 15. Jahrhundert kamen längere Amtsperioden auf. Daneben gab es Dienstämter, deren Inhaber keine Ratsmitglieder waren und von der Stadt besoldet wurden. Mit dem Zuwachs des Schriftverkehrs und der Notwendigkeit, die Rechtsposition der Stadt nach innen und außen zu vertreten, wurden Ratskanzleien eingerichtet, in denen anfangs meist Kleriker arbeiteten, später auch Juristen als rechtliche Berater (siehe Stadtschreiber (Kanzleivorsteher).

  Merkmale der mittelalterlichen Stadt

  Carcassonne: Stadtmauer
  Stralsund: Rathaus, Nikolaikirche)
  • Äußere Abgrenzung durch Stadtmauer und zugehörigem Stadtgraben/Gräfte, manchmal als Gewässer angelegt
  • Kompakte Siedlungsform mit Zentrum, Marktplätzen, Rathaus, Bürgerhäusern, Kirchen, politisch oft in Opposition zur landesherrlichen Burg mit Burgkirche bzw. Bischofsbezirk,
  • Soziale und berufliche Differenzierung der Stadtbevölkerung in Stadtvierteln
  • Rechtliche Sonderstellung: Selbstverwaltung und eigene Gerichtsbarkeit, Bürgerrechtsprivileg
  • Ökonomische Funktion: Markthoheit (vgl. Roland), Fernhandel, Stapelrecht, arbeitsteilige Güterproduktion, Ackerbürger.
  • Im Inneren war die rechtliche Stellung der Bewohner einer Stadt streng gegliedert in Bürger und Inwohner, Patrizier, in Zünften organisierte Handwerker und dem Klerus
  • Demographisch war sie auf ständigen Zuzug vom Lande angewiesen. Der Zustrom war gesichert, da ihre Bewohner durch Rechtsprechung und Zunftverfassungen eher von Belieben der jeweiligen Herrscher freigestellt wurden, was im Sprichwort „Stadtluft macht frei“ zum Ausdruck gebracht wurde.
  • Die Wohnhäuser waren in Parzellen angeordnet
  • Wirtschaften und Wohnen war unter einem Dach untergebracht
  • Gleiches Gewerbe siedelte sich in gleichen Vierteln und Straßen an
  • Die Bautätigkeit der Bürger wurde von der Stadt kontrolliert, zum Beispiel schrieb die Stadt den Abstand zwischen den Häusern wegen des Brandschutzes vor

  Neuzeit bis Gegenwart

In der Zeit nach dem Mittelalter wurden nur noch wenige Städte neu gegründet, die einem der folgenden Typen zuzuordnen sind.

  Mannheim: Rheinschanze und Zitadelle (1620)
  Friedrichstadt: Die Hausmarke zeigt das Stadtwappen Amsterdams
  Festung Orsoy (um 1650)

  Renaissance

  Matthäus Merian: Güstrow (1653) mit Renaissanceschloss

Die Renaissance definiert Stadtgrundriss und Stadtbild neu, doch bleiben etliche Stadtentwürfe unverwirklicht. Die verwirklichten werden oft als Idealstädte bezeichnet, die gebaute Wirklichkeit ideal, vor allem in geometrischer Hinsicht, ausrichteten. Sie orientieren den Stadtgrundriss zentral auf den Hauptplatz in der Stadtmitte, auf den die Hauptstraßen sternförmig zulaufen. Um diesen konzentrieren sich die wichtigen Bauten der Stadt als einzelne, in Anlehnung an die wieder entdeckte Antike, einfache geometrische Baukörper (Würfel, Zylinder, usw.), die auf diese Weise im Stadtbild hervorgehoben werden. Dies kontrastiert zu den vorher organisch gewachsenen oder geplanten, aber dem natürlichen Gelände angepassten mittelalterlichen Städten.

  Barock

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  Karlsruher Stadtansicht,1721, Kupferstich von Heinrich Schwarz

Im Barock verankern die Fürsten ihren Sitz fest mit und in den vormals frühbürgerlich regierten Renaissancestädten, setzen am Hauptplatz im Stadtzentrum ihr Schloss an die Stelle der vorherigen Renaissancebauten und sorgen für einheitliche, in Konstruktion, Höhe und Farbe auf das fürstliche Schloss hinführende, Stadtbebauung. Es entstehen dadurch gänzlich vom Barock durchdrungene Städte wie Wien (durch Maria Theresia im 18. Jahrhundert) oder Karlsruhe, aber auch Rom mit seinen Plätzen und Paris sowie Versailles geben hier Beispiele. Die durchgreifenden baulichen, rechtlichen und stadthygienischen Erlasse der Barockfürsten bereiteten die Bewältigung und Verwaltung der viel umfangreicheren Massenerscheinungen der sich ankündigenden Industrialisierung in den Städten vor.

  Klassizismus und industrielle Anfänge

Die neue Gruppe der erfahrenen Verwaltungsfachleute versucht schon im Klassizismus (Ende 18., Anfang 19. Jahrhundert) und den industriellen Anfängen, die gesellschaftlichen Barrieren wie Leibeigenschaft, Zünfte und Privilegien sowie Slums oder fehlende Stadthygiene anzugehen. So entstehen in Paris Massenwohnbauten, die von anderen Städten nachgeahmt werden (zum Beispiel später Berlin, „Mietskasernen“). Vor allem durch das klassizistische England und speziell London werden Impulse gegeben, die Natur wieder in die engen finsteren Städte einzubeziehen. In der Folge entstehen in ausgesparten Baublocks oder an Stelle von beseitigten Stadtbefestigungen („Schleifung“) Stadtparks, oder vormals fürstliche Schlossparks werden für die Stadtbewohner geöffnet. Zunehmend setzen sich Bewegungen für durchgrünte und hygienische Wohnviertel durch, deren Realisierung aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Gang kommt.

  Stadtgrößen im 19. Jahrhundert

  New York um 1888
  Lima um 1888
  Stadtplan von München 1858

Durch die industrielle Bewegung nahm die Verstädterung in den Hauptstädten und damaligen Industriestandorten erheblich zu. Folgende Einwohnerzahlen (in Tausend) sind von 1800 bis 1900 zu verzeichnen (geordnet nach dem Stand von 1900; dazu zum Vergleich der aktuelle Bevölkerungsstand der Stadt (nicht der Agglomeration) von z. Zt. 2005/6):[8] Dabei ist zu erkennen, dass Städte wie Istanbul, Lima, Krakau, Prag und Rom im letzten Jahrhundert überproportional gewachsen sind, Leipzig oder Magdeburg hingegen stagnierten. Wien schrumpfte nach dem Zerfall Österreich-Ungarns sogar, als es über 2 Millionen Einwohner hatte.

Stadt 1800 1850 1880 1900 2005
New York City 88 696 1912 3437 8143
Berlin 172 419 1122 1889 3395
Chicago 0,1 30 503 1699 2842
Wien 247 444 726 1675 1626
Istanbul 500 700 800 940 8803
Budapest 54 178 371 732 1719
Hamburg 130 132 290 706 1744
Neapel 350 449 494 690 995
Kairo 200 250 370 580 10834
Boston ? 137 363 551 2017
Mailand 170 242 322 540 1299
Rom 153 175 300 500 2553
München 30 110 230 500 1260
Leipzig 32 63 149 456 503
Breslau 60 114 273 423 636
Dresden 62 96 221 396 495
Lima 60 80 102 104 8049
Köln 50 97 145 373 983
Frankfurt am Main 48 65 137 289 652
Nürnberg 30 54 100 261 499
Graz 31 66 100 170 255
Magdeburg 36 72 98 230 229
Prag 75 118 162 202 1182
Bremen 40 55 112 161 547
Krakau 24 50 66 91 757

  Die Entwicklung in Deutschland nach 1850

  Die Industrialisierung

  Blick über die Stadt Greiz, die Gebäude stammen größtenteils aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs

Die Industrialisierung, gekennzeichnet vor allem dadurch, dass die Dampfmaschine den manuellen Betrieb ersetzt und in der Eisenbahn Verwendung findet, beginnt in England bereits ab dem 18., in Frankreich, USA und Deutschland ab dem 19. Jahrhundert sowie in Japan ab Anfang des 20. Jahrhunderts. Andere Länder folgen, teilweise bis heute.

Das Industriezeitalter im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bringt eine Urbanisierung bis hin zur verstädterten Gesellschaft mit sich. Im 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche technische Basiserfindungen und ihre Weiterentwicklungen. Durch diese entstanden innerhalb weniger Jahre in den Städten neue industrielle Arbeitsplätze. Der Bedarf an Arbeitskräften, vor allem der der Textil- und Montanindustrie, konnte mit dem lokalen Arbeitskräftereservoir nicht mehr gedeckt werden. So siedelten sich viele Industriebetriebe in Städten an, um genug Arbeiter einstellen zu können. Begünstigt wurde dies durch Innovationen in der Verkehrstechnologie, wie der Eisenbahn und des Dampfschiffes, durch welche die verarbeitende Industrie nicht mehr an die Standorte der Rohstoffvorkommen gebunden war. Ebenso zogen viele Arbeiter vom Land in die Städte, um dort arbeiten zu können. Diese Abhängigkeit voneinander trieb das Wachstum und die rasche Industrialisierung der Städte voran.

Nachdem sich die Altstädte in der ersten Phase verdichtet hatten, kam es dann zur räumlichen Expansion. Mit Hilfe der Massenverkehrmittel (Pferdebahn, Straßenbahn, Fahrrad) ab etwa 1880 bis 1900 verstärkt sich das Außenwachstum. Fabrikanlagen und Arbeiterviertel mit Mietskasernen entstanden in der Nähe der Altstädte. In Deutschland wurden neue Städte gegründet wie zum Beispiel Bremerhaven 1827, Oberhausen 1862, Ludwigshafen 1863, Wilhelmshaven 1873 und Wolfsburg 1938. Die bestehenden Städte wuchsen und veränderten sich zu Städteverbundgebieten, vor allem in Bergbaugebieten wie dem Ruhrgebiet, in Oberschlesien oder im Saargebiet.

Um dem entgegenzuwirken, wurden ab etwa 1900 Reformversuche gemacht und Bauzonenordnungen erlassen. Man versucht eine Auflockerung der strengen, monoton rechteckigen Straßengrundrisse durch mehr Plätze, gewundene Straßenführungen und Durchgrünung. Gleichzeitig beginnen erste Projekte zur Sanierung der mittelalterlichen Stadtkerne. Diese sind in manchen Städten völlig überbaut, überbevölkert und hygienisch untragbar geworden. Durch Abbruch ganzer Quartiere und Neuaufbau, zum Beispiel in Stuttgart oder Durchbruch von neuen Straßen, zum Beispiel in Straßburg oder Hamburg versuchte man, den Mangel zu beheben. Die Gartenstadtbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts war ein noch weitergehender Reformansatz auf die Probleme der industrialisierten Stadt, der durch den Ersten Weltkrieg allerdings nur sehr beschränkt umgesetzt wurde.

  Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg

  Berlin-Britz: Hufeisensiedlung von Bruno Taut und Martin Wagner

1918 bis 1933 – neuer Städtebau. Die Weimarer Republik entwickelte ähnlich wie die Republik Österreich neue Konzepte des sozialen Wohnungsbaus, insbesondere in Städten mit großem Wachstum wie in Altona, Berlin und Hamburg. Kommunaler bzw. genossenschaftlicher Wohnungsbau in halboffener und offener Bauweise wurde gefördert, zum Beispiel die Zeilenbauweise; der Funktionale Umbau der Stadt wurde auch vom Bauhaus geprägt. Auch die Gartenstadt war beginnend in England ein wichtiges Thema. Weitere Aufgaben waren Stadterweiterungen nach dem Vorbild der britischen New Towns um London. Neue Städte für die Industrieproduktion entstanden unter anderem in Deutschland, zum Beispiel in Salzgitter.

1933 bis 1945 – Nationalsozialistische Stadtideologie. Die nationalsozialistische Stadtideologie war gegen eine großstädtische „Entartung“ und für die bodenverbundene Kleinsiedlung. Sie hatte Pläne zu einer Agrarisierung, und zur Auflösung von Städten. Andererseits war eine monumentale Umgestaltung der Städte geplant. In vielen Großstädten erfolgen weitreichende Eingemeindungen des Umlandes oder Zusammenschlüsse von Städten wie etwa Sulzbach-Rosenberg gegen den Willen der Bevölkerung. Das Groß-Hamburg-Gesetz von 1938 geht noch stark auf Planungen der Weimarer Republik zurück. 1938 wird Wolfsburg als Arbeiterstadt für den Volkswagen-Bau gegründet. Die Realisierung größerer Pläne wurden durch den Zweiten Weltkrieg verhindert.

  Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs

  Köln 1945

Durch Flächenbombardement und andere Kriegseinwirkungen wurden im heutigen Gebiet von Deutschland rund 3,5 Mio. Wohnungen sowie viele andere Gebäude zerstört. Großstädte wie Köln (70 %), Dortmund (66 %), Duisburg (65 %), Kassel (64 %), Dresden (60 %), Kiel (58 %), Ludwigshafen (55 %), Hamburg (54 %), Mainz (54 %), Bochum, Braunschweig, Bremen, Hannover, Gelsenkirchen, Magdeburg, Düsseldorf und Essen sowie 26 weitere Städte mit 50 bis 150 tausend Einwohner verloren mehr als 50 % ihres Wohnungsbestandes.[9] Ein Flüchtlingsstrom von 11 bis 12 Mio. Menschen bevölkerte zusätzlich die Gebiete der heutigen Bundesrepublik.[10][11]

  Wiederaufbau nach 1945

  Berlin: Frankfurter Tor und Karl-Marx-Allee
Bundesrepublik Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland und trotz zentralstaatlicher Lenkung auch in der DDR lassen sich unterschiedliche räumliche Muster des Wiederaufbaus der Innenstädte erkennen:

  • Neuordnung des Stadtkerns mit Umlegung und teilweise neuem Straßennetz wie beispielsweise in Pforzheim, Wesel, Hannover oder Chemnitz
  • Partielle Neuordnung mit teilweiser Umlegung und Durchbruch von Verkehrsachsen wie in Duisburg, Essen, Dortmund, Düsseldorf, Kassel, Köln, Hamburg, Dresden, Magdeburg
  • Weitgehende Wiederherstellung der mittelalterlichen Struktur trotz starker Zerstörung wie in Nürnberg, München, Lübeck, Rostock: Grundfläche und Kubatur der Gebäude blieb erhalten, aber moderne Architektur prägten die Neubauten
  • Wiederaufbau in den Baulücken ohne größere Neuordnung in weniger zerstörten Städten wie in Wuppertal
  • Neu angelegte Städte und Stadtteile für Flüchtlinge, Ausgebombte und Wohnungssuchende sowie bei neuen Industrieansiedlung wie in Espelkamp, Bielefeld-Sennestadt, Eisenhüttenstadt.

Anfängliche Überlegungen, einige stark zerstörte Städte an anderer Stelle neu zu errichten wurden nirgends realisiert, da die wertvolle Infrastruktur (Straßen, Kanalisation, Leitungsnetz) erhalten war.

  Essen: Schneise durch den Ruhrschnellweg
Deutsche Demokratische Republik

In der DDR folgten die ersten Wiederaufbauprojekte sowjetischen Vorbildern. 1949 waren eigens zentralstaatlich sogenannte „Grundsätze des Städtebaus“ definiert worden, nach denen (in „nationaler Tradition“) ab etwa 1953 in einigen ausgewählten Aufbaustädten (Berlin, Rostock, Dresden unter anderem) teils monumental und reich verziert (Zuckerbäckerstil) innerstädtischer Wohnungsbau für Arbeiter betrieben wurde. Organisatorisch war dabei die neue sozialistische Bodenordnung mit der Aufhebung des freien Bodenmarktes und dem weitgehenden Enteignungsrecht für die staatliche Planung nützlich, Stadtteilplanungen, ungeachtet der historischen Stadtgrundrisse, durchzuführen. Zu den städtebaulichen Prinzipien nach sowjetischem Vorbild gehörten große Magistralen und Aufmarschplätze in den Innenstädten (Beispiel Stalinallee/Karl-Marx-Allee in Ost-Berlin). Städte wurden als Ausdruck der neuen gesellschaftlichen Ordnung verstanden: nicht Kommerz und Banken, sondern öffentliche Gebäude und Wohnungen standen im Mittelpunkt.

Großwohnsiedlungen

Ab etwa 1955 bis um 1975 entstanden in Westdeutschland und noch bis 1990 in der DDR viele Großwohnsiedlungen. Allein in der DDR wurden 169 Großwohnsiedlungen mit jeweils mehr als 2.500 Wohnungen (insgesamt 1,1 Mio. Wohnungen) und weitere rund 517 größere Neubauwohnsiedlungen mit jeweils 500 bis 2.500 Wohnungen (insgesamt rund 0,6 Mio. Wohnungen) errichtet, deutlich mehr als in der Bundesrepublik Deutschland.[12]

  Wiederaufbau nach 1960

  Berlin, Märkisches Viertel: Senftenberger Ring
  Nürnberg: Langwasser

Bundesrepublik Deutschland: Große Stadtentwicklungs- und Stadterweiterungsprojekte, scheinbar grenzenloses Wachstum der Ansprüche an Wohnungsgröße und -qualität: Bau von Satellitensiedlungen, zum Beispiel Märkisches Viertel (Berlin), Langwasser (Nürnberg), Garath (Düsseldorf), Chorweiler (Köln), Neuperlach (München) und von Satellitenstädten zum Beispiel Wulfen, Erkrath-Hochdahl, Meckenheim-Merl. Die wenig abwechslungsreiche Bebauung unter anderem führt teilweise zu geringer Attraktivität, Folge sind hohe Leerstände, etc. Das Auto forciert den Bau von innerstädtischen Schnellstraßen, zum Beispiel in Hoch- und Tieflagen wie in Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln. Außenbereiche: Trabantensiedlungen und Suburbanisierung. Das Leitbild war die autogerechte Innenstadt, in der alle Personen, die zur Arbeit, Einkauf etc. in die Stadt fahren, das neue Verkehrsmittel Auto benutzen würden. Während für den rollenden Verkehr noch entsprechend Raum durch den Ausbau der Straßen der Platz geschaffen wurde, scheiterte der Ansatz letztendlich am Flächenbedarf für den ruhenden Verkehr. Der Bau von Parkplätzen konnte mit dem Bedarf nicht Schritt halten. Mit dieser Erkenntnis begann die Planung neuer U-Bahn- und S-Bahn-Projekte, zum Beispiel in Stuttgart (Baubeginn 1971) sowie die Modernisierung der alten Straßenbahnen, die in den Kernbereichen wie in Hannover in den Untergrund verlagert wurden. Die Autos wurden aus den Innenstädten verdrängt, indem die wichtigsten Einkaufsstraßen zu Fußgängerzonen umgewidmet wurden.

In den 1970er Jahren erfolgten viele Eingemeindungen, wobei im Zuge der Gebietsreformen der Länder aus dem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden neue Städte entstanden sind. Einigen ermangelte es an einem eigenen Zentrum in einem polyzentrischen Städtesystem. Krasse Beispiele dafür sind unter anderem die Städte Lahn als Zusammenschluss von Gießen und Wetzlar (1979 wieder aufgelöst), Filderstadt oder Leinfelden-Echterdingen.

In der DDR wurde der Wiederaufbau der Innenstädte aus den 1950er Jahren durch die so genannten Zentrumsplanungen in den späten 1960er Jahren abgelöst (Beispiel: Leipziger Uni-Hochhaus). Das Hauptaugenmerk lag in den 1960er und 1970er Jahren jedoch auf den großen Stadterweiterungen in Großblock- bzw. in industrieller Plattenbauweise (offene Zeilenbauweise 5- bis 10-geschossig) in zunächst nur sehr wenigen Standardtypen. Der sozialistische Wohnkomplex war ein Neubauviertel mit etwa 10.000–30.000 Einwohnern, begrünte, offenen Hochhauszeilen, einem Zentrum, öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Sportanlagen, Poliklinik, sowie Kaufhalle, Gaststätte und staatlichem Dienstleistungsgebäude.

  Stadterneuerung nach 1970

Hauptartikel: Stadterneuerung und Städtebauförderung
  Celle: Altstadt

Nachdem die Entwicklung der Städte für gut ein Jahrzehnt im wesentlichen in raumgreifenden Stadterweiterungen am Stadtrand auf der einen Seite und radikalen Stadtumbauten mit Verdrängung der Wohnbevölkerung in den Innenstädten auf der anderen Seite geprägt war, galt es nun, sich stärker der Sanierung von Wohnvierteln zuzuwenden. Im Bewusstsein der Planer hatte dies behutsam zu geschehen. Die Sanierung der Städte wurde ab 1969 in Modellstädten und ab 1971 bundesweit begonnen und mit dem Beschluss des Städtebauförderungsgesetzes 1971 ein Rechts- und Fördersystem eingeführt. Noch für einige Jahre blieben jedoch auch Sanierungen mit Flächenabrissen und Neubau an der Tagesordnung, bis das Europäische Denkmalschutzjahr 1975 eine Wende brachte: die Rückbesinnung auf das bauhistorische kulturelle Erbe, und zwar sowohl im Westen wie im Osten Deutschlands. Die städtebauliche Erneuerung sollte die Erhaltung und Modernisierung von Gebäuden, die Revitalisierung der Zentren und Nebenzentren und die Verbesserung des Wohnumfeldes in den betroffenen Gebieten ermöglichen. Bis 1990 waren die historischen Stadtkerne in Westdeutschland weitgehend saniert.

Die Städtebauförderung konzentrierte sich nach der Vereinigung in Deutschland vor allem auf die Städte in den neuen Bundesländern, wo der Nachholbedarf trotz gewisser Anstrengungen in den 80er Jahren noch immens groß war. Der Bund und die neuen Länder schufen dabei zusätzlich ein neues Förderprogramm zum Städtebaulichen Denkmalschutz, um Städtebau und Denkmalschutz miteinander stärker zu verbinden. Die oft unzureichenden Mittel der Innenstadterneuerung von Stadtteilen mit industrieller Bauweise (innerstädtischer Plattenbau) wurden durch zeitgemäße Methoden einer weitgehend erhaltenden Erneuerung abgelöst.[13]

  Neue Stadtaufgaben nach 2000

Die Aufgaben der Stadt haben sich verändert. Nach wie vor müssen Flächen für Wohn- und Gewerbenutzung bereitgestellt, aber andere Aufgaben erhalten immer stärkere Bedeutung. Im Aalborg Commitments von 2004 heißt es:

„Wir haben die Vision integrativer, prosperierender, kreativer und zukunftsfähiger Städte und Gemeinden, die allen Einwohnerinnen und Einwohnern hohe Lebensqualität bieten und ihnen die Möglichkeit verschaffen, aktiv an allen Aspekten urbanen Lebens mitzuwirken.“[14] Zum Ende des 20. und mit Beginn des 21. Jahrhunderts stellen sich für die Stadt und ihre Planer folgende Probleme und Aufgaben:

  Umlandproblematik

Nachfragebedingt wurden mehr Eigenheim- und Reihenhausbauten erstellt. Da die Städte die dazu notwendigen Flächen nicht bereitstellen können, erfolgte ein kleinteiliges Wachstum im Umland der Städte (Suburbanisierung). Die Abwanderung von Bevölkerung und Gewerbe aus den Städten verschärften die Probleme in den Ballungsräumen. Im Umland war ein erheblicher Flächenverbrauch zu verzeichnen. Die ländlichen Strukturen wurden beeinträchtigt. Da der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs dem Außenwachstum nicht Schritt halten konnte, stieg das Verkehrsaufkommen durch den Individualverkehr.

Diese Entwicklung bewirkte auch, dass sich Einkaufszentren und kleinere Betriebe an die Stadtränder mit billigem Baugrund ansiedelten; Kaufkraft und Arbeitsplätze verlagerten sich. Dadurch entstanden im Umland so genannte „Speckgürtel“ mit wohlhabenden Umlandgemeinden mit Gewerbe und Handel und einer gut situierten Bevölkerung. Die zentrale Stadt musste trotz sinkender Steuereinnahmen weiterhin für die überregionale Infrastruktur und die sozialen Kosten aufkommen. Eine Anpassung des Systems der Steuer- und Abgabenverteilung zwischen den Ländern (Stadtstaatenprobleme) und in den Ländern (Kommunaler Finanzausgleich) erfolgte nicht, oder unzureichend oder verzögert.

In vielen Städten konnte seit letzter Zeit eine Rückbesinnung und Rücksiedlung zur Stadt wieder verzeichnet werden.

  Schrumpfende Stadt

Abwanderungen und genereller Bevölkerungsrückgang prägen die Stadtentwicklung in Ostdeutschland schon seit etwa 1995. Diese Entwicklung muss auch in den westdeutschen und westeuropäischen Städten spätestens ab 2020 erwartet werden. Dabei ist zu beobachten, dass die ostdeutschen Städte nicht gleichmäßig in der Fläche schrumpfen, sondern eine starke Bevölkerungsumschichtung zwischen einzelnen Stadtteilen stattfindet. Beispielsweise nahm die Bevölkerung in der Altstadt von Erfurt zwischen 1998 und 2008 um 27 % zu, während der Plattenbau-Stadtteil Roter Berg im selben Zeitraum um 43 % zurückging. Für Erfurt und andere ostdeutsche Großstädte bedeutet dies, dass insbesondere innerstädtische Gebiete eine neuerliche Verdichtung erfahren, während peripher gelegene Großsiedlungen völlig verschwinden könnten.

Andernorts sind immer dünner besiedelte Städte und Stadtquartiere die Folge. Neue Brachflächen durch Abriss von Wohnbauten werden entweder anderen Nutzungen zugeführt oder wieder Grünflächen. Die „perforierte Stadt“, „die Zwischenstadt“ (Thomas Sieverts) sind Befürchtungen oder Perspektiven dieser Stadtentwicklung. Eine Antwort auf die schrumpfende Stadt ist der Stadtumbau.

  Stadtumbau

Hauptartikel: Stadtumbau

Der Umgang mit bestehenden Stadtquartieren bekommt einen wachsenden Stellenwert in der Stadtplanung, da vielfach die vorhandenen Siedlungsstrukturen nicht mehr den heutigen Anforderungen genügen und planerische Maßnahmen erfordern. Der Stadtumbau war und ist durch die hohen Leerstände in den Großwohnsiedlungen (Plattenbausiedlungen) der ostdeutschen Städte bereits eine konkrete Aufgabe, die durch Förderprogramme zum „Stadtumbau Ost“ und seit 2005 zum „Stadtumbau West“ bundesweit erweitert wurde. Die Aufwertung und der Rückbau in den betroffenen Stadtteilen sind die Ziele des Stadtumbaus.

  Soziale Stadt

Hauptartikel: Die Soziale Stadt

Bereits 1999 haben Bund und Bundesländer unter dem Programmtitel „Die Soziale Stadt“ ein Förderprogramm für „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“ aufgelegt. Ziel dieses Programms ist es, der sich verschärfenden sozialen und räumlichen Spaltung in den Städten gegenzusteuern. Im Vordergrund steht dabei eine Orientierung der Stadtentwicklung auf die Quartiersebene und die Einbeziehung der betroffenen Bevölkerungsgruppen und den lokalen Akteuren in den Stadtteilen (siehe Quartiersmanagement). Angestrebt wird ein noch verstärkter ganzheitlicher Planungsansatz in der Form von Integrativen Stadtentwicklungskonzepten (ISEK) der über rein baulich-gestalterische Maßnahmen hinausgeht.

  Familienpolitik

Kommunale Familienpolitik entwickelt sich zu einer der Schlüsselaufgaben von Städten. Angesichts des demographischen Wandels ist die Ausgewogenheit des Generationenverhältnisses gefährdet. Die Familienfreundlichkeit einer Stadt hat daher für deren Nachwuchssicherung und Zukunftsoptionen große Bedeutung. Dabei muss sie den Anforderungen der Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und Lebensformen gerecht werden. In einer repräsentativen Befragung von Bürgermeistern im Jahr 2007 erwies sich „Familie, Jugend und Kinder“ als das wichtigste Feld kommunaler Politik.[15]

  Stadtraum als Stadterlebnisraum

Die Städte verbessern weiterhin ihre zumeist historischen Stadtzentren und zunehmend auch die Stadtteilzentren (siehe auch Städtebauförderung) um Stadtbewohner und Besucher (Städtetourismus) anzuziehen. Der Standortwettbewerb der Städte untereinander und der Regionen nimmt zu. Sie konkurrieren als zum Beispiel Kulturhauptstadt, Sportstadt, Weinstadt, Fachwerkstadt, Residenzstadt, Seestadt, Theaterstadt etc. Durch Stadt(teil)management, durch Stadtmöblierungen, überdachte Straßen, Promenaden am Wasser, Stadt(teil)feste, Sport- und Kulturfeste, Festivals etc. wird eine Belebung der Stadt- und Nebenzentren angestrebt. Diese Entwicklung wird sich in einer zunehmenden Freizeitgesellschaft fortsetzen.

  Verkehr in der mobilen Freizeitgesellschaft

Auch im Computerzeitalter nimmt die Mobilität der Stadtbewohner zu. Das Verkehrsnetz wird deshalb weiter ausgebaut. Ökologische und ökonomische Gründe führen zu einer weiteren Verlagerung von Verkehrsbewegungen in den öffentlichen Verkehr (öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) und Bahn). Besonders an den Stadträndern, hin zu den Umlandgemeinden wird das Schienennetz von Stadtbahn, U-Bahn und S-Bahn erweitert. Kopfbahnhöfe erhalten Durchgangsanschlüsse (wie Münchner Hauptbahnhof, Berlin Hauptbahnhof, Stuttgart 21) und neue ausgebaute Durchgangsbahnhöfe (wie Frankfurt (Main) Südbahnhof, Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe) sowie neue Bahnhofsausgänge (wie Bremen Hauptbahnhof, Hannover Hauptbahnhof, Rostock Hauptbahnhof) entstanden und entstehen.

  Städte in anderen Regionen und Ländern

  Nordamerika

Hauptartikel: Nordamerikanische Stadt
  Chicago: Deutlich heben sich die Hochhäuser der Downtown ab

In den schnell wachsenden Städten Nordamerikas gibt es nur wenige historische Stadtkerne mit typischen Merkmalen (ausgenommen zum Beispiel Boston und andere Städte des Nordostens). Sie sind geprägt von einer starken Suburbanisierung, von einem schachbrettartigen Straßennetz, einer zunehmenden Segmentierung der Einwohnerschaft und äußerlich durch die typische Skyline. Sie sind selten auf einen Mittelpunkt ausgerichtet. Das gleichmäßige Straßensystem der Kolonialstädte findet sich im Südwesten unter anderem in Santa Fe, im Süden unter anderem New Orleans und im Nordosten unter anderem in New Haven. Das Grundmuster aus Downtown, Übergangszone und Umland bildete sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts heraus. Hohe Bodenpreise und Raumenge führten ab etwa 1880 zum Bau von Hochhäusern und Wolkenkratzern.

Die USA haben einen Verstädterungsgrad von 77 % und Kanada einen von etwa 79 %. Die beiden Staaten gehören damit heute zu den am meisten verstädterten Nationen der Erde.

  Lateinamerika

Hauptartikel: Lateinamerikanische Stadt
  Die Inka-Festung Machu Picchu

Vor der Kolonialzeit bevölkerten Hochkulturen wie die Azteken, Maya, Olmeken, Zapoteken und Inka das heutige Lateinamerika. Im Zentrum ihrer Städte befanden sich um Hauptplätze und Hauptwegeachsen Tempelanlagen, Pyramiden, Paläste, Zeremonialzentren, das Observatorium, Ballspielstätten etc., darum zumeist recht ungeordnet die Wohnstätten: Siehe unter anderem: Tenochtitlán (Azteken, Mexiko), Chichén Itzá (Maya, Mexiko), Copán (Maya, Honduras) Palenque (Maya, Mexiko), Monte Albán bei Oaxaca (Zapoteken, Mexiko) und in einem Terrassen-, Treppen und Wegesystem wie in Machu Picchu (Inka, Peru) und die Inka-Terrassen bei Písac (Peru).

  Buenos Aires, 1536

Die spanischen Siedler ließen sich meist im kontinentalen Zentrum der Länder nieder. Das Zentrum der Stadt war, wie auch in Spanien, der Hauptplatz, die Plaza Mayor, mit Kathedrale, Rathaus und Regierungssitz, umgeben von Wohnvierteln als Schachbrettmuster in quadratischen Blocks (sogenannte manzanas) von 120 × 120 m.

Im portugiesischsprachigen Raum wurden die Städte meist an der Küste gegründet, ursprünglich umgeben von Befestigungsanlagen. Es gab keine geometrischen Anordnungen.

Im 20. Jahrhundert wuchsen die Städte an den Haupt-Ausfallstraßen. Um die ausgewiesenen Wohngebiete legen sich oft Ringe von informellen Siedlungen und Slums.

  Orient

  Konstantinopel/Istanbul um 1910

Das Modell der orientalisch-islamischen Stadt gehört zu den neueren Stadtmodellen der Stadtforschung. Nach dem Kulturerdteilkonzept lassen sich bei der Stadtentwicklung kulturraumspezifische Unterschiede in der Entwicklung von Städten feststellen. Orientalische Städte verfügen über eine mehr als 5.000 Jahre dauernde Geschichte und zählen damit zu den ältesten Städten weltweit. Durch die politische, kulturelle und soziale Expansion des Islams ab dem sechsten Jahrhundert wurde die orientalische Stadt zunehmend islamisch geprägt. Im 19. Jahrhundert führte der westliche Einfluss zu einer erneuten Veränderung des Stadtbildes. Man unterscheidet daher zunächst das Modell der orientalisch-islamischen geprägten Stadt und das Modell der orientalischen Stadt unter westlichem Einfluss.

Das Idealschema der islamischen Stadt hatte als charakteristische Elemente die Hauptmoschee, daneben den Suq als Wirtschaftszentrum, die Wohnviertel mit strikter ethnischer Segregation und kleinere Subzentren mit eigener Mosche und Suq, die Stadtmauer, sowie die an der Stadtmauer gelegenen Palastanlagen und Friedhöfe.

  Australien

  Melbourne und Yarra River

Die größten und bekanntesten Städte sind die Hauptstadt Canberra (321.300 Einwohner), eine Planhauptstadt, Sydney (4,2 Mio. Ew.), Melbourne (3,6 Mio. Ew.), Brisbane (1,8 Mio. Ew.), Perth (1,4 Mio. Ew.) und Adelaide (1,1 Mio. Ew.).

In Australien wird der Status einer Stadt formell nur in einigen Staaten angewandt. Die meisten Staaten unterscheiden zwischen Citys und Towns. Als town bezeichnet man Städte, die kein Zentrum der Bevölkerung sind, während eine city fast immer ein Zentrum der Bevölkerung ist. Die Schaffung und die Abgrenzung von Local Government Areas (Einheimische Staatliche Gebiete) ist die Aufgabe des jeweiligen Staats oder der Territorium-Regierung. In jedem Staat und dem Nordterritorium hat jedes eingetragene Gebiet einen offiziellen Status. Die verschiedenen LGA Status sind gegenwärtig:

  Brisbane
  • New South Wales: Citys (C) und Areas (Gebiete) (A)
  • Victoria: Citys (C), Rural Citys (RC; Landstädte), Boroughs (B; Dörfer) und Shires (S; Landkreis)
  • Queensland: Citys (C), Shires (S), Towns (T) und Island Councils (IC; Insel-Räte)
  • South Australia: Citys (C), Rural Citys (RC), Municipalitys (M; Gemeinden), District Councils (DC; Distrikt-Räte), Regional Councils (RegC; Regional-Räte) und Aboriginal Councils (AC; Einheimischen Räte)
  • Western Australia: Citys (C), Towns (T) und Shires (S)
  • Tasmanien: Citys (C) und Municipalitys (M)
  • Northern Territory: Citys (C), Towns (T), Community Government Councils (CGC) und Shires (S)

  Exkurs zur Stadt und zur Stadtentwicklung

Hauptartikel: Stadtentwicklung

  Geschichtsphilosophische Betrachtung

Noch im 17. Jahrhundert war die Landwirtschaft Hauptbesteuerungsquelle, um die Finanznot zum Beispiel des französischen Königs zu mildern. Ausgelöst durch die dann in England schon früh einsetzende Industrialisierung wenden sich englische Philosophen den nicht-landwirtschaftlichen Produktionsbereichen zu. Beeinflusst dadurch am Vorabend und im Zuge der Französischen Revolution sowie eigener Industrialisierungsanfänge richten nun französische und sodann deutsche Gelehrte ihre Aufmerksamkeit immer stärker auf die Stadt als Ort sich anbahnenden industriellen und gesellschaftlichen Wandels.

Karl Marx interpretierte die Stadt als Ort der Industrie, Arbeiterschaft und Angelpunkt gesellschaftlicher Umwälzung. An diesem veranschaulicht er, wie sich anfangs auf sehr begrenztem Raum Stadtwirtschaft entwickelt in zunehmendem Widerspruch zu ihrer eigenen Enge, wie diese Enge gesprengt wird und in eine weiträumigere Stadtwirtschaft mündet. Die wiederum enthält – auf großräumigem Niveau – den Widerspruch zur Enge, der wieder auf Sprengung und Erweiterung zu einer größeren Stadtwirtschaft hinsteuert bis zur Erweiterung auf globale Megastädte. An jenem Territorialprinzip entwickelt Marx auch seine Sicht vom Widerspruch und dessen Lösung als vorwärtstreibende Kraft menschlicher Entwicklungen.

Insgesamt bilden sich aus den Strömungen des 19. Jahrhunderts ganz unterschiedliche Betrachtungen zur Verbesserung der ausufernden Städte bis hin zu Ideen verschiedener Architekten und Städtebauer. Die Vorstellungen haben sich bisher nur innerhalb bestimmter Grenzen realisieren lassen, da nicht die Philosophen und Soziologen und auch nicht die Städtebauer die Entwicklung der Städte wesentlich beeinflussen, sondern die Menschen, die in einer Region siedeln, die ihnen Arbeit, Lohn, Essen und Unterkunft ermöglicht. Das führte und führt immer wieder dazu, nur reagieren zu können und zu Zweifeln in der Suche nach allgemein gültigen Vorgehensweisen für eine lebenswerte Stadt.

  Mängel bei der Analyse

Der traditionelle zu eurozentrische Denkansatz könnte gewichtige Mängel haben. Eine Annahme, dass die Städte in der Welt mit der Entwicklung europäischer Städte verglichen werden könne entsprach nicht immer der Realität. Es gab keine wirkliche Erklärung wann und warum Änderungen stattfanden. Eine von den gesamtgesellschaftlichen abgetrennte Sicht von Städten ist problematisch. Sie impliziert, dass weder die Geschichte einer Stadt noch die Kultur oder Verbindungen zu anderen Orten irgendeinen Einfluss auf die Stadt hätten. Es ist unklar, warum ein Ort als Stadt bezeichnet wird und ein anderer nicht. Eine zu starke Betrachtung der Stadtentwicklung aus dem Blickwinkel der Stadtgeschichte entspricht nicht mehr den neueren Erkenntnissen von der Stadt mit seinen unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichtungen, von arm und reich, von traditionellen und neuen Stadtbewohnern. Dieser Punkt unterstreicht die multidimensionale Sicht von modernen Ansätzen.

  Städte in Netzwerken

Die Verbindungen einer Stadt könnten den einzigartigen Charakter einer jeden Stadt erklären. So könnten Städte als Teile von Netzwerken gesehen werden: kulturelle, wirtschaftliche, regionale Netzwerke. Solche Netzwerke sind in Städten konzentriert und überlappen auch dort. Diese Konzentration von Verknüpfungen bedingen, dass eine Stadt anders erlebt wird als ein Dorf. Die Netzwerke einer Stadt verbinden diese aber nicht nur mit anderen Städten, sondern auch mit dem Umland, ohne welches es nicht bestehen könnte.

Mit Netzwerken ist es möglich, die funktionelle Entwicklung von Städten zu erklären. Verschiedene Netzwerke gewinnen mit der Zeit an Bedeutung, kontrollieren sich gegenseitig und korrigieren Fehlerentwicklungen. Ein Beispiel: Vor der Ankunft der Spanischen Kolonialmacht in Mexiko waren Verbindungen zu Tenochtitlán (Mexiko Stadt) am wichtigsten, danach war eine Verbindung zu Spanien und Madrid von größerem Vorteil.

Die Konzentration von Netzwerken in Städten hilft auch die Urbanisierung zu erklären. Es ist der Zugang zu den Arbeitsstätten und zu bestimmten Netzwerken, der die Menschen anzieht. Da die verschiedensten Netzwerke sich in einer Stadt treffen, sammeln sich die Leute dort. Gleichzeitig bedeutet die Konzentration von Menschen die Einführung von weiteren Netzwerken, von sozialen Verbindungen mit den Orten, von denen die Migranten kamen. Die Konzentration von Menschen steigert auch die Möglichkeit, dass neue Verbindungen geschaffen werden, denn er trifft auf eine viel größere Anzahl Anderer, die gleich oder die anders sind. Die Offenheit von Städten in einer „Offenen Gesellschaft“ (Karl Popper) macht Städte attraktiv, aber auch schwer überschaubar.

Ein weiterer Aspekt gegenwärtiger Ansätze ist ein Blick auf interne Diversifikation in Städten. Die internen Unterschiede in einer Stadt sind mit den externen Netzwerken gekoppelt. Städte sind Orte, an denen sich Geschichten treffen, wo aus verschiedenen Kulturen und Verbindungen etwas Neues geschaffen wird. Jede Verbindung einer Stadt zu anderen Orten funktioniert in beide Richtungen, es wird genommen und gegeben.

Weder die internen Unterschiede noch die externen Verbindungen eines Ortes allein machen eine Stadt aus. Die internen Unterschiede werden von externen Netzwerken beeinflusst. Gleichzeitig ermöglichen die vielen Netzwerke Verbindungen nach außen und damit Raum für die Schaffung von Unterschieden von innen. Divisionen und Verbindungen in Städten sind also untrennbar, und nur wenn beide zusammen betrachtet werden, ist es möglich, eine Stadt zu begreifen. Immigration dient als Beispiel davon, wie Divisionen und Verbindungen untrennbar sind. Migranten bringen ihre eigene Geschichte mit, wenn sie sich in einer Stadt niederlassen. Sie bringen auch ihre Netzwerke in Form von Kontakten in anderen Ländern oder Religionen mit. Diese Netzwerke können auch bestehende Netzwerke stärken und deren Bedeutung beeinflussen. Die Geschichte, die die Migranten mitbringen dient auch dazu, mit anderen zu identifizieren oder andere auszuschließen. Dies führt zu Divisionen in Städten.

  Siehe auch

  Artikel

  Listen zum Thema Stadt (Auswahl)

  Portal

  Literatur

(Weitere Titel: siehe zugehörige Diskussionsseite)
  • Hans Paul Bahrdt: Die moderne Großstadt; Soziologische Überlegungen zum Städtebau. Verlag Reinbek, Hamburg 1961, DNB 450210693.
  • Leonardo Benevolo: Die Geschichte der Stadt. 7. Auflage. Campus, Frankfurt 1993, ISBN 3-593-34906-X.
  • Raimund Blödt, Frid Bühler, Faruk Murat, Jörg Seifert: Beyond Metropolis. Eine Auseinandersetzung mit der verstädterten Landschaft. Sulgen, Zürich 2006, ISBN 3-7212-0583-9.
  • Rainer Danielzyk u.a. (Hrsg.): Perspektive Stadt. Klartext Verlag, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0256-5.
  • Ernst Egli: Geschichte des Städtebaues, Bd. 1–3. 1959–1967, DNB 456511733.
  • Evamaria Engel: Die deutsche Stadt im Mittelalter. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37187-6.
  • Jean-Claude Golvin: Metropolen der Antike. Konrad Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1941-9.
  • Matthias Hardinghaus: Zur amerikanischen Entwicklung der Stadt. Peter Lang, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-631-52529-X.
  • Jürgen Hotzan: dtv-Atlas Stadt, Von den ersten Gründungen bis zur modernen Stadtplanung. 3. Auflage. 2004, ISBN 3-423-03231-6.
  • Le Corbusier: Entretien avec les étudiants des écoles d'architecture. Éditions de Minuit, Paris 1957.
  • Vittorio Magnago Lampugnani: Die Stadt im 20. Jahrhundert. Visionen, Entwürfe, Gebautes. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2010, ISBN 978-3-8031-3633-6. (2 Bände)
  • Alexander Mitscherlich: Die Unwirtlichkeit unserer Städte. Frankfurt am Main 1965, DNB 453395082.
  • Wolfgang Müller: Städtebau. 4. Auflage. Teubner, Stuttgart/ Leipzig 1999, ISBN 3-519-35001-7.
  • Lewis Mumford: Die Stadt, Geschichte und Ausblick. (The city in history) Band 1 und 2, dtv, München 1979, 1980, ISBN 3-423-04326-1.

  Populärmedien

  Weblinks

 Commons: Städte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Stadt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Stadt – Zitate

  Anmerkungen

  1. Der Fischer Weltalmanach. 2007, S. 525 und 537.
  2. Der Fischer Weltalmanach. 2008, S. 688.
  3. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
  4. Landesplanungsgesetz der Bundesländer
  5. ROG, BauGB
  6. Vgl. zu dieser Auflistung: Jürgen Holtzan: dtv-Atlas zur Stadt. Von den ersten Gründungen bis zur modernen Stadtplanung. München 1994, ISBN 3-423-03231-6, S. 30/31
  7. Vgl. zusammenfassend Jens Uwe Krause, Christian Witschel (Hrsg.): Die Stadt in der Spätantike. Niedergang oder Wandel? Akten des internationalen Kolloquiums in München am 30. und 31. Mai 2003. Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08810-5.
  8. Ploetz: Raum und Bevölkerung in der Weltgeschichte. Ploetz-Verlag, Würzburg 1965.
  9. Der Luftkrieg über Deutschland, 1939–1945. dtv dokumente, 1963.
  10. Bayrischer Schulbuchverlag: Großer historischer Atlas, Dritter Teil. S. 89.
  11. Ploetz: Raum und Bevölkerung. 1965, S. 186ff.
  12. vgl. Müller/Rietdorf, 2000, S. 57.
  13. Zur Stadterneuerung in der DDR und zu den Konflikten um Erhalt vs. Abriss in den Städten der DDR (Beispiele Rostock und Halle) vgl. Frank Betker: „Einsicht in die Notwendigkeit!“ Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945–1994). Stuttgart 2005, S. 311–340. Ein guter Überblick zum Städtebau in der DDR und der Bundesrepublik von 1945 bis zu den 90er Jahren findet sich bei Thomas Topfstedt: Wohnen und Städtebau in der DDR. In: Ingeborg Flagge (Hrsg.): Geschichte des Wohnens Bd. 5. Stuttgart 1999, S. 419–562; sowie Tilman Harlander: Wohnen und Stadtentwicklung in der Bundesrepublik. In: Ingeborg Flagge (Hrsg.): Geschichte des Wohnens Bd. 5. Stuttgart 1999, S. 233–418.
  14. Auszug aus den Aalborg Commitments 2004
  15. Bertelsmann Stiftung, Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund: Beruf Bürgermeister/in. Eine Bestandsaufnahme für Deutschland. 2008, S. 52.
   
               

Dôn

                   

Dôn [doːn] ist in der walisischen Mythologie die Stammmutter einer großen Genealogie. Ihre irische Entsprechung ist die Göttin Danu. Der Name leitet sich vom protokeltischen Wort *dānu („fließendes Wasser“) ab.[1]

Inhaltsverzeichnis

  Mythologie und Etymologie

Dôn tritt zwar in den Vier Zweigen des Mabinogi nicht persönlich auf, jedoch sind viele handelnde Personen direkt mit ihr verwandt. Sie ist die Schwester von Math fab Mathonwy und somit die Schwägerin von Goewin. Ihre Kinder sind Gwydion, Gilfaethwy, Arianrhod, Gofannon und Amaethon. Ihre Enkel sind Dylan Eil Don und Llew, die Söhne der Arianrhod.

Llys Dôn (kymrisch: „Das Haus/der Hof der Dôn“) ist der traditionelle walisische Name für das Sternbild Cassiopeia. Zur weiteren Etymologie und zu Verbindungen mit einigen Flussnamen siehe unter Danu.

  Siehe auch

  Literatur

  Einzelnachweise

  1. Helmut Birkhan: Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2609-3, S. 499.
   
               

Donaustadt

                   
Donaustadt
XXII. Wiener Gemeindebezirk
Wappen Karte
Wien Wappen Donaustadt.png
Innere Stadt Leopoldstadt Landstraße Wieden Margareten Mariahilf Neubau Josefstadt Alsergrund Favoriten Simmering Meidling Hietzing Penzing Rudolfsheim-Fünfhaus Ottakring Hernals Währing Döbling Brigittenau Floridsdorf Donaustadt LiesingLage von Donaustadt  in Wien (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Geographische Lage: 48° 13′ N, 16° 29′ O48.21805555555616.483055555556Koordinaten: 48° 13′ N, 16° 29′ O
Fläche: 102,29 km²
Einwohner: 162.592 (1. Jänner 2012)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.590 Einwohner je km²
Postleitzahl: 1220
Adresse des
Bezirksamtes:
Schrödingerplatz 1
1229 Wien
Website: www.wien.gv.at
Politik
Bezirksvorsteher: Norbert Scheed (SPÖ)
Bezirksvertretung
(2010[2]):
30
19
5
6
30 19 
Von 60 Sitzen entfallen auf:
Karte: Donaustadt mit Bezirksteilen
Bezirksteile von Donaustadt

Die Donaustadt ist der 22. Wiener Gemeindebezirk.

Inhaltsverzeichnis

  Geographie

  Naherholungsgebiet Lobau, Teil der Donauauen

Donaustadt liegt im Osten Wiens und ist mit einer Fläche von 102,34 km² der größte Wiener Gemeindebezirk. Die Donaustadt nimmt dabei 24,6 % der Fläche Wiens ein.

Durch die Donauregulierung 1870–1875 wurde das Gebiet des heutigen Bezirkes radikal verändert. Hatte sich die Donau ursprünglich in zahlreiche ins Marchfeld ausgreifende Arme aufgefächert, so wurde sie nun in ein breites Bett gezwungen. Bestehen gebliebene Altarme fungieren als Erholungs- und Naturschutzgebiete. Da sich die Hochwassergefahr nicht endgültig entschärfte, errichtete man 1972–1987 parallel zur Donau ein als Neue Donau bezeichnetes Entlastungsgerinne und die Donauinsel.

Die Bezirksgrenze verläuft im Westen großteils am linken Ufer der Donau (der Strom selbst zählt zum 2. Bezirk), vom Praterspitz stromabwärts (im Bereich der Lobau) in der Mitte des Stromes mit dem 11. Bezirk (Bezirksteil Albern) und Schwechat bzw. dessen Stadtteil Mannswörth als Nachbarn. Der südliche Teil von Donauinsel, Neuer und Alter Donau und die Lobau (Wiens Anteil am Nationalpark Donauauen) gehören zum Bezirk.

Im Osten und Norden hat die Donaustadt Anteil am Marchfeld. Insgesamt nehmen Grünflächen 59 % des Bezirksgebietes ein, womit 30 % aller Wiener Grünflächen im 22. Bezirk liegen.

Die höchste Erhebung des Bezirks ist die Deponie Rautenweg mit 205 Metern über Adria.

  Nachbarbezirke und -gemeinden

Im Westen bzw. Südwesten grenzen die Bezirke Leopoldstadt und Simmering (Bezirksteil Albern) und die Stadt Schwechat (Stadtteil Mannswörth) an den 22. Bezirk. Die Bezirksgrenze ist bei Schwechat gleichzeitig Landesgrenze zu Niederösterreich.

Nördlich der Donau ist die östliche und nördliche Bezirksgrenze, großteils in landwirtschaftlichem Gebiet, auf volle Länge Landesgrenze; Nachbargemeinden sind hier (von Südosten nach Nordosten) Groß-Enzersdorf (mit seinem Anteil am Nationalpark Donauauen) und die Marchfeldgemeinden Raasdorf, Aderklaa, Deutsch-Wagram und Gerasdorf bei Wien.

Die nordwestliche Bezirksgrenze gegenüber dem Bezirk 21. Bezirk Floridsdorf wird (von Norden nach Süden) zunächst bis Leopoldau von der Wagramer Straße gebildet und verläuft danach in südwestlicher Richtung durch Siedlungsgebiet und über die Alte Donau zur Donauinsel.

  Geologie

Das Bezirksgebiet der Donaustadt wurde vor allem durch die Donau geformt, die im Laufe der Zeit Terrassen bildete. Insbesondere während der Eiszeit kam es durch Frost zur Bildung großer Schuttmaßen, die von der Donau in das Wiener Becken verfrachtet wurden. In den warmzeitlichen Phasen schnitt sich in der Folge die Donau in den Schotterkörper und bildete Terrassen heraus, die auf dem Bezirksgebiet in die donaunahe "Zone der rezenten Mäander" und die höher gelegene Praterterasse unterteilt werden. Die etwas höher gelegene Praterterrasse stammt aus der Würmeiszeit, die darunterliegende Terrasse entstand nach der Eiszeit.

Für ältere Terrassen ist dabei die intensivere Verwitterung sowie eine Deckschicht aus Löss oder Lehm charakteristisch. An der Oberfläche findet sich in der Donaustadt eine fünf bis dreizehn Meter mächtige Kiesschicht. Diese setzt sich aus sandigen Mittel- und Grobkiesen zusammen, die durch die Donau angelandet wurden. Bei den plattigen Steinen handelt es sich in der Regel um Sandstein aus dem nahe gelegenen Wienerwald. Die runden Gerölle bestehen zum Großteil aus kristallinen Gesteinen wie Granit, Gneis und Quarze. Die Granite stammen ebenso wie die schwarzen Amphibolite aus der Böhmischen Masse. Der graue bis grünliche Gneis wurde aus den Zentralalpen und der Böhmischen Masse abgetragen. Weitere runde bis ovale Kiese bestehen aus Kalk und stammen aus den Nördlichen Kalkalpen. Unter der Kiesschicht befindet sich mit Grundwasser gesättigte Sande des Pannoniums, die vor 9,7 bis 8 Millionen Jahren hier abgelagert wurden.

In mehreren Kilometern Tiefe liegen die Ausläufer der Nördlichen Kalkalpen mit Schichten aus dem Mesozoikum, die in rund drei Kilometer Tiefe Gas- und Öllagerstätten enthalten[3].

  Bezirksteile

Die Donaustadt besteht in ihrem heutigen Umfang seit 1954 (siehe Abschnitt Geschichte):

Die heutigen Katastralgemeinden orientieren sich an den ehemaligen Gemeindegrenzen. An der Donau liegen von Nordwesten nach Südosten Kaisermühlen, Stadlau und Aspern, nördlich davon Kagran, Hirschstetten, Breitenlee und Essling sowie im äußersten Norden Süßenbrunn. Die Lobau gehört zur kleinen Katastralgemeinde Landjägermeisteramt bzw. Kaiserebersdorf Herrschaft. Im Bezirksteil Kaisermühlen befindet sich zwischen Alter und Neuer Donau zudem die neu errichtete Donau City.

Eine weitere Gliederung des Bezirksgebiets besteht in den 32 Zählbezirken der amtlichen Statistik, in denen die Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Obwohl sie gleich lautende Bezeichnungen wie die entsprechenden Katastralgemeinden führen, weisen die Zählbezirke Aspern, Breitenlee, Essling, Hirschstetten, Kagran, Kaisermühlen, Stadlau und Süßenbrunn einen sich von jenen unterscheidenden Grenzverlauf auf. Nach Industriegebieten benannt sind die Zählbezirke Industriegebiet Erzherzog-Karl-Straße und Industriegebiet Neu-Kagran. Der Zählbezirk Eipeldauer Straße führt einen Straßennamen als Bezeichnung. Die übrigen Zählbezirke der Donaustadt orientieren sich zumeist an Siedlungs- und Flurnamen. Es sind dies die Zählbezirke An der Oberen Alten Donau, Biberhaufen, Breitenleer Stadtrandsiedlung, Donaupark, Englisch Feld, Essling-Im Neuriss, Flugfeld Aspern, Freihof-Siedlung, Kriegerheimstätte-Lackenjöchl, Lettenhaufen, Lobau, Mühlgrund-Neu-Stadlau, Neu-Essling, Neuhaufen, Neu-Straßenäcker, Plankenmais, Schafflerhof, Spargelfeld, Wohngebiet Neu-Kagran, Wulzendorf und Zentrum Kagran.

  Flächennutzung

  Donauturm im Donaupark

Die Baufläche der Donaustadt umfasst 25,00 % (Wienweit 33,32  %) der Bezirksfläche, wobei dies der zweitniedrigste Wert eines Wiener Gemeindebezirks ist. Die Baufläche selbst verteilt sich zu 57,4 % auf Wohnbauflächen und 28,4 % Betriebsbaugebiet. Donaustadt verfügt damit über einen sehr hohen Anteil an Betriebsgeländen. Der Anteil von Flächen die dem kulturellen, religiösen, sportlichen oder öffentlichen Bereich gewidmet sind, fällt mit 6,0 % Anteil an der Baufläche sehr gering aus. Grünflächen nehmen in der Donaustadt einen Gesamtanteil von 58,4 % ein. 51,87 % der Grünfläche entfällt auf landwirtschaftliche Nutzfläche, ein Wert der nur von Favoriten und Floridsdorf übertroffen wird. Der Großteil der restlichen Grünfläche entfällt mit 25,71 % auf Wälder (Lobau) bzw. mit 13,45 % auf Wiesen. Mit einem Anteil von 8,60 % an der Bezirksfläche nehmen Gewässer einen sehr hohen Stellenwert in der Nutzungsart ein. Hier sind vor allem die Wasserflächen der Donau sowie ihrer Altarme ausschlaggebend. Der Anteil der Verkehrsflächen am Bezirksgebiet ist mit 8,02 % der zweitniedrigste Wert Wiens.[4]

Flächennutzung in ha 2001[4]
Baufläche Grünfläche Gewässer Verkehrsflächen
2.556,29 5.968,42 879,17 819,98
Wohnbau Betriebsgebiet öffentliche Einrichtungen Landwirtschaft Parks Wälder Wiesen Kleingärten Freizeit- Flächen
1.466,46 724,69 153,36 3.095,72 100,24 1.534,20 256,41 802,61 179,24

  Geschichte

  Namensherkunft

Der Name Donaustadt wurde Ende des 19. Jahrhunderts für ein Areal im 2. Bezirk verwendet, das nach der Donauregulierung in den 1870er Jahren als Bauland nutzbar gemacht wurde. Ein Teil des Feuerwerksmaises (das heutige Stuwerviertel) zwischen Ausstellungsstraße, Lassallestraße und Donau sowie der Bereich zwischen Nordbahnhof und Donau wurden als neuer Stadtteil projektiert und bis zum Beginn der 20. Jahrhunderts fast vollständig verbaut[5][6]. Da der Name Donaustadt von der Bevölkerung offenbar nicht benutzt wurde und sich stattdessen andere Grätzl-Namen bildeten, wurde er 1954 als Name für den neuen 22. Bezirk gewählt. Der Name Donaustadt in seiner ursprünglichen Bedeutung ist heute noch bei der Bezeichnung der römisch-katholischen Pfarre Donaustadt in der Franz-von-Assisi-Kirche im 2. Bezirk in Verwendung und ist ferner in historischen Zeitungsberichten oder alten Stadtplänen[7] zu finden.

  Vor 1904

  Der „Asperner Löwe“ in Erinnerung an die Schlacht bei Aspern 1809

Bekanntestes historisches Ereignis auf heutigem Bezirksgebiet war die 1809 von Erzherzog Karl mit Napoléon Bonaparte ausgefochtene Schlacht bei Aspern und Essling, die erste militärische Niederlage, die dem Kaiser der Franzosen zugefügt wurde. Das kleine Museum Aspern 1809 erinnert daran, in der Lobau findet man Gedenksteine.

1785–1821 erschien in Wien eine populäre Zeitschrift, für die der Ortsname Kagran im Titel verwendet wurde: Briefe eines Eipeldauers an seinen Herrn Vetter in Kakran über d'Wienstadt (Eipeldau = Leopoldau; Vetter = Cousin). In stilisiertem Dialekt kommentierte ein „Bauer aus Eipeldau“, dem Nachbarort Kagrans, aktuelle Lokalereignisse und entwarf ein satirisches Bild Wiens[8].

Kaisermühlen war der erste Bezirksteil, der nach Wien eingemeindet wurde. Vor der Donauregulierung südlich des Hauptarms des Stromes gelegen, wurde Kaisermühlen mit anderen Gebieten 1850 als 2. Bezirk, Leopoldstadt, eingemeindet und blieb auch nach der Regulierung, nun am nördlichen Ufer des neuen Hauptstromes, bis 1938 beim 2. Bezirk. Der Name …mühlen verweist auf die zahlreichen Schiffsmühlen an der unregulierten Donau.

Die regelmäßigen Überschwemmungen der Donau in der Region Wien nährten zwar den Auwald, den heutigen Nationalpark, störten jedoch die wirtschaftliche Entwicklung in den stromnahen Gebieten. Die 1870–1875 vorgenommene Wiener Donauregulierung behob dieses Problem weitgehend; auf heutigem Bezirksgebiet entstanden dadurch zahlreiche Altarme der Donau.

  1904: 21. Bezirk

1904 gelang es dem Wiener Bürgermeister Karl Lueger, die Stadt, die sich bis dahin (abgesehen von Kaisermühlen) nur am rechten Donauufer ausbreitete, auf das linke Donauufer zu erweitern. Die Orte Floridsdorf, Jedlesee, Großjedlersdorf, Donaufeld, Leopoldau, Kagran, Hirschstetten, Stadlau und Aspern sowie Augebiet der Lobau wurden per Gesetz eingemeindet, 1910 auch Strebersdorf. Damit kamen etwa zwei Drittel des heutigen 22. Bezirks im neuen 21. Bezirk zu Wien.

Im Roten Wien, 1919–1934, setzte rege Bautätigkeit ein. Der Goethehof in Kaisermühlen, die Freihofsiedlung in Kagran und andere „Gemeindebauten“ entstanden. An der Alten Donau wurden Freibäder eingerichtet.

  1938: 22. Bezirk, Groß-Enzersdorf

1938 errichtete das NS-Regime Groß-Wien und gliederte die Stadt teilweise neu. Der am 15. Oktober 1938 errichtete neue 22. Bezirk, Groß-Enzersdorf, wurde entlang des nördlichen Astes der Ostbahn vom 21. Bezirk geschieden, so dass damals Kagran noch beim 21. Bezirk verblieb, Stadlau, Hirschstetten, Aspern und die Lobau zum 22. Bezirk gelangten. Kaisermühlen wurde damals vom 2. in den 21. Bezirk umgegliedert[9].

  1945: im sowjetischen Sektor

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Donaustadt von Mitte April 1945 bis zum Herbst 1955 sowjetisch (in Wien sagt[e] man: „russisch“) besetzt (siehe: Besetztes Nachkriegsösterreich). Den Vereinbarungen der vier Alliierten zufolge wurde Wien in seinen Grenzen von 1937 in vier Sektoren geteilt. Das erst 1938 eingemeindete Bezirksgebiet zählte besatzungsrechtlich zum Land Niederösterreich, und somit zur sowjetischen Besatzungszone Österreichs.

  1946/1954: 22. Bezirk, Donaustadt

Die Politiker Wiens und Niederösterreichs waren sich einig, die meisten der 1938 eingemeindeten niederösterreichischen Gemeinden wieder rückzugliedern. Von den 1938 zu Wien gekommenen 15 Marchfeldgemeinden sollten nur Süßenbrunn, Breitenlee und Essling bei Wien verbleiben. Wien (Landtagsbeschluss vom 29. Juni 1946), Niederösterreich und der Bund erließen dazu übereinstimmende Verfassungsgesetze.

Aufgrund eines Einspruches der sowjetischen Besatzungsmacht im Alliierten Rat konnten die Gebietsänderungsgesetze vorerst nicht in Kraft treten. Erst 1954 stimmten die sowjetischen Vertreter dem Vorhaben zu. Nun konnte das Bezirkseinteilungsgesetz Wiens kundgemacht werden und trat am 2. Juli 1954 in Kraft. Der Bezirk bekam seinen heutigen Namen Donaustadt, da der bis dahin namensgebende Stadtteil Groß-Enzersdorf wieder selbstständige Stadtgemeinde in Niederösterreich wurde. Die Grenze zum 21. Bezirk wurde an die Wagramer Straße bzw. nördlich davon verlegt. Kagran und Kaisermühlen gehörten nun zum 22. Bezirk.

  Die letzten Jahrzehnte

Später kam es viermal zu Änderungen des Grenzverlaufs zum 21. Bezirk. 1964 wurde die Bezirksgrenze im Bereich der östlichen Aderklaaer Straße[10] und im Bereich des Bruckhaufens in Donaufeld[11] geringfügig verschoben. 1995 erfolgte eine Grenzanpassung im Bereich Zehdengasse und Eipeldauerstraße.[12] Über weite Strecken änderte sich der Grenzverlauf zu Floridsdorf im Jahr 2002 und zwar in den Bereichen Oskar-Grissemann-Straße, Josef-Baumann-Gasse, Alte Donau, Drygalskiweg und Wagramer Straße[13]. Betroffen von diesen Grenzänderungen waren vor allem Verkehrsflächen, außerdem erhielt die Donaustadt dadurch einen größeren Anteil an der Wasserfläche der Alten Donau und verlor im Gegenzug die große Sportanlage in der Eipeldauer Straße an Floridsdorf.

1964 wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Mülldeponie und einer wilden Siedlung („Bretteldorf“) die Wiener internationale Gartenschau (wig64) abgehalten. Dazu wurde am nördlichen Rand des Areals der Donauturm errichtet. Zwischen dem heute Donaupark genannten Gelände, der Wagramer Straße und der Neuen Donau entstanden die 1979 eröffnete UNO-City, das 1987 eröffnete internationale Konferenzzentrum Austria Center Vienna und ab 1993 die Donaucity als neuer Stadtteil. Das dazu gehörige Ufer der Neuen Donau an der Reichsbrücke wird als „Copa Cagrana“ bezeichnet.

1973 wurden am Steinsporn zwei Kraftwerksblöcke des Dampfkraftwerks Donaustadt in Betrieb genommen. Die Verantwortlichen hielten sich die Möglichkeit offen, den geplanten Block 3 als Kernkraftwerk auszuführen.

Zwischen Stadlau und Aspern wurde 1978–1998 das Donauspital, auch Sozialmedizinisches Zentrum Ost genannt, errichtet. Es ist das zweitgrößte Spital Wiens.

Die ehemaligen Vororte Wiens waren, mit der Ausnahme Stadlaus, früher ländlich geprägt. Ihre ehemaligen Dorfkerne sind heute noch sichtbar. Bis heute werden große Gebiete gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzt. Dadurch war der Bezirk lange Zeit der dünnest besiedelte Wiens. Dies änderte sich erst in den vergangenen Jahren durch eine intensive Urbanisierung.

  Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Daten lt. Statistik Austria [6]

  Bevölkerungsentwicklung

Das heutige Bezirksgebiet von Donaustadt weist das stärkste Bevölkerungswachstum aller Wiener Gemeindebezirke auf. Durch die große Fläche des heutigen Bezirksgebietes und die gärtnerisch oder landwirtschaftlich Nutzung standen und stehen große Flächen für eine fortschreitende Urbanisierung zur Verfügung. Der Schutz der Lobau, die einen großen Flächenanteil am Bezirksgebiet hat, schränkt die Urbanisierung gleichzeitig ein. Bereits vor der Eingemeindung wiesen die damals noch selbständigen Gemeinden sehr hohe Wachstumsraten auf. Zwischen 1869 und dem Jahr 1910 hatte sich die Bevölkerung bereits verachtfacht. Bis 1939 setzte sich das hohe Wachstum auf etwas niedrigerem Niveau fort und verdoppelte sich nochmals. Nach einer Stagnation in den 1940er und 1950er Jahren setzte in den 1960er Jahren erneut ein hohes Wachstum ein, das bis heute zu den höchsten Werten aller Gemeindebezirke zählt. Donaustadt hatte Anfang 2009 eine Einwohnerzahl von 153.408 Menschen und ist damit der Bezirk mit der nach Favoriten zweitgrößten Bevölkerungszahl. Dennoch ist der Bezirk auch heute noch vergleichsweise dünn besiedelt. Die Bevölkerungsdichte betrug Anfang 2009 1.499 Einwohnern/km², lediglich der Bezirk Hietzing ist dünner besiedelt.

  Bevölkerungsstruktur

In der Donaustadt war die Bevölkerungsstruktur 2005 deutlich jünger als der Durchschnitt Wiens. Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren lag erreichte mit einem Anteil von 18,0 % an der Bezirksbevölkerung den höchsten Wert in Wien (14,6 %). Der Anteil der Bevölkerung zwischen 15 und 59 Jahren war mit 62,9 % (Wien: 63,4 %) etwa im Wiener Durchschnitt, während der Anteil der Menschen im Alter von 60 oder mehr Jahren mit 19,1 % (Wien: 22,0 %) im unteren Bereich der Wiener Bezirke lag. Die Geschlechterverteilung lag im Bezirksgebiet 2001 bei 47,8 % Männern und 52,2 % Frauen, die Anzahl der verheirateten Bevölkerung war mit einem Anteil von 43,9 % gegenüber 41,2 % über dem Durchschnitt Wiens.[14][15]

  Herkunft und Sprache

Der Anteil der ausländischen Bezirkseinwohner lag 2005 bei 9,7 % (Wien: 18,7 %). Dies war der zweitniedrigste Wert eines Wiener Gemeindebezirks. Wie im gesamten Bundesland weist der Ausländeranteil jedoch ein Wachstum auf, 2001 lag der Anteil noch bei 7,4 %. Den höchsten Anteil der Ausländer stellten 2005 mit rund 1,6 % Anteil an der Bezirksbevölkerung Staatsbürger aus Serbien und Montenegro. Weitere 0,8 % waren türkische, 0,8 % polnische und 0,6 % deutsche Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 15,9 % der Bezirksbevölkerung nicht in Österreich geboren worden. 2,3 % sprachen als Umgangssprache Serbisch, 1,9 % Türkisch und 1,1 % Kroatisch.[14][16]

  Religionsbekenntnis

Donaustadt weist auf Grund eines sehr geringen Ausländeranteils mit 54,7 % einen der höchsten Bevölkerungsanteile an Menschen mit römisch-katholischem Glauben in Wien auf (49,2 %). Es gibt im Gemeindebezirk 13 römisch-katholische Pfarren, die das Stadtdekanat 22 bilden. Demgegenüber ist der Anteil der Menschen mit islamischem Glauben mit 4,3 % sowie der orthodoxen Gläubigen mit 2,8 % stark unter dem Durchschnitt (Wien: 7,8 % bzw. 6 %). Der Anteil der evangelischen Bewohner lag mit 4,5 % im Rahmen Gesamtwiens. 28,7 % der Bezirksbevölkerung gehörten 2001 keiner Religionsgemeinschaft an, wobei dies der zweithöchste Wert eines Wiener Gemeindebezirks war. Weitere 5,1 % der Bevölkerung hatten kein oder ein anderes Religionsbekenntnis angegeben.[14]

  Politik

Bezirksvorsteher seit 1945
Mathias Böhm (KPÖ) 1945–1946
Leopold Horacek (SPÖ) 1946–1959
Rudolf Köppl (SPÖ) 1959–1977
Rudolf Huber (SPÖ) 1977–1981
Albert Schultz (SPÖ) 1981–1993
Leopold Wedel (SPÖ) 1993–1997
Franz-Karl Effenberg (SPÖ) 1998–2005
Renate Winklbauer (SPÖ) 2005–2006
Norbert Scheed (SPÖ) 2006–

Von der sowjetischen Besatzungsmacht wurde anfangs der Kommunist Mathias Böhm als erster Bezirksvorsteher des 22. Bezirks eingesetzt. Ihm folgte der Sozialdemokrat Leopold Horacek nach. Auf Grund des bis 1954 ungeklärten Status des Bezirkes gab es in der Donaustadt keine Bezirksvertretungswahlen. Horacek wurde schließlich bei den Bezirksvertretungswahlen 1954 bestätigt. Bis heute blieb der Bezirk fest in der Hand der Sozialdemokraten. Noch 1991 konnte die SPÖ rund 55 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, ehe sie nach dem Aufstieg der FPÖ (rund 29 %) bei den Wahlen 1996 mit rund 43 Prozent erstmals die absolute Mehrheit verlor. Doch schon bei den Bezirksvertretungswahlen 2001 konnte die SPÖ mit rund 54,25 % die absolute Mehrheit zurückerobern. Bei der Bezirksvertretungswahl 2010 sah das Bild wieder fast wie vorher aus: SPÖ (47,9 %),FPÖ (30,2 %), ÖVP (9,5 %), die Grünen (8,7 %) und die KPÖ (1,4 %) sowie das neugegründete BZÖ (1,1 %).

  Wappen

  Bezirkswappen Donaustadt

Das Wappen der Donaustadt ist in acht Felder unterteilt, die die Bezirksteile repräsentieren. Im linken, oberen Wappenteil befindet sich das sprechende Wappen der Stadlau mit einem in der Au stehenden Stadel. Der Stadel steht auf einer grünen Wiese mit Bäumen und befindet sich auf blauem Grund. Der Stadel selbst ist verriegelt und mit einem Strohdach und zwei darauf befindlichen roten Fahnen versehen. Rechts daneben steht das Wappen von Aspern. Das sprechende Wappen zeigt auf silbernem Grund eine auf einer Wiese stehende Espe. Im rechten oberen Wappenteil symbolisiert ein goldener Ziehbrunnen den Bezirksteil Süßenbrunn. Das Wappen, das sich auf einen einst hier bestehenden Brunnen bezieht, zeigt den Brunnen vor blauem Grund auf einem grauen Steinboden stehend. Der Brunnen ist überdacht, an einem Seil hängt ein goldener Eimer. Im mittleren Wappenteil ist links das Wappen von Breitenlee abgebildet. Es zeigt einen roten, von einem silbernen Querbalken durchzogenen Schild mit goldenem Krummstab und rotem Beutelbuch. Die Wappenfigur ist dem Wappen des Schottenstifts entnommen, das heute noch einen Gutshof in Breitenlee betreibt. Im Zentrum des Wappens befindet sich die Darstellung des Heiligen Georgs als Drachentöter in goldener Rüstung auf einem silbernen Pferd. Die Darstellung repräsentiert den Bezirksteil Kagran und geht auf das Patronat der Kagraner Pfarrkirche zurück. Rechts schließt sich das Wappen von Eßling an. Es zeigt einen, durch eine Schärpe mit Rautenmuster verzierten, goldenen Adlerflügel auf einem quergeteilten roten und silbernen Feld. Das Wappen ist dem Wappen der Herren von Eslarn entnommen. Im unteren Wappenbereich steht links eine goldene Schiffsmühle auf blauem Grund für den Bezirksteil Kaisermühlen. Sie symbolisiert die zahlreichen Schiffsmühlen, die sich einst hier befanden. Rechts davon repräsentiert ein auf einer grünen Wiese vor rotem Hintergrund springender, goldener Zehnender als sprechendes Wappen den Bezirksteil Hirschstetten.[17]

  Wirtschaft und Infrastruktur

Der Knabbergebäckhersteller Kelly hat seinen Firmensitz in der Donaustadt.

  Verkehr

  Eisenbahn, S-Bahn

Die erste und lange Zeit wichtigste Eisenbahn Österreichs, die 1837 eröffnete Nordbahn, quert im 1938 eingemeindeten Süßenbrunn sehr peripher das Bezirksgebiet. 1962 wurde auf dieser Strecke der erste Schnellbahnverkehr Wiens eingerichtet. Nahe der Station Süßenbrunn, jedoch großteils auf dem Gebiet der niederösterreichischen Nachbargemeinde Gerasdorf, befinden sich Schleifen zur Verbindung von Nord- und Ostbahn, über die Fernzüge der Nordbahn (bisher zum / vom Südbahnhof, Ostseite, künftig zum / vom neuen Hauptbahnhof) und S-Bahn-Züge geführt werden. Der Entseuchungsbahnhof Süßenbrunn liegt zur Gänze auf Gerasdorfer Gebiet.

1870 wurde die Ostbahn auf Bezirksgebiet eröffnet. Im späteren Bezirksteil Stadlau wurde ein Bahnknotenpunkt errichtet: Die aus südlicher Richtung vom anderen Donauufer kommende Strecke teilt sich hier in den nördlichen Ast Richtung Mähren und den östlichen Ast Richtung Pressburg, auf dem einst der Orient-Express verkehrte. Um den Bahnhof siedelte sich Industrie an. Da das Gebiet, durch das die beiden Ostbahnäste gebaut wurden, sehr dünn besiedelt war, konnten die Strecken wie mit dem Lineal gezogen trassiert werden. Im Ersten Weltkrieg hatte der zwischen den beiden Ostbahnästen errichtete Verschiebebahnhof Breitenlee (von dem heute nur mehr Reste bestehen) große Bedeutung für Truppen- und Materialtransporte. Auf beiden Ostbahnästen wurde in den letzten Jahrzehnten S-Bahn-Betrieb eingerichtet.

  Dampftramway

1886–1970 wurde der spätere 22. Bezirk von einer Straßenbahnstrecke erschlossen, die in Floridsdorf (wo sie an eine Linie vom Stadtzentrum anschloss) begann und über Kagran, Aspern und Essling nach Groß-Enzersdorf führte. Die Dampftramway hatte ihre Abfahrtsstelle im Stadtzentrum an der heutigen Salztorbrücke, später an der heutigen Augartenbrücke. 1901 verkehrten pro Fahrtrichtung fünf Züge pro Tag.

  Straßenbahn

Am 23. Jänner 1922 nahmen die Städtischen Straßenbahnen unter den Liniensignalen 217 (zumeist Kagran–Aspern, im Zweiten Weltkrieg bis Essling) und 317 (Kagran–Groß-Enzersdorf) Richtung Essling den elektrischen Betrieb auf. (Die Teilstrecke Floridsdorf–Kagran war bereits seit 23. Jänner 1912 als Linie 17 in das elektrische Straßenbahnnetz integriert worden und wird heute von Linie 26 befahren.) Beide Linien waren zu Kriegsende 1945 mehr als sieben Monate (7. April–14. November) eingestellt. Die Haltestelle Englisch-Feld-Gasse in Essling war Tarifgrenze. Wer nach Groß-Enzersdorf weiterfahren wollte, musste beim Schaffner einen zweiten Fahrschein lösen. Ab 16. Juli 1966 wurden der 217er und 317er von Floridsdorf aus betrieben. Am 30. August 1970 wurde der Straßenbahnbetrieb auf dieser Strecke eingestellt, ab 31. August 1970 verkehrten hier Autobusse[18].

Als elektrische Straßenbahn verkehrten im 22. Bezirk weiters folgende Linien, die, von / über Praterstern und Reichsbrücke kommend, Teile der Wagramer Straße befuhren (Liniensignale mit Ziffern und Buchstaben ab 1907):

  • 25: Praterstern–Kagran (1898, ab 1962 bis Kagraner Friedhof), in Spitzenzeiten als 25R und 25K über Praterstraße, Ringstraße und Franz-Josefs-Kai bzw. Kai und Ring verlängert, seit 1982 auf der Strecke Kagran–Leopoldau geführt, dort 2006 ebenfalls von der U1 abgelöst
  • 16: Praterstern–Stadlau über Erzherzog-Karl-Straße (1911–1971), seit Verlängerung zum Donauspital 1971 ab Schottenring geführt und als Linie 26 bezeichnet, später nach Aspern verlängert, ab 1982 von Kagran, heute von Strebersdorf aus über Kagran geführt
  • 24: Schottenring–Kaisermühlen über Taborstraße (1900), Heinestraße und Schüttaustraße (1899), 1938–1959 auch als 24R und 24K über Ring und Kai, außerdem 1937–1960 als Linie C von Hernals, Wattgasse, ab 1940 Teichgasse, über den Schottenring geführt; 1965 durch die Verlängerung der Linien A und Ak, 1966 durch die vorher nur von / bis Reichsbrücke geführten Linien B und Bk (Kaisermühlen–Praterstraße–Ringstraße–Franz-Josefs-Kai–Praterstraße–Reichsbrücke–Kaisermühlen bzw. über Kai und Ring) ersetzt; seit 1982 wird Kaisermühlen von Autobuslinien bedient

Der Betriebsbahnhof (die Remise) Kagran der Städtischen Straßenbahnen befand sich in der Wagramer Straße nahe der Einmündung der Erzherzog-Karl-Straße.

Die einzige Straßenbahnlinie, die derzeit auf Donaustädter Bezirksgebiet verkehrt, ist die Linie 26, die Strebersdorf und Aspern verbindet. Im Zuge der Verlängerung der U2 bis zur Seestadt Aspern im Jahr 2013 soll die Streckenführung des 26ers geändert werden, weiters soll die Linie 25 reaktiviert werden und unter anderem einen Teil der ehemaligen 26er-Strecke befahren.[19]

  Flugverkehr

Im 22. Bezirk befand sich 1912–1954 der dem internationalen Verkehr dienende Wiener Flughafen Aspern. Beim „Anschluss“ landeten hier 1938 Maschinen der Deutschen Luftwaffe. 1954 übernahm der Flughafen Schwechat den internationalen Verkehr; 1977 wurde der „Flugplatz“ auch für Sportflugzeuge geschlossen. Als „Seestadt Aspern“ soll das Areal zu einem neuen Stadtteil ausgebaut werden, der 2013 U-Bahn-Anschluss erhalten wird.

  Donauschifffahrt

1939/1940 wollte das Deutsche Reich die seit langem vorhandenen Pläne für den Donau-Oder-Kanal verwirklichen. Der Krieg ließ aber nur den Bau von vier kleineren Abschnitten bis Groß-Enzersdorf zu. Zwei davon, die Abzweigung von der Donau und ein seit dem Bau „naturbelassener“ Abschnitt in der Lobau, befinden sich heute auf Wiener Stadtgebiet und somit im 22. Bezirk. An der Abzweigung von der Donau entstand damals auch der Ölhafen Lobau mit dem so genannten Zentraltanklager. Der Donau-Oder-Kanal trennt die Obere von der Unteren Lobau.

  U-Bahn

1976 stürzte die Reichsbrücke, eine Kettenbrücke, ein. Aus diesem Grund wurde der U-Bahn-Bau in den 22. Bezirk vorgezogen und die neue, 1980 eröffnete Reichsbrücke mit einem Untergeschoß für die U1 errichtet. 1982 wurde der Betrieb auf der neuen Teilstrecke Praterstern–Kagran aufgenommen, 2006 auf der Verlängerung nach Leopoldau (S-Bahn-Anschluss). Seit 2010 verkehrt die Linie U2 zur Aspernstraße. 2013 wird eine weitere Verlängerung zum neu entstehenden Stadtteil auf dem Areal des einstigen Flughafens Aspern erfolgen.

  Straßen

Die erste völlig neue Donaubrücke Wiens im 20. Jh. war die 1970 eröffnete Praterbrücke, die den 22. Bezirk beim südlichen Ende der Alten Donau erreicht und über die die Südosttangente genannte Stadtautobahn A23 führt. Im Zuge des Baues der Neuen Donau wurde an deren Donaustädter Ufer bis 1989 die zum beträchtlichen Teil im Tunnel geführte Donauuferautobahn A22 gebaut, deren südliches Ende am Autobahnknoten Kaisermühlen mit der Südosttangente verknüpft ist. Von hier aus erreicht man über die ebenfalls zur Donau parallele Raffineriestraße das Zentraltanklager Lobau. (Die geplante Verlängerung der derzeit an der Ostautobahn A4 in Schwechat endenden Außenringschnellstraße S1 über eine neue Donaubrücke und durch einen Lobautunnel – ein ökologisch umstrittenes Projekt – soll eventuell mit der Raffineriestraße verbunden werden.)

Die Südosttangente wird von Hirschstetten nordwärts durch die Nordrandschnellstraße S2 (meist etwa parallel zum nördlichen Ast der Ostbahn) verlängert, die zur Wagramer Straße nahe Süßenbrunn und der nördlichen Stadtgrenze führt. Über die in Bau befindliche nächste Verlängerung wird man später die Nordautobahn A5 Richtung Tschechien erreichen.

  Infrastrukturbauten

  Das Kraftwerk Donaustadt von der Donauinsel aus

  Energieerzeugung

  Entsorgungsanlagen

  • Die Deponie Rautenweg ist die einzige Mülldeponie Wiens.
  • Das Kompostwerk Lobau wurde 1991 eingerichtet.
  • Das Rinterzelt ist eine Abfallbehandlungsanlage der Stadt Wien und wurde1980/1981 ursprünglich von einer Privatfirma errichtet.

  Gesundheit

  Schulen

  Sport

  Veranstaltungszentrum

  • Das Austria Center Vienna wurde zwischen 1983 und 1987 als Konferenzzentrum errichtet und wird vor allem für Kongresse, Messen und Bälle genutzt.

  Sonstiges

  Das ehemalige Flugfeld Aspern auf dem der neue Stadtteil entstehen soll; links oben das GM-Powertrain-Werk

  Persönlichkeiten

  Kultur und Sehenswürdigkeiten

  Sehenswürdigkeiten

  Vienna International Centre

  Museen

  Das Bezirksmuseum Donaustadt im alten Feuerwehrhaus

Das Bezirksmuseum Donaustadt befindet sich auf dem Kagraner Platz und stellt in seiner Dauerausstellung die Geschichte der Bezirksteile dar. Das Österreichische Gartenbaumuseum in Kagran beherbergt seit 1977 die größte heimische Sammlung zum österreichischen Gartenbau und Kleingartenwesen. Die Sammlung wurde 2001 durch die Sammlung Sädtler (Österreichisches Blumenbindemuseum) erweitert. Das Sondermuseum Aspern-Eßling 1809 widmet sich ebenso wie das Museum im Schüttkasten Eßling der Schlacht bei Aspern. Das 1972 gegründete Lobaumuseum informiert über die Ökologie der Lobau und der Donau-Auen sowie über die heimische Fauna und Flora. Zudem wird die Geschichte der Lobau und das Wirken von Generalfeldmarschall Erzherzog Karl dargestellt.

  Parkanlagen und Friedhöfe

  Irissee im Donaupark

Der rund 800.000 m² große Donaupark in Kaisermühlen wurde für die Wiener Internationale Gartenschau (WIG 1964) angelegt. Die Blumengärten Hirschstetten mit einer Außenstelle in Eßling dienen hauptsächlich als Kultivationsbetriebe des Stadtgartenamtes. Darüber hinaus beinhaltet das Gelände auch Themengärten zu Pflanzen und Tieren, die besucht werden können. In Hirschstetten befindet sich auch der Hirschstettner Aupark, ein früherer Auwald und nunmehr etwa 32.000 m² großer Landschaftspark. Auf dem Gelände der Berufsschule für Gartenbau und Floristik in Kagran liegt der Schulgarten Kagran mit mehreren Themengärten, darunter einem japanischen Garten. Viele der kleineren Parkanlagen im 22. Gemeindebezirk wurden erst seit den 1990er Jahren angelegt. Dazu gehören der rund 3700 m² große Bill-Grah-Park beim ehemaligen Eßlinger Löschteich, der rund 6500 m² große Jakob-Bindel-Park, der rund 2200 m² große Jakob-Rosenfeld-Park und der rund 4000 m² große Trygve-Lie-Park im Norwegerviertel. Erwähnenswert ist ferner der Kirschblütenpark bei der Lobau, der sich auf einem etwa 10.000 m² großen Areal entlang der so genannten Kirschblütenallee befindet.

Bis auf Kaisermühlen gibt es in jedem der acht Bezirksteile einen eigenen Friedhof. Der flächenmäßig größte ist der Asperner Friedhof, während der Kagraner Friedhof die meisten Grabstellen aufweist. Der älteste bestehende Friedhof in der Donaustadt ist der Eßlinger Friedhof und der jüngste der 1909 geweihte Breitenleer Friedhof. Hinzu kommen der Friedhof Hirschstetten, der Stadlauer Friedhof und, als der kleinste Friedhof im 22. Bezirk, der Süßenbrunner Friedhof.

  Städtepartnerschaften

  Siehe auch

  Einzelnachweise

  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn seit 2002 nach Politischen Bezirken
  2. Bezirksvertretungswahlen 2010
  3. Thomas Hofmann: Donaustädter Geologie - eine runde Sache. In: Wiener Bezirkshandbücher. 22. Bezirk Donaustadt. Wien 2002, S. 15-18
  4. a b Magistratsabteilung 5 (MA5): Nutzungsarten nach Bezirken [1]
  5. Meyers Konversationslexikon 1885–1892
  6. Wiener Zeitung – Und Wien wuchs über die Donau
  7. Wienplan Ende 19. Jahrhundert
  8. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.e/e367864.htm
  9. Verordnung des Bürgermeisters der Stadt Wien über die Einteilung des Gebietes der Stadt Wien in Bezirke vom 15. Oktober 1938
  10. Gesetz vom 31. Jänner 1964 über eine geringfügige Änderung der Grenze zwischen dem 21. und 22. Bezirk (LGBl. für Wien 6/1964), ausgegeben am 9. April 1964
  11. Gesetz vom 31. Juli 1964 über eine geringfügige Änderung der Grenze zwischen dem 21. und 22. Bezirk (LGBl. für Wien 23/1964), ausgegeben am 21. Dezember 1964
  12. Gesetz über eine Änderung der Grenze zwischen dem 21. und 22. Bezirk (LGBl. für Wien 49/1995), ausgegeben am 23. Juni 1995
  13. Gesetz über eine Änderung der Grenze zwischen dem 21. und 22. Bezirk (LGBl. für Wien 39/2002), ausgegeben am 18. September 2002
  14. a b c Statistik Austria (Volkszählung 2001)[2] [3]
  15. MA 5 Wohnbevölkerung nach Altersgruppen und Bezirken 2005 [4]
  16. MA 5 Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Bezirken 2001-2005 [5]
  17. wien.at – Bezirkswappen des 22. Bezirks
  18. Walter Krobot, Josef Otto Slezak, Hans Sternhart: Straßenbahn in Wien – vorgestern und übermorgen, Verlag Josef Otto Slezak, Wien 1972, ISBN 3-900134-00-6, S. 305 ff.
  19. wien.at – Neue Straßenbahnlinien für die Donaustadt
  20. BILATERALE BEZIEHUNGEN - SCHWESTERSTÄDTE. Japanische Botschaft Wien, abgerufen am 13. Januar 2009.

  Literatur

  • Liselotte Hansen-Schmidt: Donaustadt. Stadt am anderen Ufer. Mohl, Wien 1992
  • Edith Müllbauer: XXII. Donaustadt. Jugend & Volk, Wien 1985 (Wiener Bezirkskulturführer)
  • Helfried Seeman (Hrsg.): Donaustadt 1860 - 1960 (Kagran, Hirschstetten, Stadlau, Aspern, Eßling, Breitenlee, Süßenbrunn, Kaisermühlen, Lobau) Verlag für Photographie, Wien 1996
  • Birgit Trinker, Michael Strand: Wiener Bezirkshandbücher. 22. Bezirk - Donaustadt. Pichler Verlag, Wien 2001, ISBN 3-85431-231-8

  Weblinks

 Commons: Donaustadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
   
         
   

Aue

                   

Aue steht für:

  • Flussaue, die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägte Niederung an Bächen und Flüssen
  • Auwald, eine natürliche Vegetationsform entlang Bächen und Flüssen
  • Rheinauen, die Inseln und Halbinseln im Rhein zwischen Mainz und Bingen
  • Au(e), ein weibliches Hausschaf

Aue ist der Name folgender geografischer Objekte:

Ortsteile:

historisch:

Gewässer:

  • Aue (Elbe), Quellfluss der Lühe, eines Nebenflusses der Elbe in Niedersachsen
  • Aue (Leine), Nebenfluss der Leine in Niedersachsen
  • Aue (Oste), Nebenfluss der Oste, eines Nebenflusses der Elbe in Niedersachsen
  • Aue (Weser), Nebenfluss der Weser in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
  • Burgdorfer Aue, Nebenfluss der Fuhse in Niedersachsen
  • Große Aue, Nebenfluss der Weser in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen
  • Schönebecker Aue, Geestbach in Niedersachsen und Bremen der in die Weser mündet
  • Teil der Erse, eines Nebenflusses der Fuhse in Niedersachsen
  • Teil der Stederau, ein Quellfluss der Ilmenau in Niedersachsen


Aue ist der Familienname folgender Personen:


AUE ist die Abkürzung von:

AuE ist die Abkürzung von:


Siehe auch:

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