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⇨ definición de Kanüle (Wikipedia)
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Kanüle (n.) [Fachsprache , Umgangssprache]
tube chirurgical (fr)[Classe]
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Wikipedia
Eine Kanüle, auch Hohlnadel oder Injektionsnadel, ist eine hohle Nadel, die in der Medizin dazu benutzt wird, Flüssigkeiten mit Hilfe einer Spritze in den menschlichen oder tierischen Körper einzubringen (zu injizieren) oder aus diesem zu entnehmen (zu punktieren).
Das Ende der Kanüle ist meist mit einem schrägen Schliff geschärft, um beim Eindringen in das Gewebe einen kleinen Schnitt zu setzen. Würde das Gewebe nicht zerschnitten, sondern wie bei einer einfachen Nadel nur verdrängt, wäre die Punktion schmerzhafter.
Besonders feine Kanülen werden für die Injektion von Insulin verwendet. Manche Produkte sind zusätzlich beschichtet, um eine möglichst schmerzarme Injektion zu ermöglichen.
Durch Einstechen in Gewebe oder Material geht die Schärfe der Kanülenspitze zum Teil verloren, wodurch die Injektion schmerzhafter wird. Aus diesem Grund sollten Kanülen nach dem Entnehmen von Medikamenten aus so genannten Durchstichflaschen (zu durchstechender Gummiverschluss) vor der eigentlichen Injektion gewechselt werden.
Eine Sonderform der Kanüle ist die Knopfkanüle (auch als Spülkanüle bezeichnet), bei der die Spitze nicht scharf angeschliffen, sondern mit einem kleinen Kopf/Knopf versehen ist. Knopfkanülen werden benutzt, um Medikamente in bestehende Öffnungen (Körperhöhle) zu spritzen, ohne das Gewebe zu verletzen. Sie werden häufig bei der Behandlung von chronischen Wunden benutzt.
Knopfkanülen werden auch zum genauen Dosieren und Applizieren von flüssigem und dickflüssigem Material genutzt und in diesem Fall Applikationskanülen[1] genannt. Hier dient die wulstförmige Kopfverdickung ohne Schrägschliff zum Schutz vor Stichverletzungen. Sie findet aufgesteckt auf Spritzen verbreitete Anwendung in der Zahnmedizin, Zahntechnik und im Handwerk. Die Industrie nutzt sie häufig auch mit automatisch angesteuerten druckluftbetriebenen Spritzen.
Zur Vermeidung von Nadelstichverletzungen und einer eventuell daraus resultierenden Erkrankung werden medizinisch genutzte Kanülen in so genannten Kanülenabwurfboxen entsorgt. Ein Zurückstecken in die Schutzhülle (Recapping) ist üblicherweise verboten.
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Die Angabe der Kanülengröße kann auf mehrere Arten erfolgen, gebräuchlich sind Angaben in Millimeter (mm), Gauge, nach dem Pravaz-System (Gr.) oder in Charrière bzw. French (Charr., Ch., Fr.).
Benannt nach dem französischen Orthopäden Charles Gabriel Pravaz (1791–1853). Die Kennzeichnung des Pravaz-Systems ist „Gr.“ (für Größe).
Die Einheit G steht für den Außendurchmesser. Je höher der Gauge-Wert, desto geringer ist der Außendurchmesser der Kanüle. Die Einheit ist dabei der amerikanischen Einheit für Drähte entlehnt. Hierbei entspricht die Zahl des Gauge-Wertes der Anzahl der Arbeitsgänge, d. h. je häufiger ein Draht durch die Drahtziehmaschine läuft, desto dünner wird er (und desto größer der Gauge-Wert). Die Umrechnung in Millimeter Außendurchmesser und die Farbkodierung ist in EN ISO 6009 und EN ISO 9626 genormt.
Pravaz-System (Gr.) | 1 | 2 | 12 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 20 | 21 | 22 | 23 | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Länge nach Pravaz-System | 38 | 35 | 32 | 30 | 26 | 26 | 26 | 23 | 22 | 20 | 20 | 20 | ||||||||||||||
Größe in Gauge (G) | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | |||||
Farbe nach EN ISO 6009 |
braun- oliv |
gelb- grün |
weiß- blau |
purpur | weiß- grün |
blau- grau |
weiß | rot- violett |
rosa | creme elfenbein |
gelb | dunkel- grün |
schwarz | blau* | * | dunkel- blau |
mittel- purpur |
orange | braun | mittel- grau |
blau-grün | rot | gelb | * | * | * |
Außendurchmesser (mm) nach EN ISO 9626 |
3,4 | 3,0 | 2,7 | 2,4 | 2,1 | 1,8 | 1,6 | 1,4 | 1,2 | 1,1 | 0,9 | 0,8 | 0,7 | 0,65* | 0,65* | 0,60 | 0,55 | 0,50 | 0,45 | 0,40 | 0,36 | 0,33 | 0,30 | 0,28* | 0,26* | 0,25* |
Charrière / French (Charr., Ch., Fr.) |
10,2 | 9 | 8,1 | 7,1 | 6,3 | 5,4 | 4,8 | 4,2 | 3,6 | 3,3 | 2,7 | 2,4 | 2,1 | 2,0 | 2,0 | 1,8 | 1,65 | 1,50 | 1,35 | 1,20 | 1,09 | 1 | 0,9 | 0,84 | 0,78 | 0,75 |
gebräuchliche Längen (mm) |
80 | 40 | 40 50 70 |
38 | 30 35 40 50 120 |
16 30 32 |
30 | 26 | 16 26 30 |
26 | 16 24 26 |
10 16 23 |
6, 8, 10, 12, 20 und 22 |
* Die ISO-Normen ordnen den Größenangaben in Gauge den Außendurchmesser und die Farbe zu. Sobald also keine Maßzahl in Gauge angegeben ist, sind die entsprechenden Angaben in der Zeile nicht der ISO-Norm entnommen, sie sind nur der Übersicht halber enthalten.
Auch in chemischen Laboratorien werden Kanülen benutzt, um Flüssigkeiten mit Hilfe von Spritzen aus Gefäßen zu entnehmen bzw. sie einzufüllen. Dazu wird oft ein Septum (Durchstichmembran) durchstochen.
Eine besondere Form der Kanüle, die nur im Labor verwendet wird, ist die so genannte Transferkanüle. Dabei handelt es sich um eine an beiden Seiten schräg geschnittene Stahlkapillare, die dazu verwendet wird, größere Mengen Flüssigkeit unter Luftausschluss von einem Kolben in einen anderen zu transferieren. Dazu werden beide Kolben mit einem Septum verschlossen. Die Kolben werden mit der Transferkanüle verbunden, so dass diese in die zu transferierende Flüssigkeit eintaucht. An dem Kolben mit der Flüssigkeit muss, zum Beispiel durch einen mit Inertgas gefüllten Ballon, ein Überdruck aufgebaut werden. Damit die Flüssigkeit nun in den anderen Kolben gelangen kann, muss sich dort der Druck abbauen können. Dazu wird einfach eine Kanüle durch das Septum gestochen. Bei dieser Art des Arbeitens unter Luftausschluss werden oft auch Schlenk-Kolben verwendet.
Zur Produktion der Hohlnadeln wird Stahlblech um einen Metalldorn gewickelt und verschweißt. Das entstandene Stahlrohr wird dann mehrfach hintereinander in die Länge gezogen, wobei Durchmesser und Wandstärke stetig abnehmen bis schließlich die gewünschten Werte erreicht sind. Dann wird das entstandene feine Stahlrohr in einzelne Kanülen zerschnitten. Nun erfolgt das Anspitzen. Anschließend werden die Spitzen sorgfältig entgratet, abgeschrägt (gechamfert) und sterilisiert.
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