definición y significado de Reichspogromnacht | sensagent.com


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Definición y significado de Reichspogromnacht

Definición

definición de Reichspogromnacht (Wikipedia)

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Sinónimos

-reich (n.)

Reich

Reich (n.)

Großkonzern

Ver también

Nacht (n.f.)

Tag, Tageszeit

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Diccionario analógico











reich (adj.)

kostbar[Similaire]





reich (adj. et adv.)

reich[ClasseHyper.]

qui est garni, décoré d'ornements (fr)[DomainJugement]

riche (style) (fr)[DomainJugement]

bon (pour un discours) (fr)[DomainJugement]

langue et langage (fr)[DomainJugement]

voix (fr)[DomaineDescription]


reich (adj. et adv.)






reich (adv.)


reich (adv.)








Wikipedia - ver también

Wikipedia

Pogrom

                   

Ein Pogrom (m., auch n.) ist die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die entweder einer abgrenzbaren gesellschaftlichen Gruppe angehören oder aber von den Tätern einer realen bzw. vermeintlichen gesellschaftlichen Gruppe zugeordnet werden. Während der Begriff früher auf Ausschreitungen gegenüber Juden beschränkt blieb, hat sich der Sprachgebrauch ausgedehnt.

Inhaltsverzeichnis

  Etymologie

Der Begriff stammt aus dem Russischen und bedeutet übersetzt: Verwüstung, Zerstörung, Krawall (погрóм, abgeleitet von громить „demolieren, zerstören“).[1] Er ist aufgekommen im Zusammenhang mit Übergriffen auf Juden im Russland der 1880er Jahre.

  Funktion des Begriffs

Der Begriff Pogrom hat sich in der politisch-historischen Verwendung von seiner Etymologie gelöst. Verwendet wird er in der politischen Alltagssprache und in historischen Einordnungen, die über die Herkunftsbedeutung hinaus in die historische Fachsprache übergegangen sind. Insofern ist es nicht sinnvoll, einzelne Begriffselemente in Frage zu stellen, weil sie nicht der Etymologie entsprächen.[2] Der Begriff wird von daher auch historisch rückwirkend verwendet, z.B. für mittelalterliche Ereignisse und Prozesse. Wer einen historischen oder gegenwärtigen Vorgang mit dem Begriff Pogrom in Verbindung bringt, intendiert einen Vergleich mit anderen Vorgängen. Unter anderem Aspekt wird ein Pogrom je nachdem als Übergriff, Aufstand, Massaker, Partisanenüberfall, Vernichtungskrieg u.a. charakterisiert. Der Umkehrschluss gilt jedoch nicht.

  Vertiefende Erläuterung der Definition

Aus der empirisch beobachtbaren Verwendung des Begriffs Pogrom lässt sich ein definitorischer Gehalt destillieren.

  1. Abzugrenzen ist der Begriff gegenüber Verwüstung, Zerstörung und Unruhe, die mit jedem Krieg einhergehen; andernfalls wäre jede Kriegshandlung begrifflich ein Pogrom.[3] Für Kriegssituationen gilt: Auch Streitkräfte können ein Pogrom begehen, wenn sie propagandistisch eigens gegenüber der Opfergruppe mobilisiert werden.
  2. Die einleitende Definition beschränkt die Seite der Opfer eines Pogroms weder allein auf Juden noch auf ethnische Gruppen. Damit ist auch der Sprachgebrauch Hexenpogrom für entsprechende mittelalterliche und frühneuzeitliche Ausschreitungen erfasst. Das Beispiel verdeutlicht, dass die als Pogrom bezeichnete Ausschreitung sich nicht gegen eine klar definierbare Gruppe richten muss. Es reicht vielmehr aus, wenn Einzelpersonen einer realen bzw. vermeintlichen gesellschaftlichen Gruppe zugeschrieben werden. Dies gilt bekanntlich auch für die deutsche Judenverfolgung und für die Etikettierungen, die Menschen durch die Nürnberger Gesetze von 1935 erfuhren.[4] In analoger Weise können auch Übergriffe auf Homosexuelle mit dem Begriff Pogrom konnotiert sein.[5]
  3. Die Definition vermeidet den Begriff Minderheit. Damit ist begriffstechnisch erfasst, dass auch der Übergriff einer Besatzungsmacht gegenüber großen Teilen der Bevölkerung oder der gesamten Bevölkerung eines Landes u.U. als Pogrom bezeichnet wird. Hierzu gehört dann das Schüren eines Feindbildes, wie z.B. bei den Übergriffen von SS, Wehrmacht und Polizei im 2. Weltkrieg.
  4. Die Definition schließt staatlich verordneten Terror ein: vgl. eine Aussage wie „Die Propagandamaschine versuchte, im deutschen Volk, insbesondere bei den Soldaten eine regelrechte Pogromstimmung gegen ‚die Italiener’ zu entfachen.“[6] Das Beispiel macht zugleich deutlich: Für den Begriff Pogrom ist nicht vorauszusetzen, dass eine Stimmung bereits breit entfaltet ist und es nur eines Zündfunkens bedarf, um sie in Gewalt umschlagen zu lassen.
  5. Der Begriff Pogrom ist nicht daran gebunden, dass Ausschreitungen organisiert sind. Ob und wie organisiert wurde, unterliegt u.U. streitiger Diskussion. Beispiele: Bei Pogromen, die als sozialpsychologische Reaktion auf gerade ausgegebene Judenprivilegien entstanden oder die sich bei mittelalterlichen Pestepidemien entfachten, weil man bewusst herbei geführte Brunnenvergiftungen[7] unterstellte, erscheint für die Erfüllung des Begriffs Pogrom das Merkmal Organisation nicht zwingend. Hier kommt man mit der Erklärungsfigur des Sündenbocks hinreichend aus. – Von einer fließenden Grenze zum organisierten Pogrom kann man sprechen, wenn unterbindungspflichtige Institutionen nicht eingreifen, wie z.B. beim Synagogenbrand im November 1938.
  6. Mit einem Pogrom gehen häufig Plünderung, Vergewaltigung, Mord oder Völkermord einher. Solche Beschreibungselemente machen es allerdings nicht zwingend, den Begriff Pogrom an die Bedingung einer Massenausschreitung zu binden. Zwar nahmen zahlreiche historische Pogrome solche Ausmaße an. In anderen Zusammenhängen ist der Begriff Pogrom aber angebracht, um Einzelübergriffe, die an verschiedenen Stellen in zeitlichem Zusammenhang auftreten, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.
  7. Bei näherer Untersuchung von Pogromen stößt man regelmäßig auf soziale und ökonomische Dimensionen. Dies ausdrücklich in die Definition zu übernehmen, ist wenig ratsam, denn in der jeweiligen Beschreibung, wie eine Opfergruppe von Tätern definiert wird, müssen diese Dimensionen ohnehin genau ausgeleuchtet werden und gehen nicht verloren. - Unter Umständen leben in einem Pogrom auch nur Erinnerungen oder Pseudo-Erinnerungen an soziale Differenzen zwischen Tätern und Opfern auf.

Die nachfolgenden geschichtlichen Beispiele werden nur skizziert. Nähere Erklärungen zu den Ereignissen finden sich an den Stellen, auf die verwiesen wird.

  Geschichtliche Beispiele

  Judenfeindlichkeit in der Weltchronik von Hartmann Schedel (1493)
  Farbige Lithografie aus dem Jahr 1904 zur Situation der Juden im Russischen Reich
  Opfer des Pogroms in Ekaterinoslaw 1905, heute Dnipropetrowsk/ Ukraine, – überwiegend jüdische Kinder
  Pogrom 1941 in Bukarest[8]

Eine systematische Untersuchung, ob und inwieweit quellenmäßig greifbare Vorgänge in der Antike mit dem Begriff Pogrom in Verbindung gebracht werden können, ist wegen vielfältiger historiographischer Fragen nicht greifbar.

Für das europäische Mittelalter sind insbesondere die Pogrome von 1096, 1146 und um 1189 zu nennen, bei denen die Kreuzzugspropaganda auf den Antijudaismus zurückgriff.

Mit dem Auftreten der Pest eskalierten die bereits vorhandenen antijüdischen Einstellungen; in den Jahren 1348 bis 1351 steigerten sie sich zu den sogenannten Pestpogromen. Ideologischer Bezugspunkt waren u.a. bestimmte Textstellen in den Schriften des Paulus, der Juden beschuldigte, „den Herrn Jesus getötet“ zu haben, „wie sie es auch vorher schon mit den Propheten getan hätten“; sie verfolgten nun die Christen „und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen feind“ (1 Thess 2,15 LUT). Kirchliche Konzilien nahmen diese Aussagen teilweise dahingehend verschärfend auf, dass „die Juden“ am Tode Jesu schuld gewesen und insofern „Gottesmörder“ seien.

Im Jahr 1492 starben 27 Juden in Sternberg; als Folge wurden alle Juden aus Mecklenburg ausgewiesen. Bohdan Chmelnyzkyj, 1654 Gründer des Kosakenstaates, war auch für antijüdische Übergriffe berüchtigt. Während dieser Kämpfe sollen Pogrome über 100.000 Polen und russischen Juden das Leben gekostet haben.

Judenpogrome traten im zaristischen Russland in Gebieten, die heute zu Russland, Polen, Ukraine, Weißrussland oder wie Bessarabien zu Moldawien gehören, in regelmäßigen Abständen auf.

Nach den Hep-Hep-Unruhen von 1819 (primär in Deutschland) gilt als erster Pogrom der modernen Zeit der Judenpogrom von Odessa im Jahr 1821.

In Russland wurde die Ermordung Zar Alexanders 1881 den Juden angelastet, obwohl offenbar eine Untergrundbewegung mit antisemitischen Zielsetzungen am Werk gewesen war. Die nachfolgenden jahrelangen Judenverfolgungen wurden erstmalig mit dem Begriff Pogrom bezeichnet.

Zwischen 1903 und 1906 kamen bei Pogromen in Russland schätzungsweise zweitausend russische Juden ums Leben. Besonders bekannt wurden die Pogrome von Kischinew in der heutigen moldawischen Hauptstadt Chișinău. Sie wurden wohl zumindest teilweise von der russischen Regierung bewusst geschürt. Aufgrund dieser Ereignisse wanderten zahlreiche Juden nach Palästina aus.

Unter dem osmanischen Sultan Abdülhamid II. massakrierten kurdische und türkische Spezialeinheiten in den Jahren 1894 bis 1896 zwischen 100.000 und 200.000 christliche Armenier. Andere wurde dazu gezwungen, zum Islam zu konvertieren bzw. ins Exil vertrieben.[9]

Eine konservativ-islamische Revolte gegen die jungtürkische Regierung mündete im Christenpogrom von Adana, Kilikien, Türkei. Dabei wurden im April 1909 20.000 bis 30.000 Armenier umgebracht.[9]

Beim Völkermord an den Armeniern wurden in der Türkei zwischen 1915 und 1921 je nach Quelle zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Menschen getötet.

  Jüdische Flüchtlinge aus der Tschechoslowakei werden von britischer Polizei abgeschoben, Flughafen Croydon, März 1939.

Im nationalsozialistischen Deutschland erfüllten bereits systematische, auch von denunzierenden Bevölkerungskreisen unterstützte Übergriffe auf Regimegegner[10] im März 1933 den Begriff Pogrom. Organisierten Pogromcharakter nahmen die Aktionen an, in denen in vielen Städten SA-Banden am 1. April 1933 jüdische Geschäfte angriffen, Kaufwillige bedrohten und mit der Abtrennung der jüdischen von der übrigen Bevölkerung begannen. Nach den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 markierten die Novemberpogrome 1938, die zunächst unter der nazistischen Terminologie als „Reichskristallnacht“ bekannt wurden, eine weitere Steigerung der physischen Judenverfolgung. Die systematische und organisierte Judenverfolgung ging über in den Holocaust‚ dem Völkermord einer christlich-abendländischen Kulturnation an 5,6 bis 6,3 Millionen Juden unter den "Augen der Welt". Er war im christlich tradierten Judenhass und im Antisemitismus begründet und hatte die vollständige Vernichtung der europäischen Juden zum Ziel. Er wurde ab 1941 systematisch mit bürokratischen und industriellen Methoden durchgeführt.

Der Begriff Pogrom wurde zwar erfüllt, aber beinahe schon gesprengt durch die fabrikmäßigen Massenmorde an jüdischen Menschen aus ganz Europa sowie durch die vernichtende Verfolgung anderer Bevölkerungsgruppen und politischer Gegner des Nationalsozialismus. Dazu gehörten auch gewaltsame Umsiedlungen in allen von der Wehrmacht besetzten Gebieten. Die Deportationen während des Zweiten Weltkriegs waren nicht begleitet von unterstützenden Demonstrationen seitens der Bevölkerung. Dennoch wird der Begriff Pogrom für die Deportationen benutzt, verbunden mit dem Bild, dass Menschen von Uniformierten zusammengetrieben werden.

Pogromen ausgesetzt war nach dem 2. Weltkrieg die deutschstämmige Bevölkerung in den Ostgebieten des ehemaligen deutschen Reiches und in ehemaligen Besatzungsgebieten, z.B. im Gebiet des ehemaligen Sudetenlandes, u. a. am 31. Juli 1945 in Ústí nad Labem: Massaker von Aussig.

Beim Pogrom von Kielce wurden 1946 in der polnischen Stadt vierzig Juden durch Zivilisten getötet.

Der Pogrom von Istanbul im Jahre 1955 richtete sich gegen eine christliche, überwiegend griechischstämmige Minderheit in der türkischen Metropole; einige Historiker sehen einen Einfluss der damaligen Regierung und einen Zusammenhang mit dem Zypern-Konflikt.

Auch in jüngerer Zeit wurden Übergriffe als Pogrome bezeichnet: z. B. 2008 in Südafrika gegen afrikanische Ausländer und 2010 in Kirgistan gegen Usbeken.[11]

  Siehe auch

Novemberpogrome 1938

  Literatur

  • Katharina Eisch-Angus: Gedächtnis und Erfahrung. Vom Umgang mit der Erinnerung im ostdeutsch-tschechischen Grenzgebiet. In: Kurt Dröge: Alltagskulturen in Grenzräumen. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2002, ISBN 3-631-38957-4, S. 293–329 (Mitteleuropa – Osteuropa. Oldenburger Beiträge zur Kultur und Geschichte Ostmitteleuropas 4).

  Einzelnachweise

  1. In der polnischen Sprache bedeutet das Wort „pogrom“ einen entscheidenden und vernichtenden Sieg: sowohl in einer Schlacht als auch in einem sportlichen Spiel.
  2. Dies gilt für zahlreiche Begriffe: vgl. Demokratie; Faschismus; progressiv u.a.
  3. Dass Betroffene eine Kriegshandlung wie ein Pogrom erleben können, steht außer Frage, darf aber die definitorische Abgrenzung nicht irritieren.
  4. Max Frisch hat in seinem Stück Andorra den sozialen Mechanismus einer jüdischen Fremd- und Selbstetikettierung beleuchtet.
  5. Martin Reicher, Schwule im Irak - ein Pogrom auf Raten; in: taz vom 13. August 2010; aufgerufen am 28. Januar 2012
  6. http://www.2i.westhost.com/bg/2_fundstuecke.html; aufgerufen am 28. Januar 2012
  7. Zur Darstellung von Juden als „Brunnenvergifter“: Juden blieben in ihren Ghettos u.U. von Seuchen verschont. Aufgrund von Reinheitsvorschriften besaßen sie eine bestimmte Form von Hygiene, wie z.B. die Gewohnheit, Brunnen sehr tief auszuheben sowie den Kontakt zwischen Brunnenwasser und evtl. verseuchtem Oberflächenwasser zu verhindern.
  8. Oxfordjournals (engl.) vom 21. Juli 2008
  9. a b Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, 1998
  10. Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat
  11. vgl. GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, 2010; die Internetseite enthält die Aussage „Im heutigen Sprachgebrauch hat Pogrom eine erweiterte Bedeutung: Er bezeichnet jede Art von kollektivem Angriff auf eine ethnische oder religiöse Minderheit.“ Nach Maßgabe der Verwendung „Hexenpogrom“ ist dies immer noch eine Verengung.
   
               

Reich

                   

Reich steht für:

reich:

  • als Adjektiv für das Vorhandensein von Reichtum
Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe.
   
               

Nacht

                   
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Nacht (Begriffsklärung) aufgeführt.
  Die Erde bei Nacht (Fotomontage)
  Einbruch der Nacht in Europa. Künstliches Bild für 7. Mai, 18:45 Weltzeit (20:45 MESZ)

Als Nacht bezeichnet man allgemein den Teil eines Tages zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, also den Zeitraum, in dem die Sonne für den Standort eines Beobachters unter dem Horizont steht.

Im streng astronomischen Sinn ist die Nacht die Zeit völliger Dunkelheit, also zwischen dem Ende der astronomischen Dämmerung am Abend (etwa 1½ Stunden nach Sonnenuntergang) und deren Beginn am Morgen. Der Übergang zwischen Tag- und Nachtseite der Erde oder von Planeten heißt Terminator (Tag-Nacht-Grenze); er verbreitert sich zu einer Dämmerungszone, wenn der Himmelskörper eine merkliche Atmosphäre besitzt.

Nachthimmel ist eine Bezeichnung für den Anblick des Himmels bei Nacht. Am Nachthimmel zeigen sich zumindest in klaren Nächten die Sterne, die tagsüber von der Sonne überstrahlt werden (siehe Sternhimmel).

Für die meisten Menschen ist die Nacht die Zeit des Schlafes, hingegen für nachtaktive Tiere wie Eulen, Fledermäuse, viele Insekten usw. die Zeit der Aktivität. Die meisten Länder haben eine Reihe von Lärm- und anderen Schutzbestimmungen für die Nachtzeit und für notwendige Nachtdienste, meist auch für Früh- und Schichtdienste.

Inhaltsverzeichnis

  Dunkelheit am Nachthimmel

  Zodiakallicht am Abendhimmel (orig. Zeichnung Étienne Léopold Trouvelot)

Die wichtigste Eigenschaft der Nacht ist die Dunkelheit und damit zusammenhängende biologische Vorgänge wie Nachtruhe, Stille und die Einschränkung des menschlichen Sehens auf die Wahrnehmung von Schwarz-Weiß. Zur Farbwahrnehmung kommt es nur bei Flächenhelligkeiten über einigen hundertstel Lux und bei den hellsten Sternen (siehe auch photopisches Sehen).

Selbst bei klarem, mondlosem Nachthimmel ohne Fremdbeleuchtung ist der Himmel nicht vollständig schwarz. Verantwortlich für die Aufhellung ist das Rekombinationsleuchten der Moleküle der Atmosphäre, die tagsüber von der Sonne ionisiert wurden. Dies tritt insbesondere bei Sauerstoff, Stickstoff und Natrium auf. Weitere natürliche Lichtquellen sind das Zodiakallicht und die Streuung von terrestrischem und Sternenlicht in niedrigen Atmosphärenschichten (Troposphäre). Die Helligkeit des Nachthimmels ist dadurch vergleichbar der eines Sterns der scheinbaren Helligkeit von 22m, weshalb lichtschwächere Sterne von der Erde aus nicht beobachtet werden können.

Eine wesentliche Frage für die Fortentwicklung der Astronomie war die von Heinrich Wilhelm Olbers: Warum ist der Nachthimmel dunkel? Sie führt zum Olbersschen Paradoxon. Der dunkle Nachthimmel ist mit der newtonschen Physik nicht oder nur sehr schwer zu erklären, da man bei einem unendlich großen Universum in jeder Richtung irgendwann auf einen Stern stoßen müsste, die insgesamt einen taghellen Nachthimmel ergäben.

Die Angst vor der Nacht oder Dunkelheit bezeichnet man als Nyktophobie; sie wird auch durch Schutzmaßnahmen wie Nachtwächter oder sonstige Überwachung kaum geringer. Im übertragenen Sinn spricht man auch von Nacht, wenn jemand durch eine Phase seelischer Dunkelheit hindurch muss.

  Beleuchtung

  Der Mond bei Nacht (mit Halo)

  Natürliche Beleuchtung

Am Nachthimmel ist eine Reihe von natürlichen Lichtquellen – ständig oder zeitweise – sichtbar. Dazu gehören neben dem bereits erwähnten Zodiakallicht:

die je nach Standort, Zustand der Atmosphäre und Bewölkung unterschiedliche Lichtstärken entfalten können.

  AS Lehrte an der A2 bei Nacht (Richtung Berlin)

Das Sternenlicht ist heute durch die zunehmende Luft- und Lichtverschmutzung stellenweise stark eingeschränkt. In unseren Breiten liegt dessen Lichtstärke in der Regel unter 0,03 Lux, das heißt, die Grenze wird unterschritten, bei der das menschliche Auge noch Einzelheiten unterscheiden und Farben sehen kann. Das Mondlicht hat eine Stärke zwischen 0,2 und 1,0 Lux, zum Vergleich: ein sonniger Tag erreicht 32.000 bis 100.000 Lux. In den Bereichen um die beiden Pole, seltener auch bis in mittlere Breiten, sorgt in manchen Nächten das Polarlicht für eine Lichtstärke, die 1,0 Lux deutlich überschreiten kann.

  Künstliche Beleuchtung

Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden künstliche Lichtquellen entwickelt, um die Dunkelheit der Nacht aufzuheben. Zuerst wurde die Dunkelheit mit Feuern, dann mit Kienspänen, Fackeln, Talg- und Öllampen erhellt, schließlich mit Kerzen und Laternen.

Gegen Ende des 18.Jahrhunderts wurde die Petroleumlampe erfunden, Ende des 19. Jh. der Gasstrumpf und die Glühlampe, im 20. Jahrhundert folgten Leuchtstofflampen und für den Außenbereich die bläuliche Quecksilberdampflampe oder Natriumdampflampen mit ihrem charakteristischen, gelblichen Licht. Quecksilber- und Natriumdampflampen sind auf dem nebenstehenden Bild gut zu erkennen. Derzeit geht die Entwicklung zu Energiesparlampen.

  Dresden bei Nacht

Diese Entwicklung veränderte viele Lebensbereiche der Menschen. Sie gingen nicht mehr mit Anbruch der Dunkelheit schlafen, sondern konnten mit dem Licht bis spät in die Nacht aktiv bleiben.

Siehe auch: Subjektiver Tag

Außenbereiche werden mit Laternen beleuchtet, damit sich der Verkehr auch nachts ungehindert bewegen kann, um ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln oder aus dekorativen Gründen. Die ersten Städte, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine künstliche Straßenbeleuchtung mit Gaslampen einführten, waren London, Amsterdam und Paris. Mittlerweile handelt es sich bereits um „Lichtverschmutzung“: durch viel Beleuchtung macht der Mensch die Nacht zum Tag. Die Reflexionen aller Lichtquellen am Boden erhellen den Himmel so stark, dass in größeren Städten die Sterne kaum mehr sichtbar sind. Ein weiteres Problem der Lichtverschmutzung ist der störende Einfluss auf nachtaktive Tiere, insbesondere auf Insekten, die von den Lichtquellen angezogen werden.

Hinderlich ist der aufgehellte Himmel auch für Astronomen, weil er trotz größer werdender Teleskope immer mehr Sterne und insbesondere flächenhafte Himmelsobjekte überstrahlt. Hobbyastronomen müssen sich entlegene Winkel suchen, und moderne Observatorien können nur noch fernab der Zivilisation errichtet werden.

  Meteorologie

Aus Sicht der Meteorologie ist die Nacht vor allem mit der Ausstrahlung der Erdoberfläche und der damit einhergehenden Erniedrigung der Boden- und Lufttemperatur verbunden. Es kommt daher in der Nacht bei ausreichender Luftfeuchtigkeit zu Phänomenen wie Tau, Nebel, Frost oder Reif. Am frühen Morgen, also wenn all diese Phänomene mit zunehmender Helligkeit auch für den Menschen sichtbar werden, hat sich i. a. das 24-stündige Temperaturminimum eingestellt. Es tritt meist knapp vor Sonnenaufgang ein und lässt sich annähernd über die Taupunktregel errechnen.

  Nacht in der Jagd

Für bestimmte Wildarten gilt in Deutschland zur Nacht ein Jagdverbot, hierfür wird die Nacht folgendermaßen definiert: der Zeitraum 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang bis 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang. (§19 BJagdG)

  Nacht in der Luftfahrt

Aufgrund erhöhter Anforderungen an den Luftfahrzeugführer während eines Nachtfluges bedarf es zum Führen eines Luftfahrzeuges bei Nacht einer besonderen Einweisung zum Erwerb der sogenannten Nachtflugqualifikation (NFQ).

In Europa (im Zuständigkeitsbereich der europäischen Luftfahrtbehörde JAA) wird die Nacht für die Luftfahrt durch die Joint Aviation Requirements in JAR-FCL 1.001 deutsch wie folgt definiert: „Der Zeitraum zwischen dem Ende der bürgerlichen Abenddämmerung und dem Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung oder jeder andere Zeitraum zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, der von der zuständigen Behörde festgelegt wird.“ In der Bundesrepublik Deutschland gilt nach der LuftVO als Nacht „der Zeitraum zwischen einer halben Stunde nach Sonnenuntergang und einer halben Stunde vor Sonnenaufgang“.

  Nacht in den Geistes- und Sozialwissenschaften

  Félix Vallotton, Die Nacht
  Nott, in der germanischen Mythologie die Personifikation der Nacht (Gem. von Peter Nicolai Arbo)

Neben der Astronomie befassen sich zahlreiche Wissenschaften mit der Nacht, etwa die Physik und Meteorologie (u. a. wegen der nächtlichen Abkühlung). In der Psychologie haben Dunkelheit und Nacht einen Konnex mit Erlebnis, Angst oder Neugier. In der Literaturwissenschaft und Musik ist die Nacht ein bedeutendes Motiv der Dichtung und im Liedgut. Die Nacht ist eines der wichtigsten Motive der Romantik, da nur diese es schafft, das Irrationale hervorzuheben und darüber die Geheimnisse des Seins zu erschließen. Sie verlieh dieser Epoche eine mystische und magische Weihe und erhob sie zum Medium der neu entdeckten Transzendenz.[1]

Das Thema „Soziologie der Nacht“ wurde unter anderem von Hans-Werner Prahl bearbeitet. In der Jugendkultur, Politik und beim Militär spielt das Erleben der Nacht u. a. eine Rolle bei Lagerfeuern, bei Fackelzügen oder bei Orientierungs- und Nachtübungen.

  Ein Nachtgedicht

Um Mitternacht von Eduard Mörike

Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
 
Das uralt alte Schlummerlied,
Sie achtets nicht, sie ist es müd;
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.

  Mythen

Die Nacht war im Volksglauben seit alters die Zeit der Geister, Teufel und Gespenster. Zwischen Mitternacht und Morgengrauen hatten die dunklen Wesen besondere Macht. Im Englischen heißt diese Periode „dead of night“ oder „death hour“ (Todesstunde), im Lateinischen „intempesta“ (ohne Zeit) und man nahm an, dass zu dieser Zeit der Tod besonders viele Menschen zu sich nähme. Nach der Überlieferung trieben gerade in dieser Zeitspanne Dämonen und Hexen ihr Unwesen und die Herrschaft des Teufels auf Erden dauerte, wie zahlreichen Märchen und Sagen zu berichten wissen, von Mitternacht bis zum ersten Hahnenschrei bzw. bis zum ersten Glockenschlag um ein Uhr. Dabei galten bestimmte Nächte als besonders gefahrvoll, zum Beispiel die Nächte vor Johannis und Allerheiligen. Es gab auch besonders gefürchtete Orte, die man gerade nachts zu meiden versuchte, zum Beispiel Kreuzwege, Galgen und Friedhöfe.

  Siehe auch

  Literatur

  • Elisabeth Bronfen: Tiefer als der Tag gedacht. Eine Kulturgeschichte der Nacht. Hanser, München 2008, ISBN 978-3-446-23723-0.
  • Heinz-Gerhard Friese: Die Ästhetik der Nacht. Eine Kulturgeschichte. Bd. 1, Leib und Raum, Rowohlt Verlag, Reinbek 2011, ISBN 3-498-02057-9.
  • A. Roger Ekirch: In der Stunde der Nacht. Eine Geschichte der Dunkelheit. Lübbe, Bergisch Gladbach 2006, ISBN 978-3-7857-2246-6.
  • Gudrun Schwibbe, Regina Bendix: Nachts – Wege in andere Welten. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Historischen Museum Hannover, Schmerse, Göttingen 2004, ISBN 3-926920-35-1.

  Weblinks

  Einzelnachweise

  1. Manfred Wacker: Die Bedeutung der Nacht in der Romantik. Nachwort zur Reclam-Ausgabe von E. T. A. Hoffmann, Der Sandmann. Das öde Haus, Stuttgart 1989, S. 88–90


 Commons: Nacht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Nacht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary Wiktionary: nachts – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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 Wikisource: Nacht – Quellen und Volltexte
   
         
   

 

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