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⇨ definición de Silbenschrift (Wikipedia)
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Silbenschrift (n.)
système de signes (fr)[Classe]
(Leser; Leserin), (ablesen; schmökern), (Lesestoff; Lektüre)[termes liés]
(Silbe)[termes liés]
script (en)[Hyper.]
Wikipedia
In Silbenschriften korreliert zumindest ein Teil der Syllabogramme genannten Grapheme aus dem Inventar (von einigen Dutzend bis wenigen hundert Zeichen) mit Lauteinheiten, die größer sind als phonologische Segmente. Dargestellt werden also entweder ganze Sprechsilben (σ) oder Kombinationen aus Anlaut und Gipfel (ων), aus Gipfel und Auslaut (νκ) oder auch nur Gipfel (ν). Sibenschriften gehören damit zu den phonographischen Schriften, bei denen einzelne Schriftzeichen nicht direkt für Bedeutungen (Morphem oder Lexem) stehen.
Inhaltsverzeichnis |
Die meisten der im Altertum, aber auch der bis in die mittlere Neuzeit autonom entwickelten Schriftsysteme verwenden Silbenzeichen, was darauf schließen lässt, dass es sich hierbei um den intuitivsten Ansatz der Verschriftung handeln mag. Entsprechend hoch ist der Variantenreichtum der Silbenschriften. Durch die Vorherrschaft der Segmentalschriften in Europa und dem Nahen Osten sowie die von dort ausgehende Kolonisierung und Missionierung weiter Teile der Erde, die Schrift auch in bis dahin schriftlose Kulturen brachten, ist heute allerdings das lateinische Alphabet vorherrschend.
C1V1+C1V1 | gleiche Konsonanten, gleiche Vokale |
---|---|
⇒ /C1V1C1V1/ | Konkatenation |
⇒ /C1V1V1/ = /C1V1:/ | Synkope (und Fusion) |
⇒ /C1C1V1/ = /C1:V1/ | Elision (und Fusion) |
⇒ /C1V1C1/ | Apokope |
⇒ /V1C1V1/ | Aphärese |
⇒ /C1V1C2C1V1/ | Epenthese |
⇒ /V2C1V1C1V1/ | Prothese |
C1V1+C1V2 | gleiche Konsonanten, ungleiche Vokale |
⇒ /C1V1C1V2/ | Konkatenation |
⇒ /C1V1V2/ ∨ /C1V3/ | Synkope (ggf. mit Fusion) |
⇒ /V1V2/ ∨ /V3/ | Elimination (ggf. mit Fusion) |
C1V1+C2V1 | ungleiche Konsonanten, gleiche Vokale |
⇒ /C1V1C2V1/ | Konkatenation |
⇒ /C1C2V1/ | Elision |
⇒ /C1V1C2/ | Apokope |
⇒ /C3V1(:)/ | Fusion |
C1V1+C2V2 | ungleiche Konsonanten, ungleiche Vokale |
⇒ /C1V1C2V2/ | Konkatenation |
⇒ /C1C2V1V2/ ∨ /C3V1V2/ ∨ /C1C2V3/ |
Rekombination (ggf. mit Fusion) |
⇒ /C1V3C2/ ∨ /V1C3V2/ | Teilfusion |
⇒ /C3V3/ | Fusion |
Der segmentale Aufbau der Syllabogramme einer Silbenschrift hängt überwiegend von den phonologischen Eigenheiten der Sprache ab, für welche die Schrift (ursprünglich) geschaffen wurde. Manche Lautsprachen haben ein relativ regelmäßiges und beschränktes Silbeninventar, das bspw. (fast) nur aus offenen (/π ∨ ν/) oder optimalen Silben (/ων/) besteht oder (fast) nur Einzelkonsonanten in Onset und Koda erlaubt (/Cν/, /νC/, /CνC/, /ν/). Da dadurch die nötige Zahl an Syllabogrammen gering gehalten werden kann, bieten sich diese Sprachen, anders als etwa das Deutsche mit seinen Konsonantenclustern, besonders für Silbenschriften an. Um auch irreguläre Silben schreiben zu können oder die Schrift auf eine andere Sprache anzuwenden, entwickeln sich orthographische Regeln, die der Kombination von zwei Silbenzeichen eine neue Lautung zuweist.
In einer literalisierten Gesellschaft hat das verwendete Schriftsystem immer auch Einfluss auf die phonologische Wahrnehmung. So gibt es bspw. in den japanischen Silbenschriften nur ein einziges explizites Kodazeichen, das für einen nasalen Abschluss (/n, m, ŋ/ u.ä.) steht und meist als ‹n› transliteriert wird. Dadurch glauben viele Japaner, auch dann ein /u/ oder /i/ zu hören und zu sprechen, wenn ein Wort mit einem entsprechenden Syllabogramm endet, obwohl diese Vokale stumm sind (/CVC/), was auch in der Transkription anderer Sprachen genutzt wird.
Die Zeichen in synthetischen Silbenschriften sind teilweise motiviert, indem sie sich innerhalb einer Kern-/Vokalreihe oder innerhalb einer Silbenrandspalte (i.d.R. Onset) gleichen. Die Silbenschrift ist darüber hinaus systematisch, wenn alle lautlichen Segmente mit graphischen Eigenschaften korrespondieren. So könnten sich bspw. einerseits die Silbenzeichen für /ka/ und /ku/ in derselben Weise ähneln wie die für /ta/ und /tu/ und andererseits könnten diejenigen für /ka/ und /ta/ sowie die für /ku/ und /tu/ eine graphische Gemeinsamkeit aufweisen – oder beides. Diese systematischen Veränderungen können durch das Hinzufügen von Teilglyphen (z.B. Gəʿəz) oder durch geometrische Translationen wie Drehen und Spiegeln (z.B. Cree) erzeugt werden. Andere Silbenschriften nutzen arbiträre Syllabogrammen und heißen analytisch (z.B. Kana).
In einer echten Silbenschrift steht jedes Zeichen für eine Silbe der entsprechenden Sprache (z.B. Cherokee), d.h. ein echtes Syllabogramm deckt alle Teile einer Silbe ab, also (nach westlicher Phonologie) Anlaut, Gipfel und Auslaut. Da sowohl Anfangs- als auch Endrand, also die gesamte Silbenschale, zumindest in manchen Sprachen optional ist, gibt es Start- ων/β, Kern- ν, End- νκ/ρ und Vollsyllabogramme ωνκ/σ, wobei in den meisten Silbenschriften nur einfache Start- CV und Kernsyllabogramme V verwendet werden. In den unechten Silbenschriften müssen die Syllabogramme zum Teil kombiniert werden, um eine Sprechsilbe zu bilden, z.B. im japanischen Schriftsystem 〈CV〉 + ん 〈n〉 = /CVn/ oder 〈CijV〉 = /CjV/. Insbesondere Kana wird daher auch als Morenschrift bezeichnet, denn ihre Silbenzeichen können ohne Kombination weder einen Langvokal oder Diphthong noch eine nasale Koda und auch kein Cluster aus Konsonant und Halbvokal im Onset enthalten.
Ein Syllabar ist vollständig, wenn es alle möglichen Silben einer korrespondierenden Lautsprache abdeckt, ohne dass im Schriftsystem auf weitere graphematische Regeln zurückgegriffen werden muss. In der Praxis wird dieses Ziel, welches den flachen alphabetischen Orthographien ähnelt, nie ganz erreicht, sondern es gibt bspw. für die einfache Silbe /C1V1C2/ unter anderem Varianten mit impliziter Koda 〈C1V1〉, (End-)Konsonantenzeichen 〈C1V1C2〉, stummem Vokal 〈C1V1C2V2〉, Echovokal 〈C1V1C2V1〉 oder Koppelvokal 〈C1V1V1C2〉 .
Einigen wenigen Schriften, z.B. dem koreanischen Hangeul, liegen zwar segmentale Alphabete zugrunde, aber die Segmentzeichen werden silben- oder morphemweise in Frames gruppiert, sodass die Leseeinheit syllabisch oder morphemisch ist. Sie werden zu den Silbenschriften gezählt, wenn dem Begriff eine funktionale und nicht eine operative Sicht zugrundegelegt wird.
Bei vielen indischen Schriften (Abugida) wird der häufigste Vokal (meist /a/) nicht mit einem eigenen Zeichen geschrieben, sondern es gibt im Gegenteil oft ein spezielles Zeichen (bspw. Virama), mit dem dieser inhärente Vokal unterdrückt werden kann. Es gibt je nach Herangehensweise an diese Grapheme ohne Vokalzeichen zwei verschiedene Klassifizierungen dieser Schriften:
Silbenschrift | Phonem | Segmentalschrift |
---|---|---|
〈C1aC2a〉 | /C1C2a/ | 〈C1C2〉 |
〈CaV〉 | /CV/ | 〈CV〉 |
〈CaX〉 | /C/ | 〈CX〉 |
〈Ca〉 | /Ca/ | 〈C〉 |
Viele Schriftsysteme mit Buchstabenschriften haben ebenfalls einen kleinen syllabischen Anteil, indem bei der Worttrennung mit dem nur dann am Zeilenende sichtbarem Strich eine Trennung nur nach vollständigen Silben oder Morphemen erfolgen kann (Silbentrennung).
Folgende Schriften sind Silbenschriften:
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